2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Christian Worm ist seit fast 20 Jahren im Dienst des SV Leuthen/Oßnig.
Christian Worm ist seit fast 20 Jahren im Dienst des SV Leuthen/Oßnig. – Foto: Carolin Jurisch

"Im Moment kann man nicht viel meckern"

Christian Worm vom SV Leuthen/Oßnig im Interview.

In unserer Interview-Serie geht es um Torjäger, katzenartige Schnapper, verrückte Typen und bekannte Gesichter. Heute: Christian Worm vom SV Leuthen/Oßnig.
Du bist schon fast 20 Jahre bei Leuthen/Oßnig, warum?
Nach der Auflösung des ESV Lok Cottbus/FSV Cottbus 99 sowie einem Kreuzbandriss mit 17 Jahren war der Weg für mich klar, dass ich in mein Heimatdorf nach Leuthen gehen würde. Hier hatte ich einige Fußball-Kumpels und die etablierten Spieler der 1. Männer nahmen mich sofort gut auf und integrierten mich. Hier herrschte sofort eine familiäre Atmosphäre. Des Weiteren wohnen meine Eltern dort und somit gab es nur diese eine Option.

Wie läuft es für dich persönlich und wie bei deiner Mannschaft in dieser Saison? Können die gesteckten Ziele noch erreicht werden?
Persönlich lief es bisher sehr gut, bis auf kleine Wehwehchen hier und da die mal auftreten. Mannschaftlich sind wir natürlich hochzufrieden und haben unsere Ziele deutlich übertroffen. Mit der Tabellenführung in der Kreisliga Niederlausitz hätte wohl niemand gerechnet. Aber mit mannschaftlicher Geschlossenheit kann man viel erreichen. Als I-Tüpfelchen stehen wir im Viertelfinale des Kreispokals nach einem harterkämpften Sieg gegen Groß Gaglow. Also im ersten Moment kann man nicht viel meckern.

Was machst du/die Mannschaft während der Corona-Pause? Habt ihr Aufgaben bekommen?
Noch haben wir keine Aufgaben bekommen, doch im neuen Jahr werden wir versuchen den einen oder anderen zu einem kleinen Läufchen zu bewegen. Am Ende ist es halt immer noch Amateursport und dort sollte jeder selber für sich entscheiden.

Wie sollte für dich die Saison weiterlaufen, wenn weitergespielt werden kann?
Als Tabellenführer sind wir da natürlich befangen und würden so zur Beendigung der Hinrunde tendieren und diese sollte dann gewertet werden. Aber realistisch gesehen sollte man das weitere Geschehen abwarten, wann wieder gestartet werden kann und dann entscheiden ob Play-off-Runde und so weiter. Es hängt halt von der verbleibenden Zeit ab. Eine Verlängerung über den 30. Juni halte ich für nicht gut, da wegen der Ferien viele dann doch verreisen.

Welches war die schönste/beste Saison deiner Laufbahn?
Die schönsten und besten waren sicherlich die beiden Aufstiegs-Saisons 2012/2013 und 2013/2014, wo es von der 1. Kreisklasse bis in die neu gegründete Kreisoberliga ging.

Gibt es ein oder mehrere Spiele, die du nie vergessen wirst?
Negativ sicherlich die jeweiligen Spiele als ich mir das Kreuzband riss. Es gab viele Momente und Spiele die in irgendeiner Form in Erinnerung geblieben sind, da kann ich eigentlich nicht das Eine nennen. Im Jugendbereich war es sicher der Gewinn der Hallenlandesmeisterschaft Brandenburg mit dem FSV Cottbus 99.

Gibt es Plätze/Stadien, wo du immer wieder gerne spielst?
Mir gefallen eher die kleinen engen Plätze ohne Laufbahn, wo die Zuschauer nah dran sind. Gepflegte Rasenplätze wie in Kausche, Dissenchen oder auch in Haasow waren immer sehr gut bespielbar.

Bei welchem Verein hattest du deine schönste Zeit?
SV Leuthen/Klein Oßnig. Gab ja im Männerbereich nur den einen.

Was war die beste Mannschaftsparty, die du je erlebt hast?
Ich denke da gab es nicht die eine Party. Ob beim Griechen Vasilis, dem damaligen Wikinger im Double Inn oder die Aufstiegsparty auf dem Sportplatz. Jede von diesen hatte seine Einzigartigkeit.

Wer ist/war dein Lieblingsgegenspieler und warum?
Da gibt es nicht den einen. Als DM oder letzter Mann variiert das sowieso.

Was war die größte Enttäuschung deiner Karriere?
Die Auflösung des ESV Lok Cottbus.

