"Ich weiß, was die Jungs drauf haben, wenn's um alles geht"

Im vergangenen Jahr war in der Vorrunde in der Lausitz-Arena für Lok Schluss. Warum wird es am Sonntag anders?

Weil wir diesmal ohne echte Ambitionen rangehen. Da spielt dann die gewisse Erfahrung von drei Teilnahmen in Folge eine Rolle. In der Halle ist einfach alles möglich! Vor zwei Jahren zum Beispiel hatten wir die Babelsberger in der Vorrunde mit 1:0 auch voll im Griff. Alles sah nach Halbfinale aus. Sekunden vor Schluss rappelte es zweimal und raus waren wir. Aber mal ganz ehrlich: Jetzt zum dritten Mal unter den besten Acht im Land Brandenburg zu sein, ist ja schon ein super Erfolg.

Hilft es, dass Sie die Mannschaft nicht erst übernommen haben, sondern schon Jahre lang begleiten?

Ich denke schon. Man lernt die Kids ja im Laufe der Jahre kennen. Die Psyche spielt, in diesen Endspielen in Anführungszeichen, eine sehr große Rolle. Da sind die Jungs auch reifer geworden. Ich denke, sie wissen schon, wie schnell Erfolg in Misserfolg umschlagen kann. Als wir Vize-Landesmeister wurden, waren wir in der Vorrunde fast draußen. Am Ende standen wir im Finale und hatten plötzlich ein anderes Kopfspiel. Leider ging dies verloren. Aber man sieht.: Ein Spiel kann alles kippen. Gerade in der Halle und vor allem beim Futsal, nach dessen Regeln ja gespielt wird.

In Oberhavel/Barnim wird kontrovers über das Thema Futsal diskutiert. Viele lehnen es schlichtweg ab...

Es wäre eine tolle Sache, wenn man nicht so einen Regelsalat hätte. Gerade für den Nachwuchs ist es im Technikbereich aber, da sich der Ball einfach besser kontrollieren lässt.

Das heißt, über eine Abschaffung zu reden, ist der falsche Weg?

Meine persönliche Meinung ist, dass man die Vereine befragen sollte. Dann wird abgestimmt und gut ist. Fußball muss Fußball bleiben! Ich denke, es könnte, es scheitert an den Regeln und an der Torgröße.

Wo sehen Sie denn die größten Unterschiede zwischen Halllenfußball und Futsal?

Der Ball, aber vor allem die Regeln: Bei dem, was alles an Regeln auf die Kids einprasselt, kann schon mal etwas schief gehen, das dann am Ende über Sieg und Niederlage entscheidet. Allein das Vier-Sekunden-Spiel des Torhüters*. Und die Tatsache, dass der Keeper nicht aktiv zum Kombinationsspiel beitragen kann, ist kompliziert. Am besten, man lässt den Gegner gar nicht erst in die eigene Hälfte kommen.

Zurück zur anstehenden Endrunde: Ist Lok am Sonntag in der Lausitz-Arena Außenseiter?

Ich denke, wenn Lok Eberswalde gegen Babelsberg 03, Energie Cottbus, den 1. FC Frankfurt oder Union Fürstenwalde spielt, ist man auf dem Papier Außenseiter. Aber, ich weiß was meine Jungs drauf haben, wenn es um alles geht. Wenn man in der Mannschaft drei angehende Sportschüler und fünf weitere Stützpunktspieler hat, muss man sich nicht verstecken.

*Gemeint ist die Vier-Sekunden-Regel: "Nachdem der Torwart den Ball hat, muss er einen Abwurf innerhalb von vier Sekunden ausführen. Hierbei kann er den Ball über die Mittellinie werfen. Der Torwart darf den Ball erst wieder berühren, nachdem ein gegnerischer Spieler den Ball berührt hat. Bekommt er diesen in der eigenen Hälfte zugespielt, muss innerhalb von vier Sekunden ein Abspiel erfolgen." (Futsal-Regelwerk des FLB)

Die Fragen stellte Marc Schütz

Die Endunde der D-Junioren: Hallen-Landesmeisterschaft
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Bei den A-Junioren wurde die Endrunde bereits am Wochenende ausgetragen:
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