Ligavorschau

Aufgehorcht: Kevin Trauner und seine SpVgg Hüttenbach sind hervorragend die Saison gestartet. F: Kevin Trauner

Hüttenbach klettert, Coach Trauner radelt

Vorschau 6. Spieltag - Wochenende: Vor dem Duell gegen die SpVgg Erlangen löste der Coach einen Wetteinsatz ein

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BZL Mittelfr. Nord 15/16

Kevin Trauner

Ein Sieg gegen den ASV Zirndorf am dritten Spieltag? Wird schwer. Das dachte sich wohl Hüttenbachs Coach Kevin Trauner, als er mit seinem Team damals die Wette nach dem Spielausgang einging. Ein Sieg, und Trauner - wohnhaft in Nürnberg - würde mit dem Rad zum Training nach Hüttenbach kommen. Und so kam es dann auch.

SpVgg Erlangen - SpVgg Hüttenbach-Simmelsdorf (So 15:00)

"Das Ganze fing in der letzten Saison an, da habe ich schonmal angekündigt, beim letzten Heimspiel gegen Cagri mit dem Rad zu kommen - falls wir bis dahin gerettet sind." Das war ja bekanntlich nicht der Fall, die Hüttenbacher machten sich erst in den dramatischen Schlussminuten jener Partie zum Last-Minute-Klassenhalter. "Dieses Jahr hatten wir mit zwei Unentschieden wieder den gleichen Start wie letzte Spielzeit. Und dann kam Zirndorf, da konnte ein kleiner Anreiz nicht schaden." Hüttenbach siegte 3:2, und da Wettschulden nun einmal Ehrenschulden sind, machte sich Trauner kürzlich wie versprochen mit dem Rad auf nach Hüttenbach.

Rund zwei Stunden und 38 Kilometer fuhr er quer durch das Nürnberger Land von seiner Wohnung zum Sportgelände ("Ich bin nicht die direkte Strecke gefahren, sondern am 5-Flüsse-Radweg entlang, da ist es schöner") - und seine Stimmung dabei war sicher nicht die schlechteste, denn sein Team beließ es nicht bei diesem einen Erfolg und kletterte in der Tabelle auf den zweiten Platz. Reichte es an den ersten beiden Spieltagen jeweils nur zur Punkteteilungen mit Stein beziehungsweise der SG Nürnberg Fürth, feierte die Spielvereinigung im Anschluss an den Zirndorf-Sieg nämlich zwei weitere Dreier - und ist folglich nach fünf Spieltagen noch immer ungeschlagen. Das schaffte neben Hüttenbach in dieser Spielzeit sonst nur der FC Bayern Kickers, der die Tabelle bekanntlich anführt.

Vergangene Serie noch lange um den Klassenerhalt gekämpft, in dieser vorne dabei. Woher kommt der Erfolg plötzlich? "Wenn man es nüchtern betrachtet - und als Trainer muss man das ja - waren das bis auf Zirndorf bislang alles Gegner auf Augenhöhe. Der Druck war für uns da, Punkte zu holen. Vielleicht hat der ein oder andere ja gedacht: Ich muss mehr aus mir herausgehen, um nicht wieder eine Saison wie letztes Jahr zu haben. Dennoch sind elf Punkte natürlich außergewöhnlich gut für uns."

Die Hüttenbacher sind damit bislang einer der größten Überraschungen der Spielzeit. Gibt es für Trauner weitere? "Dass Bayern Kickers so gut startet, ist nicht wirklich überraschend, die haben sich punktuell weiter verstärkt. Auch nicht, dass ein Aufsteiger wie der SV Tennenlohe mit einem Dietmar Kusnyarik zu Beginn einen guten Lauf hinlegt. Am ehesten wundert es mich, dass sich der SK Lauf momentan so schwer tut."

Auch der kommende Gegner, die SpVgg Erlangen, hat mit sechs Punkte aus fünf Spielen noch nicht die Vorjahresform unter Beweis gestellt. Dennoch fahren die Hüttenbacher, darauf weist Trauner hin, nicht etwa als Favorit zum Vizemeister: "Es ist aber doch so: Jedes Spiel bis vielleicht auf zwei, drei Begegnungen, ist eine 50/50-Sache. Wir sind gut drauf, wollen was mitnehmen, die Serie aufrechterhalten. Aber eine schwere Aufgabe ist es auf jeden Fall."

Vielleicht kehren die Hüttenbacher aber auch aus Erlangen mit Punkte im Gepäck zurück. Coach Trauner übrigens wählte nach seinem kürzlichen Anreise-Marathon, der anschließenden Trainingseinheit und dem abschließenden Kabinenfest einen entspannteren Heimweg. Er ließ das Rad stehen und stieg in den Nightliner. jam/dw