"Ich bin seit 6 Spielen fast arbeitslos."

FuPa: Ihr seid trotz großer Vorschusslorbeeren mit 2 Remis und 2 Niederlagen gestartet, warum lief es zu Beginn nicht ganz so wie erhofft?

Christoph Nittel: Ich denke, dass es hauptsächlich an individuellen Fehlern lag. Das Spiel in Deisel vorallem: Elfmeter verschossen und die zwei Gegentore fast selbst reingemacht. Dazu kam, dass wir durch Krankheit und Urlaub in 4 Spielen 4 mal eine andere Viererkette in der Startelf hatten, trotz Überlegenheit haben wir natürlich auch viel zu wenig Tore aus unseren Chancen gemacht. Wir hatten einfach noch Ladehemmmungen.

FuPa: Am Anfang der Saison schien es so als hättet ihr Probleme in der Offensive gehabt, wie hing das eventuell mit dem Abgang von Schlüsselspieler Martin Stück zusammen, sodass ihr euer Offensivspiel etwas umstrukturieren musstet?

Christoph Nittel: Ja, Martins Tore zu kompensieren ist sicherlich nicht so leicht. Auch das er einfach mal 2-3 Gegner gebunden hat und somit Jannik Müller viel mehr Räume hatte, ist ein Aspekt, den man nicht vernachlässigen darf. Trotzdem müssen die Aufgaben jetzt auf mehrere Schultern verteilt werden. Vorallem auf Jannik, der nun mehr Verantwortung übernehmen muss, wie die letzten Spiele zeigen, klappt es auch, er macht seine Tore, was in den ersten Spielen nicht ging, trotz zahlreicher Chancen. Aber auch Sebastian Kepper und Andreas Metta sind sehr starke Spieler, die im Mittelfeld auf jeder Position spielen können und unglaublich ballsicher sind. Ich denke wir haben Martins Abgang sehr gut kompensiert und sind vor allem in der Breite noch besser aufgestellt.

FuPa: Seit dem fünften Spiel lief es dann schlagartig besser, habt ihr da bewusst etwas umgestellt oder brauchte es einfach seine Zeit bis es rund lief?

Christoph Nittel: Eigentlich nicht. Außer das endlich unsere Spieler voll einsatzfähig waren und wir uns nicht verrückt gemacht haben. Die Stimmung in der Manschaft ist einfach sehr gut und wir haben trotz der Enttäuschung uns da nichts kaputt machen lassen.

FuPa: Seitdem habt ihr nur ein Tor in 6 Spielen bekommen, worin siehst du als Torwart, der ja nochmal einen anderen Blick auf die Defensivarbeit hat, die Gründe für dieses Bollwerk?

Christoph Nittel: Unsere Viererkette hat sich gefunden. Mit unserem neuen Kapitän Nils Hartung und Rene Meibert habe ich zwei bärenstarke Innenverteidiger vor mir. Dazu kommt das unsere Außenverteidiger sehr schnell sind und viel Druck nach vorne machen können. Man darf auch nicht vergessen, dass die Jungs erst zwischen 19-24 Jahre alt sind. Sie haben die Einzelfehler abgestellt und ich bin seit 6 Spielen fast arbeitslos dahinten.

FuPa: Am Sonntag kommt mit der SG Weser/Diemel die Torfabrik der Liga zu euch, wie genau seid ihr über Stärken und Schwächen des Gegners informiert und wie wollt ihr die Offensive in den Griff bekommen?

Christoph Nittel: Wenn man sich die Ergebnisse von Weser/Diemel anguckt sind zwei Sachen klar: Vorne sind sie brandgefährlich und hinten aber auch für ein paar Gegentore gut. Wir lassen uns davon nicht beeindrucken, wir werden wie in den letzten Spielen aus einer guten Defensivarbeit heraus spielen und vor allem auf heimischen Rasen wollen wir die 3 Punkte einfahren.

FuPa: Die ersten 3 der Liga scheinen aktuell ja erst einmal enteilt, habt ihr dennoch den Aufstiegs als Saisonziel, nachdem ihr in der letzten Saison so knapp an der Relegation gescheitert seid.

Christoph Nittel: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass wir uns nicht hinter den Dreien verstecken müssen, vorallem haben wir gegen Ehlen und Deisel bereits gespielt. Und wie oben beschrieben war Deisel eigentlich nur gut wenn wir Fehler gemacht haben. Letzte Saison haben wir ganze 2 Spiele verloren und es hat nicht gereicht. Das haben wir nun nach 4 Spieltagen schon, es wird sicherlich nicht leicht, aber ich glaube nun ist auch ein wenig der Druck weg, wir spielen befreit auf und am Ende sehen wir wo wir landen.