2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines

Jäger wird zum Gejagten

Gensingen gewinnt Spitzenspiel gegen Türkgücü / Hassia und Sprendlingen siegen deutlich

Das Top-Duell des 13. Spieltags hat Gensingen knapp mit 2:1 für sich entschieden und damit die Tabellenführung von Konkurrent Türkgücü II erobert. Das enge Rennen um die Spitzenplätze geht weiter: Hinter dem Hauptjäger Sprendlingen setzten auch Hassia Bingen II, Münster-Sarmsheim und Bingerbrück / Weiler II eindrucksvolle Duftmarken im Aufstiegsrennen.

Türkgücü Mainz II – SG Gensingen / Grolsheim 1:2 (0:2).

Durch den Gensinger Sieg hat sich die Rollenverteilung an der Ligaspitze geändert. „Wir jagen jetzt Gensingen, vorher waren wir die Gejagten“, sagte Türkgücü-Trainer Hüseyin Bars, der seinem Gensinger Kollegen Michael Baumgärtner die Tabellenführung überlassen musste. „Ein Unentschieden wäre ok gewesen“, gesteht Baumgärtner, was Bars unterstreicht: „Nach dem Anschlusstreffer hätten wir das Spiel drehen müssen.“

Der Spielfilm: Gensingen bestimmte die erste Halbzeit und ging in der 19. Minute durch Carsten Scheuers Elfmeter in Führung. „Das war ein Fehler in der Innenverteidigung und dann haben zwei Spieler von uns den Gensinger gelegt“, schildert Bars den von Steffen Romainczyk herausgeholten Strafstoß. Das zweite Tor folgte noch vor dem Seitenwechsel: Eine Ecke der Gäste klärte Türkgücü nicht konsequent genug und Dalibor Pavlovic vollstreckte aus der Drehung (36.).

Im zweiten Spielabschnitt sammelten sich die Hausherren und kontrollierten das Geschehen. Folgerichtig gelang Ahmad Bakr in der 60. Minute der Anschlusstreffer. „In der letzten halben Stunde sind wir schon ordentlich geschwommen und konnten unser Spiel nicht mehr aufziehen“, atmete Baumgärtner nach dem Abpfiff durch: „Drei Punkte, Mund abputze‘, heim fahren.“ Sein Gegenüber haderte mit dem Punktverlust: „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel. Es ist ärgerlich gegen einen direkten Mitkonkurrenten zu verlieren.“ Die Rolle des Jägers nimmt Bars aber kämpferisch an: „Wir schauen jetzt weiter und hoffen, dass Gensingen noch Punkte verliert.“

Tore: 0:1 Scheuer (19.), 0:2 Pavlovic (36.), 1:2 Bakr (60.)

Fidelia Ockenheim II – TSG Schwabenheim II 0:4 (0:2).

Aus einer einseitigen Partie ging Schwabenheim als der verdiente Sieger hervor. Bei den Gästen lief das Bällchen rund und so gingen sie bereits nach zwei Minuten nach einem Konter durch Michel Frentzel in Führung. Das 2:0 folgte auf dem Fuß, besser gesagt auf den Kopf von Basil Haddad nach einer Freistoß-Flanke(11.). Die Hausherren hatten dem wenig entgegenzusetzen: „Unsere Torschüsse kann man an einer Hand abzählen“, offenbarte Fidelias Abteilungsleiter Christian Iserhardt, der in der zweiten Hälfte mit ansehen musste, wie Matthias Thuellmann (51.) und Manuel Huster (72.) das Resultat in die Höhe schraubten. „Wir haben momentan großes Verletzungspech“, erklärte Iserhardt, warum sein Team der TSG nur wenig entgegenzusetzen hatte. „Jetzt müssen wir das Beste draus machen“, blickte er voraus.

Tore: 0:1 Frentzel (2.), 0:2 Haddad (11.), 0:3 Thuellmann (51.), 0:4 Huster 72.)

