2024-04-30T13:48:59.170Z

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Marcel Fricke (in weiß) führt Westerhausen als Kapitän auf das Feld.
Marcel Fricke (in weiß) führt Westerhausen als Kapitän auf das Feld. – Foto: Mario Keilwitz

"Ich hatte dafür andere Stärken und das bessere Aussehen"

Verbandsliga +++ Doppel-Interview mit den Kapitänen des SV 1890 Westerhausen und Einheit Wernigerode vor dem Harzderby

Erstmals seit 17 Jahren kommt es am Sonntag wieder zu einem Harzderby in der Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2002 duellierten sich Germania Halberstadt und der FC Einheit Wernigerode um die Vormachtstellung im Harz, nun, knapp zwei Jahrzehnte später, trifft die Einheit als Verbandsliga-Rückkehrer auf den SV 1890 Westerhausen. Vor der Begegnung baten wir die beiden Kapitäne der Rivalen an einen Tisch, um einen Blick auf das anstehende Derby zu werfen.

Marcel Fricke trägt seit 2010 das Trikot des SV 1890 Westerhausen und ist aus dem Defensiv-Verbund der Wolfsberg-Elf nicht wegzudenken. Auf der anderen Seite spielt Andy Wipperling-Brendle ebenfalls seit 2010 für die Hasseröder.


FuPa:
Ihr kennt euch beide bereits sehr lange und habt im Nachwuchs Seite an Seite beim Blankenburger FV gespielt. Wer war damals der bessere Kicker?

Marcel Fricke: Es war eine sehr schöne und erfolgreiche Zeit beim BFV. Andy hatte schon immer ein feines Füßchen und "das Auge". Ich hatte dafür andere Stärken und das bessere Aussehen.

Andy Wipperling-Brendle: Da ich mehr für den offensiven Part eingeteilt war und Marcel eher defensiv, würde ich da ungern einen Vergleich ziehen. Marcel war und ist definitiv ein starker Kicker und wir beide haben unsere Stärken und Schwächen.

FuPa: Am Sonntag steht ihr euch auf dem Platz gegenüber. Wie groß ist die Vorfreude auf das Spiel in Westerhausen und Wernigerode?

M.F.: Derbys sind ja immer sehr reizvoll und besonders. Dadurch ist die Vorfreude auf solche Spiele natürlich schon größer als bei normalen Liga-Spielen. Ich hoffe auf ein spannendes aber stets faires Spiel.

A.W-B.: Auf so ein Spiel freut man sich natürlich sehr und an Motivation mangelt es wahrscheinlich keinem.

Einheit-Kapitän Andy Wipperling-Brendle (am Ball) gastiert mit Wernigerode am Sonntag in Westerhausen.
Einheit-Kapitän Andy Wipperling-Brendle (am Ball) gastiert mit Wernigerode am Sonntag in Westerhausen. – Foto: Stefan Heymann

FuPa: In der Vergangenheit hat man spüren können, dass eine gewisse Rivalität zwischen beiden Vereinen entstanden ist. Wie geht ihr persönlich damit um und wurde bereits im Vorfeld die eine oder andere Spitze verteilt?

M.F.: Ich finde, dass Rivalitäten einen gewissen Reiz ausmachen. Gerade in einem Derby will man schon zeigen, wer die bessere Mannschaft ist. Die eine oder andere kleine Spitze wird sicherlich verteilt, aber das spielt bei uns keine große Rolle und gehört einfach dazu.

A.W-B.: Eine gewisse Rivalität gehört bei so einem Spiel einfach dazu. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung. Die Spitzen, die im Vorfeld bzw. in der Vergangenheit geäußert wurden, motivieren jeden einzelnen Spieler, Trainer und Betreuer noch mal enorm.

Die Duelle in der Vergangenheit 17/18 Landesliga Nord 17/18 Wernigerode - Westerhausen 2:2 17/18 Landesliga Nord 17/18 Westerhausen - Wernigerode 3:0 16/17 Landesliga Nord 16/17 Westerhausen - Wernigerode 2:3 16/17 Landesliga Nord 16/17 Wernigerode - Westerhausen 1:1

FuPa: Auch in diesem Derby werden nur drei Punkte vergeben, allerdings spielt Westerhausen ein Jahr länger in der Verbandsliga und rangiert auch in der Tabelle vor Wernigerode. Ist eine klare Rollenverteilung zu erkennen?

M.F.: Ich denke nicht, dass die Rollen klar verteilt sind. Einheit hat eine gute Mischung in ihren Reihen und bringt zudem viel Erfahrung mit. Viele der Spieler haben bereits höherklassig gespielt. Daher denke ich, dass die Chancen 50:50 stehen.

A.W-B.: Natürlich steht Westerhausen in der Tabelle besser da und hat bereits mehr Erfahrung in der Verbandsliga. Ich denke aber, dass diese Vorteile am Sonntag auf dem Platz nicht mehr relevant sein werden. In so einem Spiel ist wie auch z.B. im Pokal alles möglich.

FuPa: Zum Abschluss noch die Frage, wer am Sonntag dem anderen zum Sieg gratulieren darf?

M.F.: In den 90 Minuten werden wir alles dafür tun, dass die Punkte auf dem Wolfsberg bleiben.
Aber ich bin mir sicher, dass Andy und ich das Spiel hinterher bei einem kühlen, isotonischen Getränk Revue passieren lassen.

A.W-B.: Marcel ist ein wahnsinnig fairer und sympathischer Typ! Ich denke, dass er mir am Sonntag mit erhobenem Haupt gratulieren wird.

Aufrufe: 023.10.2019, 08:47 Uhr
Robert KeglerAutor