SC Herford - VfB Fichte Bielefeld 2:3
Während Kalkan im Vorfeld des Aufeinandertreffens mit seinem Ex-Trainer dessen Vorzüge gepriesen hatte („Er war seiner Zeit zum Teil schon voraus“), mochte auch Ermisch nichts Negatives über seinen ehemaligen Schützling sagen. „Er war ein intelligenter Spieler und wenig aufbrausend. Auch als Innenverteidiger wollte er immer richtig Fußball spielen“, kennt er Kalkans Vorzüge, die in der Feststellung gipfeln: „Man konnte ihm schon zur Rödinghausener Zeit zutrauen, dass er einmal als Trainer arbeiten würde.“
Erfolgreicher indes war dieses Mal der erfahrene, routinierte Coach, der mit einem Rumpfaufgebot einen 3:2-Sieg vom Kunstrasenplatz am Ludwig-Jahn-Stadion entführte. Und zwar „letztlich verdient“, wie Ermisch urteilte. „Entscheidend waren dabei unsere Standards“, freute er sich über die Treffer zum 0:1 und 0:2, dem sogar noch ein drittes Tor folgte, ehe Herford noch einmal auf den Ausgleich drängte.
Mit der ersten Hälfte des Nachbarschaftsduells war auch Kalkan einverstanden. „Wir haben gut gespielt, oft aber zu kompliziert“, beobachtete er und ärgerte sich, dass es trotz guter Chancen nicht zu einer Führung reichte. „Bei den beiden Standards haben wir dann ganz schlecht verteidigt“, so Ihsan Kalkan, „und die Tore machen genau die Spieler, vor denen ich gewarnt habe.“ Irgendwie verstand der Herforder Trainer die Welt nicht mehr, irgendetwas klappt in dieser Saison noch nicht. Und dadurch bleibt der SCH auf einem Abstiegsplatz, hat nun schon vier Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Das also kann auch mit einem Sieg bei Victoria Clarholz am kommenden Samstag nicht erreicht werden.
In der Rückrunde stehen sich beide Teams erneut gegenüber. Vielleicht dann ja mit dem besseren Ende für den einstigen Schüler Kalkan gegen seinen Lehrmeister.
Schiedsrichter: Lasse Lütke-Kappenberg - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Muhammet Ali Özel (51.), 0:2 Orkun Tosun (56.), 0:3 Marcel Rohde (68.), 1:3 Nujin Hassan (81.), 2:3 Dimitrios Nemtsis (90.+1)