Hassia Bingen II – VfL Frei Weinheim II 4:1 (1:0).

„Was wir heute für Chancen versiebt haben, unglaublich“, schüttelte Hassia-Coach Andreas Paulus nach dem Spiel den Kopf und führte die teilweise fahrlässig vergebenen Möglichkeiten auf mangelnde Trainingsbeteiligung zurück. „Das Spiel lief zu 99 Prozent für uns und eigentlich müssen wir hier zweistellig gewinnen“, lamentierte er auf hohem Niveau. Bingen kontrollierte den Ball und Gegner und kam durch die Doppeltorschützen Baris Kaya und Luca Paulus dann doch noch zu seinen Toren. Ein Sonderlob hielt Paulus für den 18-Jährigen Caglar Bayir bereit: „Der macht im Moment die Spiele seines Lebens. Wenn er so weiter macht, kann er irgendwann höher spielen.“

Tore: 1:0 Paulus, 4:1 Paulus (14./87.), 2:0 Kaya, 3:1 (47., 60.), 2:1 Grabovickic (52.)

SG Partenheim II – TSG Drais II 0:1 (0:1).

Die Gastgeber liefen stark ersatzgeschwächt auf und beendeten die Partie aufgrund einer weiteren Verletzung sogar nur zu zehnt. Auch deshalb stellten sie die TSG kaum vor größere Probleme und blieben vor dem Tor der Draiser weitestgehend harmlos. „Nur die Standards waren gefährlich“, konstatierte Gäste-Trainer Holger Bitz und war froh, dass ein solcher nicht die mangelhafte Chancenverwertung seiner Schützlinge bestrafte. Vom Anpfiff weg hatte sein Team eine Vielzahl an Chancen, vergab aber oft frei vorm Tor: „Wenn wir die Buden machen, ist das Ding hier zur Halbzeit gelutscht“, berichtete der Coach. Lediglich sein Kapitän Christian Spoennemann brachte in der 25. Minute die Pille per Kopf im gegnerischen Kasten unter und markierte damit das goldene Tor des Tages.

Tor: Spoennemann (25.)

SpVgg Viertäler II – SG Bingerbrück / Weiler II 0:4 (0:3).

„Ich bin schon lange dabei, aber sowas habe ich noch nie erlebt“, hadert Viertälers sportlicher Leiter Udo Fülber mit der Verletztenmisere seiner Mannschaften und schildert: „In der Ersten sind sieben Stammspieler verletzt.“ Als er sich das Team des Kontrahenten auf dem Papier ansah, habe er befürchtet, dass es „zehn Stück“ gäbe, offenbart er. In der Anfangsphase hielten seine Jungs gegen „arrogant spielende“ und den Gegner unterschätzende Bingerbücker im „Rahmen ihrer Möglichkeiten“ gut dagegen. Oliver Wente brach den Gäste-Bann nach 22 Minuten. Alexander Hoffmann (30.) und Aleksander Siuda (37.) erhöhten noch vor der Halbzeit. „Nach 90 Minuten waren wir mit 4:0 noch gut bedient“, war Fülber froh, dass der SG durch Benjamin Fries (83.) nur noch ein weiterer Treffer gelang.

Tore: 0:1 Wente (22.), 0:2 Hoffmann (30.), 0:3 Siuda (37.), 0:4 Fries (83.)

TSG Heidesheim II – TSG Sprendlingen 0:5.

Tore: 0:1 Lehmann, 0:2 Haegebart, 0:3 Wolf, 0:4 Lehmann, 0:5 Schuldt

SV Münster-Sarmsheim – Hassia Kempten II 6:1 (3:0).

Tore: 1:0, 3:0 Friedrich (1./7.), 2:0 Schilz (4.), 4:0 Meyer (53., Eigentor), 5:0 Seiter (65.), 5:1 Heist (80.), 6:1 Klumb (85.)

Aufrufe: 026.10.2014, 21:00 Uhr
Nils SaleckerAutor