2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht

Höpfingen greift sich Punkt

Offener Schlagabtausch zwischen dem Neuling und Walldorf II vor toller Kulisse

250 Zuschauer sahen die Oberligabegegnung zwischen Bissingen und Walldorf, 350 die zwischen dem VfR Mannheim und Nöttingen. 100 Besucher sollen im Sportzentrum Süd gewesen sein, um den Verbandsligakick der SG HD-Kirchheim gegen den TSV Reichenbach zu sehen. Nicht mehr waren es auch in Heidelsheim. Da kann der TSV Höpfingen mit ganz anderen Zahle aufwarten: 420 Fans kamen zur Partie gegen Bruchsal ins Lochbachtal, 521 stehen im Match gegen Sandhausen II in der Chronik und am vergangen Sonntag, als Spitzenreiter Walldorf II zu den Gelb-Blauen kam, bevölkerten 460 Personen die TSV-Sportanlage. Der Neuling, das ist nach sechs Etappen sonnenklar, hat sich in der Verbandsliga zum Zuschauerkrösus entwickelt. Das wird noch dadurch unterstrichen, dass eine treue Fanschar das Ensemble von Trainer Michael Hackenberg auch zu Auswärtsfahrten begleitet - sie kommen mit dem Bus, mit dem Pkw oder mit dem Motorrad zum entsprechenden Spielort und sie fallen nicht nur zahlenmäßig auf, sondern auch durch ihre Lieder und Anfeuerungsrufe.

Gestern hallte es beispielsweise von der einen Sportplatzseite "TSV" und wurde von der anderen Seite umgehend erwidert: "TSV". Es herrscht bei Spielen des TSV Höpfingen eine glänzende Stimmung, die sich auch auf die Auftritte der Fußballer im gelb-blauen Trikot positiv niederschlagen. Wer hätte gedacht, dass Torwart Daniel Nohe und seine Vorderleute dem Spitzenreiter FC Astoria Walldorf keck die Stirn bieten und punkten würden? Die Gäste, die in Kapitän Steffen Kretz den besten Mann auf dem Rasen hatten, gefielen in der ersten halben Stunde mit großem Laufpensum und hatten deutliche Feldvorteile. Ein Schuss aufs Tornetz, einer über den TSV-Kasten - mehr sprang dabei allerdings nicht heraus. Das Match bekam einen anderen Charakter, als Furkan Aktas nach einer Notbremse an Steven Bundschuh vom Grün musste. Michael Hackenbergs Fußballer agierten mutiger und offensiver und hatten bis zur Pause durch Kapitän Bundschuh und Dennis Hutter insgesamt drei gute Offensivaktionen, die aber kein Treffer einbrachten.

Das änderte sich in der 56. Minute. Steven Bundschuh war nach einem Schießer-Einwurf von Anousack Vongpraseut gefoult worden. Und weil das im Strafraum passiert war, gab´s Elfmeter. Der Gefoulte hämmerte vom Punkt die Kugel flach ins untere Toreck. Drei Minuten später lief ein Walldorfer Angriff im Mittelfeld an, ein Pass auf die rechte Angriffsseite fand Fabian Feigenbutz und der schloss mit einem scharfen Schuss ab, den Daniel Nohe parieren, aber unmöglich festhalten konnte. Nico Maxein war zur Stelle und staubte zum Gleichstand ab. Beide Trainer wechselten, und Chris Kaiser brachte auf Höpfinger Seite neuen Angriffsschwung. Die nächste Möglichkeit hatte Steven Bundschuh, der eine Weidinger-Flanke per Kopf aufs FC-Tor brachte, dies aber zu unplatziert (74.). Dann prüfte Alexander Dörfler Astoria-Keeper Kai Sauer (75.), und in der 81. Minute köpfte Simon Weidinger am Gästegehäuse vorbei. 120 Sekunden später tauchte Marcel Angermund auf der Gegenseite völlig frei vor Daniel Nohe auf, den Angermunds schwacher Abschluss vor keine Probleme stellte. Die letzte Torchance vereitelte TSV-Goalie Daniel Nohe kurz vor dem Ende mit einer unglaublichen Reaktion nach einem Freistoß von Gianluca Mantel.

"Wir wussten, dass in Höpfingen gaz schwer zu spielen ist", verriet FC-Coach Andreas Kocher. "Wir haben 30 Minuten lang guten Fußball gespielt. Nach dem Platzverweis änderte sich das ein wenig. Nach unserem Ausgleich war das ein offener Schlagabtausch. Höpfingen ist ein ganz heißes Pflaster." Höpfingens Trainer Michael Hackenberg sah "einen sehr starken Gegner. Wir haben die Partei gut offen gehalten. Was heute Carsten Schießer und Daniel Nohe geleistet haben, war überragend." Kapitän Steven Bundschuh bescheinigte dem Kontrahenten "spielerisches Topniveau. Wir haben im gesamten Spielverlauf nur wenig zugelassen und hätten in Überzahl unsere Konterchancen besser ausspielen sollen. Im Nachhinein können wir mit dem Punkt zufrieden sein bei der Riesenmöglichkeit, die Daniel kurz vor Schluss vereitelt hat."

Und wo wurde dieses Mal gefeiert? Nach einem ersten Getränk in der Kabine ging´s aufs DRK-Fest, wo noch ausgiebig über die 90 Minuten diskutiert wurde.

Aufrufe: 024.9.2012, 18:02 Uhr
Gerold KuttlerAutor