Wo hast du auswärts nie gerne gespielt?
Unangenehm waren immer große Plätze mit Laufbahn, wie beim SSV Spremberg 1862. Da gabs meist auf die Mütze.

Hast du einen Lieblings-Fußballschuh?
Die alten traditionellen schwarzen Adidas Schuhe. Copa Mundial und so weiter.

Wer war der beste Trainer, den du hattest?
Ganz klar Reinhard Kloschinski. Unter ihm lernte ich in meiner Jugend bei Lok das Fußballspielen. Er war zwar hart, aber mit heutigem Blick darauf hat er uns geprägt und manches hat sicherlich nicht geschadet. Aber auch Bernd Deutschmann und Manfred Duchow haben ihren teil beigetragen.

Bist du eher ein Sommer- oder Winter-Trainingstyp?
Völlig egal, trainieren kann man immer. (lacht)

Wer zahlt bei euch die meisten Strafen und warum?
Ich denke da gibt es nicht den einen. Jeder hat hier und da mal ne Verfehlung, aber ich glaube Martin Steinborn könnte weit vorn liegen mit seiner Pünktlichkeit.

Was sind deine Stärken/Schwächen auf dem Fußballplatz?
Meine Stärke war immer das Kopfballspiel. Hier konnte ich den einen oder anderen Treffer in meiner Laufbahn verbuchen. Als Schwäche würde ich meine Schnelligkeit nennen, die nun im Alter ja auch traditionell abnimmt.

Wer ist/war der beste Kicker, mit dem du jemals zusammengespielt hast?
Zu seinen besten Zeiten würde ich dort Daniel Feiertag (Meise) nennen. Seine Ballbehandlung war eine Augenweide. Leider beendete er früh seine Laufbahn nach unzähligen Kreuzbandrissen.

Welche ist die schönste und welche die schlechteste Sportanlage?
Hier möchte ich eigentlich niemanden nennen. Klar gibt es sehr schöne Anlagen mit Superplätzen und auch die alten DDR-Baracken sind auf manchen Sportanlagen noch in Betrieb, aber meist ist es doch eine Frage des Geldes und der Zuwendung der jeweiligen Kreise oder Städte die das ändern können. Ich denke fast jeder Verein hat doch den einen, der bemüht ist aus der Anlage das Beste rauszuholen.

Welche Note gibst du eurer Sportanlage und euren Umkleiden?
Ich würde uns im Großen und Ganzen eine zwei geben. Unser Kabinentrakt erfüllt die Anforderungen vollkommen. Unsere Außenanlagen sind gepflegt und vielseitig. Mit unseren beiden Rasenplätzen, dem Multifunktionsplatz sowie dem Kinderspielplatz sind wir in Leuthen gut aufgestellt. Außerdem verfügen wir mit dem Leutnant von Leuthen gastronomisch über eine super Gaststätte mit großer Terrasse. Abstriche muss ich beim Platz machen, der des Öfteren besser sein könnte.

Spielst du lieber auf Kunst- oder Naturrasen?
Naturrasen ziehe ich vor.

Was nervt dich am Amateurfußball?
Ein großes Ärgernis ist seit Jahren, dass es nicht machbar ist Juniorenspieler mit dem erreichen des 17. Lebensjahres im Männerbereich einzusetzen. Leider Gottes verfügt nicht jeder Verein in der Region über C- bis A-Junioren-Mannschaften. Deshalb würde ich mir für die Zukunft wünschen, dass man den Jungs, die sehnsüchtig darauf warten und sowieso schon ein zwei Jahre im Männerbereich mittrainieren, die Chance gibt am Spielbetrieb des Männerbereichs teilzunehmen. Bei Moukoko, Musiala und Wirtz geht das auch. Deshalb sollte man dort an einer Lösung arbeiten, denn die älteren Junioren-Mannschaften werden nicht mehr und so gibt man den Jungs und Klubs eine Alternative.

Wer führt die härtesten Zweikämpfe in eurem Kader?
Da gibt es nur den einen. Michel Kappel.

Wer ist das größte Feierbiest in eurem Kader?
Martin Kummer. Selten zu bremsen beim feiern.

Wann hast du zum ersten Mal FuPa entdeckt und wie bist du draufgekommen?
Puh. Ne Jahreszahl hab ich jetzt nicht. Aber es waren die Anfänge von FuPa. Damals war man überglücklich, dass es eine Plattform gibt, wo man sich über Geschehnisse und Ereignisse im Kreis- und Landesklassen-Fußball informieren konnte. Respekt für euere geleistete Arbeit über die Jahre.

Zum Profil: Christian Worm

Zum Verein: SV Leuthen/Oßnig

Aufrufe: 05.1.2021, 06:00 Uhr
Mitsch RieckmannAutor