2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die Männertrainer des TuS waren allesamt für die „Dritte“ im Einsatz: Torsten Pohl (von links), Philipp Holzhauer, Oliver Richter und André Wetzel  ©Stefan Zwahr
Die Männertrainer des TuS waren allesamt für die „Dritte“ im Einsatz: Torsten Pohl (von links), Philipp Holzhauer, Oliver Richter und André Wetzel ©Stefan Zwahr

„ Holzi “ erweitert Titelsammlung mit TuS III

Philipp Holzhauser wird nicht müde Pokale zu gewinnen. Auch in Zukunft soll der Ein oder Andere noch hinzukommen

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Es ist eine außergewöhnliche Sammlung an Titeln: Philipp Holzhauer war als Spieler oder Trainer von drei unterschiedlichen Vereinen an fünf Staffelsiegen beteiligt. Der aktuellste Triumph ist erst eine Woche alt. Am Herrentag war der 33-Jährige dabei, als der TuS 1896 Sachsenhausen III den ersten Platz in der 2. Kreisklasse West endgültig absicherte.

Ob er der einzige Fußballer in Oberhavel ist, der auf eine derartige Erfolgsgeschichte verweisen kann, vermag Holzhauer nicht zu sagen. „Aber es kann schon sein. Die richtig Guten haben die Sachen im unteren Ligenbereich ja nicht mitgenommen.“

Auch beim Sachenhausener war das eher Zufall. Holzhauer ist etatmäßig Trainer der Kreisoberliga-Mannschaft. „Der Einsatz bei der Dritten war ein Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. Dass ich so bei einem Aufstieg dabei sein konnte, ist natürlich eine tolle Sache.“

Holzhauer kann nun auf fünf Staffelsiege verweisen. Mit dem SV Mühlenbeck stieg er 2005 als Torwart in die Kreisliga auf. In dieser Spielklasse triumphierte er mit dem TuS 1896 II vor zwei Jahren als Spielertrainer. Auf Landesebene war der Keeper mit Forst Borgsdorf Champion in der Landesklasse (2011) und mit dem TuS in der Landesliga (2008). Was fehlt, ist der Titel in der Kreisoberliga. Die Chance, dass dieser in dieser Saison eingefahren wird, sind nur noch theoretischer Natur. Und was wäre mit der Landesmeisterschaft? „Oha, das wird eng. Aber wenn unsere Erste das mal schafft, will ich im letzten Spiel 30 Sekunden stehen.“

Aktiv greift der Pädagoge (Lehrer für Geschichte und Deutsch an der Torhorst-Gesamtschule) nur noch selten in das Geschehen ein. Vier Einsätze waren es in dieser Kreisoberliga-Saison bislang. „Ein paar kommen jetzt nach der Verletzung von Paul Jost noch hinzu.“ In der Meistersaison 2015/16 standen noch zwölf Spiele zu Buche. „Das war als Spielertrainer schon sehr speziell, weil du dir in der ersten Halbzeit schon Gedanken über die Halbzeitansprache machst. Diesmal sind es für mich so wenige Spiele wie nie. Aber das ist okay, wenn wir einen Torwart haben. Ich würde mich als Trainer nie selbst aufstellen, wenn junge und ambitionierte Keeper parat stehen.“ So bereitet sich Holzhauer – der froh ist, „dass meine Freundin das alles mitmacht“ – auf einen schleichenden Abschied aus dem Männerbereich vor, räumt aber ein, dass ihm das Spielen irgendwie fehle. „Es ist das größte Manko beim Trainerdasein. Du steht da und hast keine Chance, direkt einzugreifen.“

Dass Philipp Holzhauer Trainer wurde, war eher Zufall. „Im Nachwuchs habe ich mich schon früher eingebracht, hatte auch den Trainerschein. Dann war die zweite Mannschaft kurz vor dem Auseinanderbrechen. Ich war Kapitän und sollte für ein paar Wochen übernehmen. das war für mich eine Herzensangelegenheit.“ Aus dem Interimstrainer wurde eine Dauerlösung, die nun bald ins fünfte Jahr als Übungsleiter geht. Die Zusage für die nächste Saison hat Holzhauer längst gegeben. „Das Wichtigste ist die Mannschaft. Wenn man die Erfolge sieht, und wie sich die Spieler entwickeln, ist das Lohn für alles.“ Das Team, das er zunächst mit Stephan Lange und nun mit René Dittmer betreut, hätte einige Schritte gemacht. „Ich bin stolz, daran meinen Anteil zu haben.“

Holzhauer lobt auch das Klima im gesamten Männerbereich. „So ein gutes Zusammenspiel wie speziell in diesem Jahr, hatten wir nie. Davon profitieren alle, da die Spieler freiwillig auch in die untere Mannschaft gehen, um auszuhelfen oder Spielpraxis zu sammeln. Die Erfolge zeigen, dass es funktioniert.“

Nun sei es sein Ziel, die Zweite noch näher an die Brandenburgliga heranzuführen. „Wir wollen ein richtiger Unterbau werden.“ Und Philipp Holzhauer will auch noch Staffelsieger in der Kreisoberliga werden.

Stationen im Überblick

Philipp Holzhauer wuchs in Sachsenhausen auf, schloss sich im E-Junioren-Alter dem TuS 1896 an und durchlief bei diesem alle Altersklassen im Jugendbereich.

Nach den A-Junioren wechselte der Torwart zum SV Mühlenbeck. „Steffen Dierig, der Spieler bei unserer Ersten war, nahm mich mit.“ Der Wechsel sei damals eine gute Entscheidung gewesen. „Ich hatte drei gute Jahre mit viel Spielpraxis.“ 2005 wurde das Team Staffelsieger in der 1. Kreisklasse, ein Jahr später Kreispokalsieger.

Der Keeper wechselte zurück zum TuS (mit dem er 2008 in die Brandenburgliga aufstieg), um dann für drei Jahre zu Forst Borgsdorf in die Landesklasse zu gehen – „weil ich die Chance hatte, höher zu spielen“. 2011 gelang mit den „Förstern“ der Aufstieg in die Landesliga.

Aufgrund des Studiums trat Philipp Holzhauer kürzer und ging zurück nach Sachsenhausen. Dort ist er im vierten Jahr Trainer der zweiten Mannschaft. Erfolge: Kreispokalsieger und Kreisliga-Staffelsieger 2016.

Aufrufe: 017.5.2018, 06:30 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor