2024-05-29T12:18:09.228Z

Interview
Matthias Lallinger im FuPa Interview Foto:Wagner
Matthias Lallinger im FuPa Interview Foto:Wagner

»Jeder hat erkannt, um was es geht«

Deggendorfs Spielmacher Matthias Lallinger im FuPa-Interview

Die SpVgg-GW Deggendorf ist auf die Erfolgsspur zurückgehkehrt. Mit dem doch etwas überraschenden 1-0 Erfolg beim FC Bad Kötzting verbesserten sich die Donaustädter auf den zwölften Tabellenrang. FuPa hatte Gelegenheit mit Spielmacher Matthias Lallinger (21), der in Kötzting den "goldenen Treffer" erzielte, zu sprechen

FuPa: Matthias, zweiter Sieg in Folge. Hat die SpVgg-GW Deggendorf den Umschwung geschafft?

Lallinger: Die beiden Siege waren sehr wichtig. Wir sind vor allem in Bad Kötzting sehr gut aufgetreten. Es wurde toll gekämpft, wir haben uns als Mannschaft präsentiert und konnten auch spielerische Akzente setzen. Jeder hat erkannt, um was es geht. Wenn wir so weitermachen, dann sind wir auf einen guten Weg.

FuPa: Ihr seid ja vor der Saison als Geheimfavorit gehandelt worden. Woran lag es, dass ihr im ersten Saisondrittel überhaupt nicht in die Gänge gekommen seid?

Lallinger: Da gibt es sicherlich mehrere Gründe. Die gute Vorbereitung hat natürlich hohe Erwartungen geweckt, zudem haben wir mit Martin Wimber und Thomas Ertl zwei gestandene Spieler dazubekommen. Aber es lief halt schon die ersten Spiele nicht rund. Anfangs hatten wir oft Pech, dann wurden die Leistungen immer schlechter und das Selbstvertrauten wurde immer weniger.

FuPa: Du selbst hast ja auch deinen Unmut zum Ausdruck gebracht und vor dem Spiel gegen Jahn Forchheim Franz Huber gebeten, dass er dich aus dem Team nimmt. Was waren deine Beweggründe dafür?

Lallinger: Ich habe vor dem Spiel in Forchheim gegen Hankofen sehr schlecht gespielt und dann das Gespräch mit dem Trainer gesucht. Ich war einfach schlecht drauf, fühlte mich körperlich nicht gut und habe dem Coach gesagt, dass er mich lieber draußen lassen soll. Das war aber jetzt kein Boykott, obwohl mir schon einige Dinge bei uns nicht gepasst haben.

FuPa: Was waren das für Dinge?

Lallinger: Mich stört halt, wie wir aufgetreten sind. Wir haben eigentlich eine starkes Team, da müssen wir uns einfach viel anders präsentieren. Wenn man sieht, was wir da zusammengespielt haben, kann das nicht unser Anspruch sein. Da nehme ich mich nicht aus. Auch im Training fehlte der notwendige Zug bei dem ein oder anderen Spieler. Aber das ist jetzt wieder anders, jeder hat sich nach dem Trainerrücktritt mal an der eigenen Nase gepackt und erkannt, dass es so nicht weitergehen kann.

FuPa: Wie beurteilst du die Arbeit von Martin Wimber und Christian Bumberger bisher?

Lallinger: Sie machen ihre Sache echt gut. Sie reden die Dinge, die man verbessern muss, klar an und motivieren sehr gut. Ich denke, dass Martin und Christian in der momentanen Situation die optimale Lösung sind.

FuPa: Kannst du dir auch vorstellen, dass das Spielertrainerduo langfristig euer Team betreut?

Lallinger: Das muss natürlich der Verein entscheiden. Ich glaube aber, dass es über Dauer schon schwierig für die beiden werden kann. Spielertrainer in der Landesliga ist eine extrem schwierige Aufgabe. Man muss sich einfach auch auf sein eigenes Spiel konzentrieren und sieht dadurch andere Dinge vielleicht nicht so gut wie ein Trainer, der an der Seitenlinie steht.

FuPa: Also würdest du dir einen Übungsleiter am Spielfeldrand wünschen?

Lallinger: Ich glaube, dass wir eine Mannschaft mit sehr viel Potenzial haben, die noch lange nicht an ihrem Zenit angekommen ist. Vor allem im taktischen Bereich ist noch viel Luft nach oben vorhanden. Daher meine ich, dass auf längere Sicht ein Coach der an der Linie steht, die optimale Lösung wäre. Aber wie gesagt, das müssen die Verantwortlichen beurteilen und entscheiden.

FuPa: Nun kommt am Samstag der Tabellenführer Neustadt/Aiach nach Deggendorf. Ist gegen den Spitzenreiter was drin?

Lallinger: Klar. Warum sollen wir gegen Neustadt nicht bestehen können? Das ist natürlich ein tolles Team, aber auch nicht unschlagbar. Bei uns muss halt wieder alles passen. Wir müssen als geschlossene Einheit auftreten, dann ist auch gegen Neustadt eine Überraschung möglich.

Aufrufe: 08.11.2010, 10:05 Uhr
Thomas SeidlAutor