2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle
Am Ende war der TSV Mindelheim um Tobias Baur (am Ball) einen Tick besser als der SV Mattsies und Kevin Kranzl. Ein Tor entschied letztlich das Vorrundenturnier in Mindelheim zugunsten des Gastgebers.  Foto: Michael Lindemann
Am Ende war der TSV Mindelheim um Tobias Baur (am Ball) einen Tick besser als der SV Mattsies und Kevin Kranzl. Ein Tor entschied letztlich das Vorrundenturnier in Mindelheim zugunsten des Gastgebers. Foto: Michael Lindemann

Im Eiltempo nach Hawangen

Bei den Vorrundenturnieren in Mindelheim und Pfaffenhausen führen Spaß und Spielwitz zum Erfolg der Sieger

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Die vier Teilnehmer aus dem östlichen Unterallgäu für das Finalturnier um die Unterallgäuer Futsal-Meisterschaft stehen fest: In den Vorrundenturnieren in Pfaffenhausen und Mindelheim lösten am Donnerstagabend der SV Bedernau, TSV Kirchheim, TSV Mindelheim und der SV Mattsies die Endrundentickets.

Turnier in Pfaffenhausen

Das letzte Spiel avancierte zum Endspiel um den Turniersieg. Hier setzte sich der SV Bedernau um Spielertrainer Christian Landsperger mit 2:0 gegen den TSV Kirchheim durch. „Wir haben eigentlich gar nicht vorgehabt, hier zu gewinnen“, erklärte Landsperger grinsend nach dem Spiel. Aufgrund einiger Verletzter sollte seine Mannschaft eigentlich nur Spaß haben in Pfaffenhausen. „Unser klarer Fokus gilt schließlich dem Aufstieg in die Kreisklasse“, betonte der Bedernauer Spielertrainer.

Zunächst sah es auch nach einem anderen Turnierverlauf aus. Der FC Loppenhausen und der TSV Kirchheim gewannen zu Beginn je zwei Spiele. Loppenhausen bezwang den TSV Pfaffenhausen in einem flotten Spiel mit 4:2 und ging souverän als 2:0-Sieger gegen den SV Bedernau vom Platz. Kirchheim überzeugte als Kreisklassist von Beginn an durch seine Abgeklärtheit. Defensiv stand die Mannschaft sehr gut, vor allem Innenverteidiger Samet Özer und Torwart Marcel Schiegg überzeugten. So hatte weder der SC Unterrieden (2:0) noch der TSV Paffenhausen (3:1) eine wirkliche Chance.

Daher kam es im fünften Spiel des Turniers zum Duell der beiden Mannschaften, die bis dahin jeweils sechs Punkte vorzuweisen hatten. Viele Zuschauer sahen in der Partie zwischen Loppenhausen und Kirchheim bereits die Vorentscheidung über den Turniersieg – und es entwickelte sich auch das packendste Spiel des Abends. Kreisklassist Kirchheim führte schnell mit 2:0, doch Loppenhausen kam durch eine Futsal-Regel zurück ins Spiel. Nach drei kombinierten Fouls bekommt der Gegner nämlich bei jedem weiteren Foul einen 10-Meter zugesprochen. Nach dem vierten und fünften Foul der Kirchheimer traf Loppenhausens Michael Matzka zweimal eiskalt und erzielte somit den Ausgleich. Doch Kirchheim schlug zurück: Manuel Reichle gelang das schönste Tor des Turniers. Durch einen wunderschönen Lupfer brachte er seine Mannschaft wieder in Front. 20 Sekunden vor Schluss war es wieder Reichle, dem das 4:2 gelang. Loppenhausen erzielte zwar noch das 4:3, doch Kirchheim ging als knapper Sieger hervor.

Jeder, der jetzt mit dem Turniersieg der Kirchheimer rechnete, wurde aber vom SV Bedernau eines Besseren belehrt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Niederlage gegen Loppenhausen kam die Mannschaft um Spielertrainer Christian Landsperger immer besser ins Spiel. Durch schnelles direktes Passspiel sprangen zwei klare Siege (3:1 gegen den SC Unterrieden und 3:0 gegen den TSV Pfaffenhausen) heraus, sodass es zum Showdown im letzten Spiel des Turniers gegen den TSV Kirchheim kam. In einem ausgeglichenen Spiel wurde schließlich Bedernaus Thomas Hölzle zum Matchwinner. Drei Minuten vor Schluss brachte er seine Mannschaft in Führung und rund 30 Sekunden später vollendete er einen perfekt gespielten Konter zum 2:0. Dieses Ergebnis brachte der A-Klassist über die Zeit und sicherte sich so den Turniersieg. Trotz des unerwarteten Erfolgs will sich Christian Landsperger natürlich mit seinem Team bei der Unterallgäuer Hallenmeisterschaft gut präsentieren: „Wir fahren hin und geben unser Bestes!“

Turnier in Mindelheim

Da hat der Spaß letztlich den Erfolg gebracht: Der SV Mattsies war zum Vorrundenturnier um die Unterallgäuer Futsalmeisterschaft mit der unschlagbaren Vorgabe „Spaß haben und schauen, was dabei herauskommt“ angetreten – und hat sich letztlich als Zweiter hinter dem TSV Mindelheim erneut für die Endrunde qualifiziert.

Lediglich ein Törchen gab in der Endabrechnung den Ausschlag zugunsten des Turniersiegers TSV Mindelheim. Die Mannschaft von Trainer Marco Henneberg zeigte den größten Ehrgeiz, was im emotionalsten Spiel des Tages gegen den TSV Kammlach deutlich zum Ausdruck kam. Den Mindelheimern hätte bei ihrem letzten Spiel ein Remis gereicht, um sich als Zweiter für die Endrunde zu qualifizieren. Doch damit wollten sich Gottfried-Hubert Wesseli und Co. nicht zufriedengeben. So führten die Gastgeber bis in die Schlussminute mit 2:1 – und drängten auf das dritte Tor, das letztlich den Turniersieg bringen sollte. Das erzielte schließlich Wesseli, der mit sechs Toren zum besten Torjäger des Turniers avancierte, kurz vor der Schlusssirene.

Durch diesen Treffer überholten die Mindelheimer noch den SV Mattsies, das direkte Duell der beiden Teams hatte mit einem 1:1 geendet. „Es ist schon ein bisschen schade, dass es nicht zum Turniersieg gereicht hat“, sagte Andreas Miller, der den SV Mattsies betreute. „Aber wir sind angetreten, um Spaß zu haben. Und schlecht ausgesehen hat es ja nicht.“ In der Tat war der SV Mattsies die spielerisch beste Mannschaft auf dem Parkett. Vor allem Kevin Kranzl überzeugte mit technisch versiertem Futsal-Spiel, für die Tore sorgte vor allem Matthias Vogt (4 Treffer).

Enttäuschend verlief das Turnier für Türkiyemspor Mindelheim. Die sonst so starken Hallenspezialisten mussten sich mit Rang vier begnügen. Knackpunkt war gleich das erste Spiel, das Türkiyemspor gegen den TSV Mindelheim nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verlor – und dabei 18 Sekunden vor Schluss ein Kopfballgegentor des nicht gerade großen TSV-Stürmers Tayfur Salkut hinnehmen musste.

Aufrufe: 030.12.2016, 20:12 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel Schmidt, Marius ScheitAutor