Doch, was wäre gewesen wenn? „In den Kategorien denke ich nicht. Ich bin bescheiden“, sagte Michél Kniat auf die Frage, ob sogar der erste Saisonsieg drin gewesen wäre, wenn sein Team schon in Halbzeit Eins mit ähnlich viel Power und Leidenschaft gespielt hätte, wie nach der Pause. „Mühsame Überlegungen. So wie es gelaufen ist, hätten wir zur Pause auch drei oder vier Tore kassieren können“, meinte der SCP-II-Trainer. Die Paderborner hatten in der ersten Hälfte viel Respekt vor dem Nachwuchs der Königsblauen.
Kaum Paderborner Aggressivität in Halbzeit Eins.
Die Schalker wurden größtenteils begleitet und nicht attackiert, eigene Aktionen zu zaghaft vertendelt. Nach 12 Minuten schoss Schalkes Budimbu erstmals links vorbei. Bereits vier Minuten später machte es der schnelle Außenbahnspieler besser. Über rechts kommend, zog er nach innen und versenkte den Ball zum 0:1 im langen Torwinkel. Die einzige Gelegenheit der Paderborner vergab bis dato Jean Ghafourian. Nach einer Ecke wurde sein Kopfball von der Linie gekratzt (22. Min.). Schalke war spiel- und feldüberlegen. Bitter tankte sich über die linke Seite durch und vollendete seinen Lauf zum 0:2 (37.). Budimbu traf kurz vor der Pause noch den Pfosten (44.). „Ich habe an den Charakter appelliert. Individuell ist Schalke stark, aber als Team sind wir besser“, gab Kniat einen Teil seiner Halbzeitansprache preis. Und er brachte Tim Mannek für den an diesem Tag glücklosen Marcel Meuter. Das trug sofort Früchte.
Mit Tim Mannek wendet sich das Spielgeschehen
Der großgewachsene Angreifer konnte die Bälle in der Offensive halten und gewann die Kopfballduelle. Dadurch bot sich besonders Mustafa Dogan mehr Raum und die Schalker Defensive geriet ins Schwimmen. In der 55. Minute war Mannek durch, schoss aber drüber. Doch Paderborn drückte jetzt. Dogan (57.) zielte links vorbei und traf wenig später nur den Innenpfosten (64.). In der 80. Minute stieß Matthias Stingl in den Strafraum vor und wurde dort gelegt. Janik Steringer verwandelte den berechtigten Elfmeter zum 1:2. Von Schalke kam nichts mehr, Paderborn gewann die Zweikämpfe und es ging schnell nach vorne. Dogan und Cagatay Karaca im Nachschuss vergaben (81.). Kurze Zeit später schoss Dogan über das Tor (84.). Dann chippte Stingl den Ball auf den langen Pfosten, dort stand Mannek und nickte zum 2:2 ein (89.). „Ein Tor, dass mir gut tut“, freute sich der 20-Jährige. „Das Team hat es perfekt gemacht. Ein Megakompliment an die Jungs“, so auch Kniat.
Die Aufstellung der Paderborner:
SCPII: Brinkmann – Woitzyk, Steringer, Schallenberg, Neumann – Ufuk (73. Karaca), Ghafourian – Stingl, Dogan (90. Memaj), Collins – Meuter (46. Mannek).