Miesbach/Parsberg – Vor acht Jahren saßen die Macher im Miesbacher und Parsberger Nachwuchs-Fußball zusammen und hoben gemeinsam die JFG Miesbacher Oberland aus der Taufe. Darin wollten der SV Parsberg und der ASV Miesbach ihre Aktivitäten im Jugendbereich bündeln. Lange ging dies auch gut, doch jetzt steht fest: Zum 1. Juli ist die JFG Geschichte. Sie wird aufgelöst.
Um die Nachwuchsarbeit kümmern sich die Vereine nun wieder selbst. „Damals haben sich Dominik, Bernd und Martina von Maffei sowie Stefan Griesbeck, Alexander Keck und ich zusammengesetzt“, erinnert sich SVP-Vorsitzender Robert Blöchinger. „Wir wollten langfristig etwas aufbauen. Das hat lange gut funktioniert. Mit der Fusion von ASV und FC zum SV Miesbach hat sich dann aber das Gleichgewicht verschoben. Wir haben viele Spieler verloren, die zum Teil auch aufgehört haben, weil alles in Miesbach stattgefunden hat.“
So habe die Parsberger Herrenmannschaft zahlreiche Kicker verloren, die jetzt sogar mit der Miesbacher Reserve in der A-Klasse gegen den SVP spielen würden. „Die Idee war gut, aber das Gleichgewicht ist verloren gegangen. Es gibt aber kein böses Blut.“
Ähnlich beschreibt es SV-Jugendleiter Dominik von Maffei: „Das Ungleichgewicht zwischen SV Miesbach und SV Parsberg ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Von Parsberger Seite gab es dann den Wunsch, wieder selbst Mannschaften zu stellen, um mehr Bezug zum Verein zu haben. Deshalb macht es keinen Sinn mehr, den Verwaltungsaufwand für die JFG mit dem Umschreiben der Pässe, der Verwaltung und den Hauptversammlungen zu betreiben.“
Zum 30. Juni wurde die JFG aufgelöst, seit gestern arbeiten beide Klubs wieder für sich. Der SV Miesbach lädt, wie berichtet, am Samstag um 10 Uhr zu einem Sporttag für Kinder auf die SV-Anlage ein. Die Parsberger wollen ihre Identität wieder neu aufbauen. „Wir wollen jetzt mit unserem Spartenleiter Leo Kameter wieder eigene Teams aufbauen und den Spaß am Fußball vermitteln“, sagt Blöchinger. „Der ist zuletzt etwas verloren gegangen, nachdem alles in der Fremde stattgefunden hat. Wir sind uns bewusst, dass wir erst mal kleinere Brötchen backen müssen. Jetzt wollen wir gezielt Spieler ansprechen, die nicht unbedingt in höheren Ligen spielen möchten. Die Kinder sollen wieder sagen können: Wir sind Parsberger.“
Auch beim Frauenfußball will man verstärkt neue Spielerinnen suchen. Dafür zeigt auch von Maffei Verständnis: „Ich bin froh, dass wir im Nachwuchs jetzt wieder für uns arbeiten können. Es ist auch besser für Parsberg. Ich verstehe es, dass sich Parsberg mehr Eigenständigkeit wünscht“, erklärt der SV-Jugendleiter. Er bleibt weiterhin dem SV Miesbach erhalten, will aber kürzertreten. „Ich habe in den vergangenen Jahren an vielen Fronten gekämpft. Jetzt haben sich beim SV Leute gefunden, die sich engagieren wollen. Ich werde im Hintergrund mithelfen, aber bei den Wahlen im Herbst mein Amt abgeben.“ (Thomas Spiesl)