Der TSV Neustadt/Aisch hatte im Herbst turbulente Wochen und Monate zu überstehen. Unter dem zum Start tätigen Trainer Uwe Neunsinger lief es sportlich gut, aber es gab Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung, die im Herbst dazu führten, dass Neunsinger gehen musste. Mit Reinhold Fischer kam ein neuer Chefanweiser, der wie Neunsinger auch in Fürth beheimatet ist. Unterstützt wird Fischer von Assistent Stefan Sattler aus Weiherhof bei Fürth. Fischer und Sattler haben nach der großen Rücktrittswelle einen neuen Kader geformt, der mit dem Abstieg nichts zu tun haben dürfte - eine tolle Leistung. "Wir brauchen noch zwei Siege aus den restlichen Spielen, denn dann wären wir mit 43 Punkten auf jeden Fall gesichert", sagt Coach Fischer, der bisher elf Punkte aus neun Spielen geholt hat. Die Erfolge in Neustadt/Aisch werden eindeutig dem Trainerteam und dem Kader zugeschrieben. "Wir verstehen uns bestens untereinander, der Zusammenhalt ist sehr groß. Da ist jeder für den anderen da. Das ist beispiellos, wie die Jungs an einem Strang ziehen. Da bin ich mit großer Freude dabei", erläutert Fischer die Situation.
Das ist von anderen Klubs nicht unbeachtet geblieben, denn Fischer erhielt bereits Anfang März Anfragen: "Ich habe am 2. März die Klubführung in Neustadt/Aisch informiert, dass ich gerne verlängern würde. Ich könnte woanders mehr verdienen, aber ich wäre gerne in Neustadt geblieben. Denn es haben auch schon Spieler für die nächste Saison angefragt. Wir sind also auf einem gutem Weg, da ließe sich etwas aufbauen", lässt Fischer wissen. Doch die Vorstandschaft hatte zunächst nicht reagiert. Erst 15 Tage später kam es zu einem Gespräch. "Ich sollte unmittelbar vor dem Training meine Zusage geben", so Fischer. Letztlich stellte sich heraus, dass sein ohnehin für die Landesliga spärliches Salär deutlich gekürzt werden sollte. "Mir geht es nicht ums Geld. Aber ich wohne in Fürth, fahre einfach 40 Kilometer raus. Dann hätte ich noch draufgezahlt", sagt ein enttäuschter Coach, der ausführt: "Ich bettle nicht darum, dass ich hierbleiben darf." So entschloss sich Fischer nun mit seinem Assistenten eine andere Aufgabe anzunehmen. Welcher Verein das sein wird, das wird in Kürze bekannt. Fischer findet es einerseits sehr schade: "Hier könnte man etwas aufbauen, denn die Jungs sind so gierig und wir pflegen ein wirklich freundschaftliches Verhältnis. Ich habe immer 20 Mann im Training, das ist ein Traum."
Es geht beim TSV Neustadt/Aisch neben den Personalien auch noch um etwas anderes. Die Plätze sind in keinem guten Zustand. Die dringend erforderliche Sanierung des Hauptspielfeldes hätte Trainer Fischer sogar höchstselbst übernommen: "Ich kann das, ich habe die Erfahrung und daher habe ich dem Verein meine Hilfe angeboten." Doch der Verein ist nicht in der Lage, die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Nun wird Fischer zumindest den Trainingsplatz zusammen mit einigen Spielern sanieren. Aber am Ende der Saison geht dann auch die Mission von Reinhold Fischer an der Weißen Marter zu Ende, der Verein muss sich auf Trainersuche begeben. Ebenso werden dann Co-Trainer Roland Flauger, Spielleiter Thomas Albert, Zeugwart Werner Seefried und Jürgen Szillat, der als Pressewart und Stadionsprecher fungiert, ihre Ämter niederlegen. Ob und welche Spieler den Verein verlassen, ist noch offen. Damit steht der TSV Neustadt/Aisch nach den Problemen im Spätherbst erneut vor einer schweren Prüfung und geht 2016/17 in eine ungewisse Zukunft.