2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Ablösung: Ingo Nachtigall (links) beerbt Stephan Ellfeldt (rechts) als Trainer des SV Union.
Ablösung: Ingo Nachtigall (links) beerbt Stephan Ellfeldt (rechts) als Trainer des SV Union. – Foto: Matthias Haack

Ingo Nachtigall übernimmt Traineramt beim SV Union Neuruppin

Der A-Lizenz-Inhaber soll beim abstiegsbedrohten Landesklasse-Vertreter neue Impulse setzen. Es drohen Nebengeräusche.

Es ist eine interne Lösung geworden. Der SV Union Neuruppin hat nur drei Tage nach der Absetzung von Trainer Stephan Ellfeldt einen Nachfolger gefunden.

Am Freitagabend tagten Vorstand und Mannschaft. Und mit Ingo Nachtigall wurde der neue Trainer präsentiert. Der 58-Jährige, der in Wustrau lebt und seit zwei Jahren im Nachwuchsbereich des SV Union tätig ist, soll zumindest bis Saisonende das Landesklasse-Team wieder auf Kurs bringen.

Aktuell zählen die Unioner mit 14 Punkten und Platz elf zu den abstiegsbedrohten Mannschaften in der Landesklasse West.

"Mit Ingo Nachtigall übernimmt ein engagierter Trainer, der über enormes Fachwissen verfügt", bestätigte Malte Neumann aus dem Unioner Vorstand die seit Tagen in der Gerüchteküche heiß diskutierte Personalie. Nachtigall sei ein Befürworter des Tempo-Fußballs hieß es weiter.

Dass der einstige Zweitliga-Co-Trainer (SV Babelsberg 03) nur bis Saisonende das Zepter übernimmt und nicht über das Saisonende hinaus, sei sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, sagte Neumann. Nachtigall hat nach seiner langjährigen Tätigkeit beim FSV Luckenwalde, den er einst bis in die Oberliga geführt hat, mit dem großen Fußball abgeschlossen und wollte eigentlich nur noch im Hintergrund tätig sein. Ingo Nachtigall war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wie die Entscheidung, Ingo Nachtigall als Cheftrainer zu installieren, beim Team ankommt, ist ungewiss. Eine Gruppe von Führungsspielern um Kapitän Steven Wolter hatte sich am Mittwoch getroffen, um die Lage zu besprechen. "Wir haben uns nur mal ausgetauscht, wie wir mit dieser Lage umgehen, wie wir sie bewerten sollen", so Wolter. Genaueres wollte er nicht preisgeben. Die Mannschaft wollte das Treffen am Freitagabend abwarten. In jedem Fall stieß dem Team die Art und Weise auf, wie die Demission von Trainer Stephan Ellfeldt ablief. Laut Kapitän Steven Wolter hatte der Vorstand im Vorfeld nicht das Gespräch mit der Mannschaft beziehungsweise den Führungsspielern gesucht.

Auch nicht mit Co-Trainer Martin Dombrowski: "Mit mir hat niemand gesprochen, kein Wort." Intern komme die Veränderung auf dem Trainerposten jedenfalls nicht gut an, wie der spielende Co-Trainer verriet. "Uns wurde gesagt, dass die Verantwortlichen uns Rede und Antwort stehen." Das passierte am Freitagabend.

Da der Spielbetrieb aufgrund der Corona-Krise ohnehin ruht, hängen auch die Unioner in einer Zwangspause fest. Die betrifft auch den Trainingsbetrieb, denn die städtischen Einrichtungen in Neuruppin, dazu zählt auch das Stadiongelände in Gildenhall, auf dem die Unioner Zuhause sind, ist bis zum 19. April gesperrt worden.


Zum Profil: Ingo Nachtigall

Aufrufe: 013.3.2020, 20:00 Uhr
Gunnar ReblinAutor