2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Übernimmt gerne Verantwortung: Bergheims Giuseppe Spitali.
Übernimmt gerne Verantwortung: Bergheims Giuseppe Spitali.

"Ich mache gern die Drecksarbeit"

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Kapitän Giuseppe Spitali spricht im Interview über seine Rolle beim Fußball-Landesligisten FC Bergheim 2000, seine Zeit als Profi und, wie lange er noch spielen möchte. „Paolo Maldini hat mit 40 Jahren noch für den AC Mailand gespielt.“

Herr Spitali, Sie sind Kapitän des FC Bergheim 2000 und nach acht Spielen ist Ihr Team Tabellenführer der Fußball-Landesliga 2. Zudem hat Ihre Mannschaft die Duelle mit den direkten Konkurrenten Walheim, Düren-Niederau und SV Eilendorf allesamt gewonnen. Die Zeichen stehen also auf Aufstieg.

Giuseppe Spitali: Sicherlich wollen und werden wir eine gute Rolle spielen. Aber es gibt einige Mannschaften, die aufsteigen wollen.

Am Sonntag kommt mit Arminia Eilendorf das sieglose Schlusslicht in den Lukas-Podolski-Sportpark – eine Pflichtaufgabe?

Spitali: Wir werden den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Solche Spiele sind in der Regel die schwierigsten – zumal die Gegner gegen uns immer besonders motiviert sind.

Sie sind im Sommer 2012 von Viktoria Köln nach Bergheim gewechselt. Was macht den Reiz dort aus?

Spitali: Das Aushängeschild des Vereins ist natürlich Lukas Podolski. Er ist sehr ehrgeizig und sucht den Kontakt zur Mannschaft. Er unterstützt das Projekt zu einhundert Prozent. Er ist ein Weltstar und durch ihn wird der Verein nicht nur für Spieler, sondern auch für Sponsoren interessant. Klar ist: Für Bergheim 2000 zu spielen, ist etwas Besonderes.

Mit 34 Jahren gehören Sie zu den Routiniers und tragen seit dieser Saison die Kapitänsbinde. Ist es Ihr Anspruch, Führungsspieler zu sein?

Spitali: Auf jeden Fall. Ich will Verantwortung übernehmen und versuche, den Jungs sowohl auf als auch neben dem Platz zu helfen.

Ihr Trainer Daniel Zillken schätzt Sie als Teamplayer und lobt besonders Ihre professionelle Einstellung. In welchen Bereichen macht sich diese bemerkbar?

Spitali: Für mich ist es selbstverständlich, im Training alles zu geben. Ich habe schon immer mehr getan als andere. Mittlerweile muss ich das auch, schließlich bin ich keine 17 mehr. Trotzdem bin ich topfit, achte auf meine Ernährung und höre auf meinen Körper.

Insgesamt fünf Jahre lang gehörten Sie dem Kader des MSV Duisburg an, trainierten dort unter anderem unter Pierre Littbarski und Norbert Meier und kamen in dieser Zeit zu zwei Einsätzen in der 2. Bundesliga. Inwiefern profitieren Sie heute noch von diesen Erfahrungen?

Spitali: Diese Erfahrungen sind unbezahlbar. Man wird auf diesem Niveau taktisch sehr gut geschult und kann sich gezielt verbessern.

Warum ist Ihr Traum vom Profidasein nicht in Erfüllung gegangen?

Spitali: Ich bin mit 20 Jahren zum MSV gekommen. Leider habe ich mir dann gleich zweimal hintereinander das Kreuzband gerissen. Insgesamt hat der Heilungsprozess über dreieinhalb Jahre gedauert. Ich hatte dann noch eine tolle Zeit bei der Reserve von Bayer Leverkusen, wo ich unter anderem zusammen mit René Adler, Jermaine Jones und Gonzalo Castro gespielt habe. Da ich mit 21 Jahren aber bereits Vater war, musste ich an die Familie denken und habe mich selbstständig gemacht.

Zu Beginn Ihrer Karriere spielten Sie auf der rechten Außenbahn, dann im offensiven Mittelfeld und mittlerweile sind Sie Sechser. Sagt Ihnen diese Rolle zu?

Spitali: Ich hoffe nur, dass ich in zwei Jahren nicht im Tor lande. Im Ernst: Der Trainer hat mich ins defensive Mittelfeld beordert, damit ich dort die Drecksarbeit mache – und die mache ich gern. Vielleicht auch, weil mir als Italiener der Catenaccio besonders im Blut liegt.

Mit 34 Jahren befinden Sie sich im Herbst Ihrer Karriere. Wie lange wollen Sie noch Fußball spielen?

Spitali: Paolo Maldini hat mit 40 Jahren noch für den AC Mailand gespielt. Wieso sollte ich also nicht auch noch ein paar Jahre vor mir haben?

Das Gespräch führte Stefan Kühlborn

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Aufrufe: 017.10.2013, 20:17 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Stefan KühlbornAutor