2024-06-14T14:12:32.331Z

Vereinsnachrichten
Der Kapitän geht voran: Christoph Zimdahl, Stephan Baum, Blenard Colaki und Vladimir Pestov (von links).  ©Ingo Muhme
Der Kapitän geht voran: Christoph Zimdahl, Stephan Baum, Blenard Colaki und Vladimir Pestov (von links). ©Ingo Muhme

"Ich kann nicht ohne Fußball und Ahrensfelde nicht ohne mich"

MIT GALERIE: GWA-Mannschaftskapitän Stefan Baum verfolgt verletzt den Aufstiegskampf seines Teams - ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht.

Mit zwei Siegen ist Grün-Weiß Ahrensfelde in die Rückrunde der Landesklasse Nord gestartet. Am Samstag besiegten die Grün-Weißen Wriezen deutlich mit 3:1. Ein klares Signal an den Rest der Liga, dass sich die Randberliner den Aufstieg diesmal nicht nehmen lassen wollen. Ingo Muhme sprach mit dem Kapitän Stefan Baum.

Mannschaftskapitän Stephan Baum ist einer, der vorangeht und sein Team immer wieder zu Höchstleistungen anspornt. So hat er sich mit seiner doch sehr direkten und ehrlichen Art schnell in die Herzen seiner Kollegen und der Fangemeinschaft katapultiert. Seit gut fünf Jahren spielt der Familienvater und Kfz-Meister im Team. Oft steht er in der Torjägerliste weit vorn und beweist damit auch seine fußballerischen Qualitäten. In dieser Saison befindet er sich mit seinen 35 Jahren auf Abschiedstournee. Doch momentan hindert ihn eine Verletzung am Ball zu bleiben und als aktiver Baustein mitzuwirken, dem großen Ahrensfelder Traum über die Ziellinie zu helfen. Beim Auftaktsieg gegen Schönow konnte er ebensowenig dabei sein, wie beim gewonnen Heimspiel gegen Wriezen.

Herr Baum, was hindert Sie momentan daran dem Spielgerät nachzujagen?

Eine etwas ältere Verletzung an den Adduktoren, die angerissen und auch schon etwas überwachsen ist. Das Ganze hat sich auch noch entzündet.

Werden Sie in dieser Saison nochmal eingreifen können?

Ja, da gehe ich aber bewusst ein Risiko ein, da sich die Genesung noch bis Juni ziehen kann. Ich möchte schon noch mal ordentlich Gas geben und meinen Teil beitragen.

So wie man hört, war eigentlich für Sie am Ende der letzten Spielzeit nach dem verpassten Aufstieg Schluss mit Fußball. Wer hat Sie überredet weiterzumachen?

Ja, das stimmt. Da wurde schon gut auf mich eingeredet. Die Mannschaft wollte das und speziell mein Freund Maik Pruschke, der auch unser Abteilungsleiter ist, hat mich nochmal bekehrt. Dabei war mein Entschluss aufzuhören nur familiär begründet und hatte nichts mit dem verpassten Saisonziel oder der Mannschaft zu tun. Mein zweites Kind ist geboren und da muss man nun mal auch einen Gang runterschalten können.

Die Rückrunde läuft, wie sehen Sie die Ahrensfelder Chancen, den angepeilten Aufstieg in die Vollendung zu bringen?

Das Trauma aus der letzten Saison ist immer noch präsent. So etwas habe ich noch nicht erlebt, ich spiele ja nun auch schon eine Weile Fußball. Ich gehe aber davon aus, dass wir daraus gelernt haben. Fußballerisch müssen wir aufsteigen, alles andere wäre eine bitterböse Enttäuschung. Wir werden bis zum Ende fighten müssen und vor allem im Kopf klar bleiben.

Wie werden Sie der Mannschaft in Ihrer verletzungsbedingten Auszeit helfen?

Erst mal freue ich mich, wenn alle sich freuen, dass sie mich sehen (lacht). Ich bin ja auch immer noch der Kapitän und werde so oft es geht vor Ort sein. Ich war auch mit im Trainingslager, hielt mich da selber fit und quatschen untereinander hilft ja auch weiter.

Beschäftigen Sie sich damit, dass die Mission Aufstieg wieder in die Hose gehen könnte?

Sicherlich, aber eigentlich auch nicht. Wir sind hier positive Leute. Der Verein hat es absolut verdient, die jahrelange akribische Arbeit muss endlich Früchte tragen. Die Sache ist jetzt reif.

Wie sieht es nach der Saison aus, Sie werden doch nicht komplett mit dem Fußball aufhören?

Ich kann nicht ohne Fußball und Ahrensfelde ohne mich auch nicht (lacht). In der Familie ist das eindeutig geklärt, dass, wenn ich weiterhin gesund bleibe, versuchen werde, der 35er Mannschaft zu helfen. Ich bin für alles offen, ganz ohne geht es nicht, definitiv nicht.

Ahrensfelde hatte sich zu dieser Saison mit sieben Neuzugängen verstärkt. Ist es nicht oft so, dass bei ambitionierten Vereinen wie Grün-Weiss durch solche Maßnahmen das gewisse familiäre Flair verlorengeht?

Es ist immer schwierig, sich in einem bestehenden Team zu integrieren, egal, wo man herkommt, egal, wer man ist. Dies braucht auch seine Zeit, bis jedes Zahnrad greift. Bis dato sind immer tolle Jungs zu uns gekommen und das Verständnis untereinander ist sehr gut. In Ahrensfelde kann man sich wohlfühlen und das hat sich trotz der Entwicklungen nicht geändert.

Spielerprofil: Stephan Baum

Aufrufe: 03.3.2018, 20:20 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor