2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Rieke Dieckmann (l.) und Britta Kappel, die beim SV Meppen aufgehört hat. Foto: Scholz
Rieke Dieckmann (l.) und Britta Kappel, die beim SV Meppen aufgehört hat. Foto: Scholz

"Ich hoffe jetzt, dass der Fuß hält"

Rieke Dieckmann vom SV Meppen im Interview über die anstehende U-19-EM

Obwohl sie dem Frauen-Zweitligisten SV Meppen im Meisterschaftsendspurt aufgrund einer Verletzung wochenlang nicht zur Verfügung stehen konnte, fährt Rieke Dieckmann mit zur EM-Endrunde der U-19-Juniorinnen nach Israel. Im Interview spricht die 18-Jährige über ihre Ziele mit dem DFB und dem SVM.

Frau Dieckmann, Sie waren lange verletzt. Wie sieht es jetzt aus?

Seit ein paar Wochen ist alles gut. Ich hoffe jetzt halt immer, dass der Fuß hält und keine Schmerzen zurückkommen.

Was haben die DFB-Ärzte beim Lehrgang gesagt?

Ich habe schon im Vorfeld des Lehrgangs mit den Ärzten vom DFB gesprochen. Wir hatten abgesprochen, was ich beim Lehrgang mache. Dass wir dann weitersehen, ob es hält, und ich mit zur EM fahre, wenn es hält.

Wie ist es denn um Ihre körperliche Fitness bestellt? Schließlich waren Sie komplett für ein paar Wochen raus.

Am Anfang durfte ich überhaupt nichts machen außer Aquajogging und Schwimmen. Aber dann durfte ich relativ schnell wieder Krafttraining absolvieren und Fahrradfahren. Meine Ausdauer habe ich darüber wiederbekommen. Nur laufen durfte ich nicht.

Wie hat der Verein auf Ihre Nominierung reagiert?

Sie haben sich für mich gefreut, haben mir Nachrichten geschrieben und freuen sich auch, dass der Fuß hält.

Im letzten Jahr sind Sie mit der U 20 in Kanada Weltmeister geworden. Welche Zielsetzung gibt es für die EM in Israel?

Jeder, der mal eine U-20-Weltmeisterschaft gewonnen hat, will natürlich auch den Titel bei der U-19-EM holen. Wenn man einmal so einen Titel gefeiert hat, dann weiß man, was das für ein Mega-Gefühl ist. Und dann gibt es eigentlich nur ein Ziel. Was noch hinzukommt ist, dass die U-19-EM auch die Qualifikation für die nächste U-20-WM ist. Das heißt, wir müssen die Gruppenphase überstehen, um uns für das nächste Jahr zu qualifizieren. Da mich die U-20-WM im nächsten Jahr auch noch betrifft, ist das auf jeden Fall auch ein großes Ziel.

Bei der derzeit laufenden Frauen-WM gehören mit Sara Däbritz, Lena Petermann und Pauline Bremer drei Spielerinnen zum Kader, mit denen Sie im letzten Jahr U-20-Weltmeister geworden sind. Was hat dieses Trio Ihnen voraus? Dass sie bereits in der 1. Liga spielen?

Ja, ich denke schon, dass die Qualität in der 1. Liga noch deutlich höher ist und man sich dort noch mehr weiterentwickelt. Viele sind aber auch noch ein, zwei Jahre älter als ich. Darum denke ich, dass es auch diese ein, zwei Jahre Erfahrung sind.

Mit dem SV Meppen haben Sie den Aufstieg verpasst. Wie groß war bei Ihnen persönlich die Enttäuschung, dass die 1. Bundesliga verpasst wurde?

Schon groß, aber es war auch ein paar Spieltage vor Saisonende eigentlich schon abzusehen. Deshalb konnten wir uns alle relativ frühzeitig damit abfinden, sodass es nicht am letzten Spieltag hing. Das war vielleicht ein bisschen besser. Aber klar, jede Spielerin in der Mannschaft hätte gerne mal in der 1. Liga gespielt. Vor allem wäre es für die meisten mit Meppen richtig cool gewesen.

Nun haben beim SV Meppen einige ältere Spielerinnen aufgehört. Der Verjüngungsprozess wird fortgesetzt. Welche Rolle fällt Ihnen in der nächsten Saison zu?

Konkret haben wir noch nicht gesprochen, aber es war auch in dieser Saison schon so, dass ich als Co-Kapitän immer mehr in die Verantwortung gerückt bin. Das wird im nächsten Jahr genauso sein, wenn wir noch mehr junge Spielerinnen haben. Ich bin zwar auch noch jung, aber im Gegensatz zu den meisten doch noch erfahrener. Ich hoffe, dass ich meine Erfahrung weitergeben kann und der Mannschaft damit helfe.

Ist Ihnen wichtig, die Kapitänsbinde zu tragen?

Nein, mir ist das überhaupt nicht wichtig. Ich weiß, welche Rolle ich spiele und spielen soll. Manchmal kann die Kapitänsbinde auch Druck ausüben. Darum bin ich eigentlich ganz froh, dass es in der letzten Saison auch nur der Co-Kapitän war. Ich brauche keine Binde, um Verantwortung zu übernehmen. Das ist mir nicht so wichtig.

Liegt Ihre Zukunft denn in der nächsten Saison beim SV Meppen oder kann es im Sommer noch zum Wechsel kommen?

Nein, das habe ich jetzt zugesagt.

Die U-19-Frauen haben bei der EM-Endrunde 2015 in Israel (15. bis 27. Juli) schwere Vorrundengegner erwischt. Die Mannschaft von DFB-Trainerin Maren Meinert bekommt es in Gruppe B mit England (15. Juli, 18.30 Uhr), Norwegen (18. Juli, 18.30 Uhr) und Vorjahresfinalist Spanien (21. Juli, 18.30 Uhr) zu tun. In Gruppe A wurden Gastgeber Israel, Schweden, Frankreich und Dänemark gelost. Die beiden erstplatzierten Teams beider Gruppen qualifizieren sich für das Halbfinale am 24. Juli. Das Endspiel findet am 27. Juli in Netanya statt.

Aufrufe: 019.6.2015, 18:30 Uhr
Dieter KremerAutor