2024-04-30T13:48:59.170Z

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Christian Lais (Mitte) neben Michael Schwald (rechts), mit dem er als Assistent den FC Zell trainierte.
Christian Lais (Mitte) neben Michael Schwald (rechts), mit dem er als Assistent den FC Zell trainierte. – Foto: Gerd Gründl

Jogi Löws Cousin übernimmt den FC Schönau

Fußball-Bezirksligist übergibt Traineramt an bisherigen Co-Trainer Christian Lais +++ Antritt zur neuen Saison +++ Reservecoaches verlängern

Christian Lais coacht ab der kommenden Saison den Fußball-Bezirksligisten. Tim Behringer ist nach einem kritischen BZ-Interview doch schon jetzt nicht mehr im Amt, bis Saisonende würde weiter Matthias Steinebrunnner das Team trainieren.
Es war schon ein kleiner Paukenschlag, mit dem das neue Jahr für den Fußball-Bezirksligisten FC Schönau begann. Gerade einmal ein halbes Jahr im Amt, verkündeten Tim Behringer und Matthias Steinebrunner ihren Rückzug als Trainer zum Ende der Saison. Die Ex-Spieler verblüfften die Vorstandschaft um Jasmin Markanic, wie auch die Mannschaft. „Das kam für uns alle überraschend. Über die Gründe kann man diskutieren, aber die Enttäuschung ist natürlich groß“, sagte Markanic. So musste man sich beim abstiegsbedrohten FCS, nach neun Spielen nur einen Platz über dem ominösen Strich, nach einem Coach umsehen. Und war sich intern schnell einig: Christian Lais, der bisherige Co-Trainer, übernimmt zur neuen Saison. Eine naheliegende Entscheidung.

Lais spielte in der Jugend beim FCS. Im Aktivbereich war aus beruflichen Gründen Endstation. Der 55-Jährige, als Fachkraft für Süßwarentechnik bei einem Schokoladenhersteller in Lörrach angestellt, konzentrierte sich deshalb früh auf den Trainerjob, coachte unter anderem die A-Junioren der SG Zell/Schönau, mit denen er in die Verbandsliga aufstieg. „Es war eigentlich nie mein Anspruch, in der ersten Reihe zu stehen“, sagt Lais, der drei Jahre als Co-Trainer unter seinem Schwager Michael Schwald beim FC Zell tätig war. Unter Schönau-Zeller Schirmherrschaft kümmerte sich Lais auch um fußballbegeisterte Flüchtlinge aus dem Landkreis Lörrach, gründete die SG Cisoco („Come in, stay or check out“), um die Integration voranzutreiben. „Eine ganz tolle Zeit, das hat riesig Spaß gemacht“, sagt Lais, der dafür den DFB-Ehrenamtspreis erhielt.

Nun wird er sich auf seine erste Chefrolle konzentrieren. „Ich hatte ja mit Michael Schwald oder Dirk Siegel gute Lehrmeister. Ich freue mich. Viele Spieler kenne ich noch aus ihrer Windelzeit.“ Darunter seine Jungs Niklas und Yannik, die erstmals unter ihrem Vater spielen werden. „Wir sind schon eine fußballverrückte Familie. Auch die Tochter spielt.“ Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm: Bundestrainer Jogi Löw ist Lais’ Cousin.

„Wir haben unseren absoluten Wunschkandidaten gewinnen können“, freute sich Markanic über die schnelle Zusage, „vor allem menschlich“ sei Lais „eine wichtige Stütze im Verein und pflegte schon immer gute und intensive Beziehungen zu den Spielern“. Eine wichtige Konstante, die der Mannschaft nach doch einigen Trainerwechseln in den letzten Jahren gut tun sollte, hoffen sie im Verein. Aktuell arbeiten die Verantwortlichen daran, das Trainerteam zu komplettieren, man hofft zeitnah, einen Co-Trainer verpflichten zu können.

Als Teambetreuer wird Jonas Kiefer fungieren. Ob die Saison fortgesetzt werden wird, ist offen. „Wir wünschen es uns. Auch wenn es aufgrund unserer Tabellensituation kein Zuckerschlecken wird“, sagt Lais. Zweimal in der Woche findet momentan ein Zoom-Training statt. Klar ist, dass Tim Behringer die Schönauer, sollte die Saison fortgesetzt werden, nicht mehr coachen wird, was ursprünglich geplant war. Nach einem kritischen Interview in der Badischen Zeitung auch in Richtung Mannschaft habe man sich zur sofortigen Trennung entschieden. Steinebrunner wäre Coach bis Saisonende.

Das Trainerteam der Reserve um Axel Rümmele (Kreisliga B) bleibt dagegen komplett zusammen. „Somit können wir zuversichtlich und positiv in die neue Saison starten“, sagt Markanic.
Aufrufe: 016.2.2021, 20:02 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor