Kemal Sürücü (37) und Jonas Brudnitzki (35) haben sicherlich schon einfachere Aufgaben lösen müssen. Die beiden Trainer-Kumpel sollen die Fußballer der DJK Labbeck/Uedemerbruch vor dem Absturz in die C-Liga retten – praktisch ohne Vorbereitung auf die zweite Halbserie, die bereits am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel beginnt.
Herr Brudnitzki, warum haben Sie mit Kemal Sürücü diesen Job so kurz vor Beginn der Rückrunde übernommen?
Brudnitzki Es war nicht von uns geplant. Aus der Not des Vereins heraus haben wir schließlich dem Vorstand zugesagt. Letztlich ist es auch eine Herzensangelegenheit für uns. Kemal und ich haben damals mit der DJK in der Bezirksliga gespielt, halt schon vieles in dem Verein mitgemacht. Was jetzt in Labbeck passiert, ist nicht in Ordnung. Es ist dringend eine Veränderung notwendig.
Was muss sich genau verändern?
Brudnitzki Es gibt zwar eine Fußball-Mannschaft, die aber kein Team ist. Wir wollen der Mannschaft wieder ein Gesicht geben, sie soll wieder Charakter zeigen. Wir versuchen, den Spaß am Fußball zurückzuholen. Der Kader ist eigentlich groß genug, doch ließ sich das bei der Trainingsbeteiligung nicht ablesen. Uns ist wichtig, die Ursachen dafür herauszufinden.
Wie genau haben Sie die Labbecker Mannschaft denn schon kennengelernt?
Brudnitzki Wir werden nach zwei Trainingseinheiten am Sonntag das erste Punktspiel in diesem Jahr bestreiten. Es dauert also noch einige Zeit, bis wir alle Stärken und Schwächen kennen und die Mannschaft richtig einschätzen können. Es ist natürlich nicht toll, nach so einer Vorbereitung ohne ein einziges Testspiel in die Rückrunde zu gehen. Trotzdem schenken wir nichts ab, von uns erwartet keiner einen Sieg. Wir freuen uns auf die Begegnung am Sonntag, können frei aufspielen und deswegen nur gewinnen.
Werden Sie und Kemal Sürücü selber auf dem Platz stehen?
Brudnitzki Wir werden als Spieler-Trainer versuchen, die Klasse zu halten. Das ist das primäre Ziele. Wir werden aber nicht beide gleichzeitig auf dem Platz stehen. Einer von uns spielt, so dass wir in der Halbzeitpause die Partie besser analysieren und eventuell Veränderungen vornehmen können.
Sie wollten ehemalige DJK-Spieler ansprechen, die mithelfen sollen, dass die DJK nicht in die C-Liga runter geht. Gibt’s schon positive Rückmeldungen?
Brudnitzki Wir sind in einigen Gesprächen. Wir werden sicherlich Unterstützung bekommen. Sagen kann ich, dass Hendrik Hackstein und Vinzenz Peters zurückkommen werden. Dennis Archut wird Freitag erstmals für uns trainieren. Und zudem konnten wir Marvin Reinders davon überzeugen, zu bleiben. Das gibt uns zusätzliche Flexibilität und Charakter.
Welche Spieler gehören denn nicht mehr dem Kader an?
Brudnitzki Meines Wissens nach gibt’s bis auf Trainer Dirk Friedhoff keine weiteren Abgänge.
Was muss denn passieren, damit die DJK die Klasse hält?
Brudnitzki Wir müssen als Mannschaft funktionieren. Jeder muss für den anderen da sein. Da müssen Kemal und ich mit unserer Erfahrung vorweg gehen und den Jungs zeigen, dass man nur mit Zusammenhalt den Abstieg vermeiden kann. Dazu gehört natürlich, dass man wieder vernünftig trainiert. Es braucht schon noch etwas Zeit, bis alles so klappt, wie wir uns das vorstellen. Aber wir sind hundertprozentig überzeugt, dass wir das schaffen und dem Verein damit einen neuen Impuls geben.