2024-06-04T08:56:08.599Z

Querpass
Niclas Schulz hat bei der SG Spabrücken den Spitznamen "Schuster" weg.
Niclas Schulz hat bei der SG Spabrücken den Spitznamen "Schuster" weg. – Foto: Ig0rZh – stock.adobe/Patrick Nies

Im Kugelblitzlicht: Fußballer und ihre Spitznamen

SERIE +++ Warum Niclas Schulz von der SG Spabrücken "Schuster" gerufen wird

REGION. Von A wie "Alf" bis Z wie "Zange" - in unserer neuen Reihe "Im Kugelblitzlicht" beleuchten wir die Geschichten hinter außergewöhnlichen Spitznamen. Heute: Warum Nicals Schulz von der SG Spabrücken "Schuster" gerufen wird.

Kann der 27-Jährige etwa besonders gut mit Schuhen umgehen oder muss er die löchrigen und kaputten Treter seiner Mannschaftskameraden reparieren? Nicht ganz. Einen lustigen Hintergrund hat die Entstehung des Spitznamens dennoch. Denn auch heute sorgt der Ausruf „Schuster“ bei seinen Teamkollegen für reichlich Gelächter. Der pfeilschnelle Außenstürmer, der seit 2017 für „Schwarz-Gelb“ auf Torejagd geht, erinnert sich noch ziemlich genau, wie es zu jenem Spitznamen kam.

Der Ursprung hängt eng zusammen mit dem Amtsantritt des heutigen SG-Coaches Günter Dilly. „Unter unserem vorherigen Trainer Frank Reichert wurde ich noch ‚Schulzer‘ gerufen. Das war damals ganz normal, wir haben beispielsweise auch Dominik Benz ‚Benzer‘ oder Jonas Klein ‚Joneser‘ gerufen“, erinnert sich Schulz. Mit dem Trainerwechsel von Reichert zu Dilly zur Saison 2018/2019 sollte sich dann Schulz‘ Spitzname für immer verändern. „Ich glaube, die Runde hatte bereits begonnen, wir hatten also schon sieben oder acht Wochen Vorbereitung hinter uns. Man sollte meinen, dass der Trainer da alle Namen kennt“, fügt Schulz mit einem Augenzwinkern hinzu. Am Anfang eines Trainings stand die gesamte Spabrücker Mannschaft im Kreis zusammen und lauschte den eröffnenden Worten des Trainers. Wie in jedem Training teilte Dilly dann die Spieler ein, die zu Beginn das Tor holen sollten. „Er hatte schon einen oder zwei Namen genannt und dann angefügt ‚Schuster, du hilfst auch noch‘.“ Was folgte, war Schweigen, gefolgt von allgemeiner Verwirrung. „Auf Nachfrage, wen er denn meinte, sagte er wieder nur ‚Na den Schuster‘. Ich glaube, nach dem zweiten oder dritten Mal nachfragen hat er dann auf mich gezeigt“, erinnert sich Schulz. „Natürlich hat sich danach jeder totgelacht und ich kam zu meinem Spitznamen. Der hat sich wegen dieser Aktion auch sofort bei der ganzen Mannschaft eingebrannt. Außerdem hat unser Torwart Patrick Nies den Spitznamen auch sofort nach dem Training bei FuPa eingefügt, da konnte ich mich gar nicht wehren“, lacht Schulz.

Zu seiner Verteidigung sagte Dilly im Übrigen, dass er Schulz mit einem ehemaligen Spieler von ihm verwechselt habe, der ebenfalls Schuster heißt. „Das kann ich aber nicht so ganz glauben. Ich vermute eher, dass er mich aufgrund meiner zahlreichen Traumtore mit Bernd Schuster verwechselt hat“, schmunzelt Schulz. Er trage den Namen seitdem jedenfalls voller Ehre und Stolz, wie er versichert. Es bleibe ihm auch nichts anderes übrig, denn: „Solange ich in Spabrücken spiele, werde ich den Spitznamen sicher nicht mehr los.“
Aufrufe: 024.3.2020, 15:00 Uhr
Aaron NeumannAutor