2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Bundesliga wir kommen: (Stehend v. l.) Trainer Roger Schlensog, Janna Stürminger, Julia Bamberger, Mona Borucker, Sarah Kämpfe, Anja Zink, Mona Herzog, Julia Beyerle, Lena Holland, Simone Hörl, Louisa
Bundesliga wir kommen: (Stehend v. l.) Trainer Roger Schlensog, Janna Stürminger, Julia Bamberger, Mona Borucker, Sarah Kämpfe, Anja Zink, Mona Herzog, Julia Beyerle, Lena Holland, Simone Hörl, Louisa

Jubel mit Verzögerung

B-Juniorinnen des TSV Schwaben verlieren zu Hause, steigen aber trotzdem in die Bundesliga auf

Irgendwie war das Ganze ziemlich skurril. So eben hatten die B-Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg ihr Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur Juniorinnen-Bundesliga gegen den TSV Tettnang mit 1:2 verloren. Die Gäste aus Baden-Württemberg jubelten über diesen Sieg, während die Enttäuschung bei den Gastgeberinnen zunächst recht groß war. Allerdings nicht lange.

Denn Co-Trainer Günter Beyerle hatte flugs nachgerechnet und festgestellt: „Wir sind aufgestiegen.“ Innerhalb weniger Augenblicke schlug das Stimmungsbarometer völlig um. Aus enttäuscht im Gras sitzenden wurden jubelnde und singende Schwaben-Girls. Aus gutem Grund. Nach dem 4:2-Auswärtserfolg im Auftaktspiel gegen den TSV Jahn Calden (zwei der drei Releganten steigen auf) ist dem TSV Schwaben mit drei Punkten und 5:4 Toren auf jeden Fall der zweite Rang nicht mehr zu nehmen, egal, wie die Partie zwischen Tettnang und Calden am kommenden Wochenende ausgeht. Bevor die „Violetten“ jedoch ein Happy End feiern konnten, mussten sie gegen die spielstarken Gäste an ihre Grenzen gehen.

Franziska Steidl brachte die Gastgeberinnen in der zwölften Minute in Führung, ehe Tettnang im Gegenzug durch Stefanie Reischmann das 1:1 markierte (13.). Im zweiten Durchgang drehten die Gäste das Spiel und Tamara Saric traf zum 2:1 für Tettnang (64.). Nach Bayernliga-Meisterschaft und Pokalsieg machte die Mannschaft von Cheftrainer Roger Schlensog, 49, und seinem Assistenten Günter Beyerle, 50, trotz der Niederlage den Aufstieg in die B-Juniorinnen-Bundesliga perfekt. „Das ist für die Mädchen, den Verein und alle Beteiligten das Größte. Bundesliga – davon habe ich immer geträumt. Der Mädchenfußball boomt bei uns, die ganze Arbeit hat sich gelohnt“, freute sich Teamchef und Trainer Roger Schlensog. Als er vor 13 Jahren bei den Schwaben in der Nachwuchsabteilung einstieg, waren gerade 50 Mädchen da, heute sind es weit über 100.

Dass man in der kommenden Saison in Augsburg Spitzenfußball im Juniorinnenbereich sieht, das freut die Verantwortlichen und ist sicherlich der Lohn für die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit bei den Schwaben. Zwar kommen höheren Ausgaben (unter anderem weitere Fahrten) auf die Abteilung zu, doch da gewährt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Zuschüsse. Zudem, so Schlensog, steht auch die Führungsetage der Schwaben um Abteilungschefin Gabi Meißle voll hinter dem Projekt Bundesliga.
Auch sportlich sieht sich Schlensog gerüstet. Fünf Spielerinnen wechseln aus Altersgründen zu den Frauen, Torhüterin Louisa Off verlässt die Schwaben und geht zum FC Bayern München. Was Schlensog zwar nicht gerne sieht, aber Verständnis für diesen Schritt aufbringt. „Für Louisa ist das eine einmalige Chance.“

Zumal mit Barbara Hirschauer in der kommenden Spielzeit eine ausgezeichnete Torfrau zur Verfügung steht. Weitere Neuzugänge für das Feld werden sicherlich folgen. Damit sind die Schwaben-Mädchen neben dem deutschen Meister FC Bayern München, dem 1. FC Nürnberg und dem niederbayerischen SV Frauenbiburg die vierte bayerische Mannschaft im Oberhaus.

Aufrufe: 018.6.2013, 07:53 Uhr
Augsburger Allgemeine / Herbert SchmollAutor