2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Geisling im Glück: Der Moosinninger Stefan Haas (gelb-schwarz) scheitert hier an FCL-Torwart Christian Brader, dessen Teamkollegen Maxi Hintermaier (l.) und Lucas Seeholzer die Situation beobachten.
Geisling im Glück: Der Moosinninger Stefan Haas (gelb-schwarz) scheitert hier an FCL-Torwart Christian Brader, dessen Teamkollegen Maxi Hintermaier (l.) und Lucas Seeholzer die Situation beobachten. – Foto: Christian Riedel

„Ich sage nix mehr, das kostet mich nur Geld“ - FC Langengeisling hadert mit Derby-Niederlage

Moosinning das bessere Team, Geisling hat die besseren Chancen

Der FC Langengeisling hat das Derby gegen den FC Moosinning knapp verloren. Trotz der enttäuschenden Niederlage schöpfen die Geislinger aus der Partie Mut.

Moosinning/Langengeisling – Eine packende Bezirksligapartie sahen die rund 250 Zuschauer zwischen dem FC Moosinning und dem FC Langengeisling. Im Gegensatz zum Hinspiel, das mit 5:1 eine klare Sache für die Gelb-Schwarzen war, musste der Tabellendritte diesmal, beim knappen 2:1, schon mehr kämpfen. Zwei Elfmeter entschieden letztlich das Spiel (wir berichteten).

„Ich glaube, dass die Zuschauer im Großen und Ganzen ein recht gutes Bezirksligaspiel gesehen haben, da war richtig gutes Tempo drin“, meinte anschließend Maxi Hintermaier, Spielertrainer des FC Langengeisling, der mit seiner Truppe diesmal zufrieden war.

„In der ersten Halbzeit waren wir von Anfang an richtig gut im Spiel und mussten einfach den Führungstreffer machen. Wir hatten gute Chancen, und haben es auch ein paar Mal nicht gut zu Ende gespielt.“ Seine Mannschaft sei gut aus der Pause gekommen, „aber sicher war dann Moosinning druckvoller“, gab der FCL-Coach zu. „Wir haben aber alles gut wegverteidigt, und dann waren es zwei Elfer, wobei wir zwischendurch auch wieder unsere Tormöglichkeiten hatten, da hätten wir sogar den Ausgleich machen müssen.“

Ob beide Strafstöße berechtigt waren, darüber wollte er nicht diskutieren. „Beim ersten Elfer, da muss man nicht grätschen. Und beim zweiten, ich nenn jetzt keine Namen, aber da darf man den Moosinninger nicht so durchlaufen lassen – und den Schubser hätte es dann auch nicht mehr gebraucht“, meinte Hintemaier. „Wir brauchen uns mit der gezeigten Leistung jedenfalls nicht zu verstecken.“ Einen Sieg benötigen die Geislinger aus den letzten beiden Spielen noch, um den Klassenerhalt ganz sicher zu haben.

Nachdem das Trainergespann Christian und Georg Ball wegen Krankheit nicht dabei sein konnte, war diesmal Kerim Cetinkaya, zusammen mit Kapitän Johannes Volkmar, beim FC Moosinning für das Coaching zuständig und für das Team verantwortlich. „Das Ergebnis mit 2:1 geht in Ordnung, wir haben schon verdient gewonnen und auch unsere Torchancen gehabt“, analysierte der Interims-Spielertrainer. „Das Spiel war kampfbetont, was zu einem Derby auch dazugehört. Es war für den Hannes und für mich heute schon eine neue Aufgabe, spontan den Part des Trainerstabs zu übernehmen.“

Die Mannschaft hätte sich davon nicht beirren lassen. „Die Jungs haben sehr gut mitgemacht, sehr gut gekämpft, denn es war wirklich ein hartes Spiel“, sagte Cetinkaya. „Wir hätten vielleicht früher schon das Spiel entscheiden können, aber so ist es halt, wenn der Gegner gegen den Abstieg spielt.

Dabei hätten die Langengeislinger durchaus ihre Möglichkeiten gehabt, gab er zu. „Wenn sie in der ersten Halbzeit die Riesenchance zum Führungstreffer nützen, dann wäre das ganz Spiel vielleicht ein anderes gewesen, aber so ist es halt“, fasste Cetinkaya zusammen.

FC Langengeisling: Vorsitzender Sepp Kaiser völlig bedient

„Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden, wie wir aufgetreten sind, aber leider nicht mit dem Ergebnis, das war nicht das tollste“, meinte Douglas Wilson, Co-Spielertrainer des FC Langengeisling. „Wenn du ein Derby durch zwei Elfmeter verlierst, ist das schon bitter. Im Nachhinein können wir doch noch mit stolzer Brust rausgehen und in den kommenden Spielen die nötigen Punkte holen, damit wir den Klassenerhalt auch schaffen.“

Der Spielverlauf sei heftig gewesen mit dem ersten Elfmeter, „denn wir waren gut drin und haben uns wirklich Chancen erarbeitet“, betonte Wilson. „Nach dem 0:2 noch so zurückzukommen, das zeigt den Charakter unserer Mannschaft, und mit ein bisschen Glück gehen wir noch mit einem Unentschieden hier weg. Wir haben auf alle Fälle wieder dazugelernt“, lautet sein Resümee.

Sichtlich „geladen“ war Sepp Kaiser, Vorsitzender des FC Langengeisling. Nach dem Schlusspfiff winkte er bezüglich eines Kommentars ab. „Ich sage nix mehr, das kostet mich nur Geld“, schimpfte er. Eher niedergeschlagen wirkte Joe Reiner, einer der beiden Torwart-Trainer beim FCL. „Wir waren die bessere Mannschaft und haben auch mehr vom Spiel gehabt – und dann diese zwei Elfmeter, na ich weiß nicht“, haderte er mit den Schiedsrichter-Entscheidungen. „Es war auf alle Fälle nicht unverdient für Moosinning, wenn wir aus Dummheit solche Fehler machen.“ Und Reiner fügte noch an: „Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Es macht mich einfach traurig, weil es doch um sehr viel gegangen ist und es auch ein gutes Spiel war.“

„Zwei berechtigte Elfmeter“ waren es für Rupert Lanzinger, den Sportlichen Leiter des FC Moosinning. „Nach dem Anschlusstreffer ist es nochmal richtig hektisch geworden. Wobei dieses Spiel, in dem es um nicht mehr viel gegangen ist, keinen Verlierer verdient hatte. Beide Mannschaften haben ihre Torchancen gehabt, und da wäre ein Unentschieden auch gerecht gewesen“.

Auf den Einwand, dass es für Langengeisling durchaus noch um Punkte für den Klassenerhalt gegangen ist, meinte Lanzinger: „Ich glaube, dass auch Langengeisling aus dem Abstiegskampf raus ist. Die waren doch vor dem Spiel Sechster oder Siebter und weit genug weg.“ Der frühere Torjäger lobte die Geislinger, „die über die 90 Minuten die aggressivere Mannschaft waren“. Lanzinger fasste zusammen: „Beide Mannschaften hatten ihre Torchancen, Langengeisling in der ersten Hälfte die größere. Wir hatten vielleicht etwas mehr vom Spiel, also wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.“ (Helmut Findelsberger)

Aufrufe: 010.5.2022, 06:54 Uhr
Helmut FindelsbergerAutor