2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
„Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ überlassen die „Turner“ in der Noris lieber den Gegnern ... Foto: Tschannerl
„Hacke, Spitze, eins, zwei, drei“ überlassen die „Turner“ in der Noris lieber den Gegnern ... Foto: Tschannerl

Ins Halbfinale oder ganz früh draußen

TB 03 Roding vollführt am Samstag Historisches in der Noris mit der erstmaligen Teilnahme an der „Bayerischen“ indoor.

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Das hätte sich sogar Verbandsspielleiter Josef Janker (61) nicht träumen lassen, bei einer seiner blumigen Auslosungen der bayernweiten Hallenturniere einmal eine Mannschaft aus der Heimat in der Lostrommel liegen zu sehen. Der Ex-Stabsfeldwebel, Ex-Schiri der Chamer Gruppe und Ex-Vizebürgermeister Zells wird als Martinsneukirchener am Samstag in der Noris den Rodinger „Turnern“ natürlich ganz fest die Daumen drücken.

Denn der ambitionierte Bezirksligist vom Esper hat Großes vollbracht mit dem kleinen Ball: Als erste Mannschaft des Landkreises Cham starten die Rastellis im Leiberl vom Turn-Bund von 1903 e. V. bei bayerischen Indoor-Titelkämpfen. Neuerdings als Futsal deklariert und damit in der Technik anspruchsvoller, wenngleich hierzulande unbeliebter. Solche Geschichten kann nur Futsal schreiben: Ausgerechnet aus der Diaspora des Teilkreises Cham qualifizierte sich mit Horst Schmidhubers Mannen ein Kandidat fürs höchste Turnier der Hallen-Saison, obwohl ein Quali-Event sogar mangels Masse eingedampft hatte werden müssen.


Gegner schwer einzuschätzen

Überdies waren die „Turner“ sportlich nicht einmal für die Bezirksmeisterschaft qualifiziert, weil gescheitert im Halbfinale unterm eigenen Hallendach auf Kreisebene. Diverse Gesetzte (wir berichteten) brachten die Rodinger dennoch zu den oberpfälzer Indoor-Titelkämpfen, was schließlich in Wackersdorf die Pfreimder als Titelverteidiger gar nicht mehr lustig fanden, weil ihnen der Außenseiter die Qualifikation vermieste. So kann es gehen in der hohen Kunst des Futsal.

Ein paar Querdenker trauen den TB-Recken sogar das Halbfinale zu. Das wär‘s, da würde BFV-Spielleiter Janker noch breiter grinsen, würde sein Heimat-Team den nächsten Husarenritt vollführen. Weil sich nichts voraussagen lässt beim Hallenkick, sagen andere, Roding werde keinen Punkt holen. Eben schwer einzuschätzen, ob die Augsburger Türken wirbeln vorm Tor, ob die Salzweger das kleine Leder zu fix laufen lassen und damit die Gegner ins Leere. Und Erlangen? – Wohl spielstark ... Eines hat freilich immer gegolten nach Bayerischen Hallen-Meisterschaften, vor allem weiland mit dem größeren Ball und Grätschen im Ermessensspielraum: Die erfolgreichen Teilnehmer haben meist ihre Euphorie im Freien in einen Aufstieg umgemünzt. Der SV Hutthurm fällt einem da ein. Gegen einen Aufstieg outdoor hätten die „Turner“ bekanntlich auch nichts. Dafür darf man draußen ja auch nach Herzenslust grätschen.



Club-Profi Leibold schreibt heftig

Gar Historisches werden die Rodinger erleben, ob sie jetzt in der Noris nach der Vorrunde schon geduscht mit der Wurstsemmel in der Rechten nur noch Augenzeuge werden oder selber Fuß anlegen können: Es gibt bei der 35. Bayerischen Hallenmeisterschaft sicher einen Sieger, der das noch nicht geschafft hat. Titelverteidiger FC Sand ist nicht dabei, alle anderen sind noch nie so weit gekommen. Bunt ist das Rahmenprogramm: Zwei große Banner und die Hallendurchsage setzen ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung, Club-Profi Timo Leibold schreibt Autogramme.

Aufrufe: 026.1.2017, 15:30 Uhr
guAutor