2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal

Holstein Women holen den Titel gegen Neuenbrook/Rethwisch

7:0 - Finalsieg der Regionalligisten

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Erwartungsgemäß stehen die Frauen von Holstein Kiel in der 1. Runde des DFB-Pokals. Der Regionalligist setzte sich am Ende deutlich mit 7:0 (0:0) gegen SH-Liga-Absteiger SV Neuenbrook/Rethwisch durch. Dabei leistete der Außenseiter allerdings eine Stunde lang großartigen Widerstand, ehe nach dem Kieler Führungstor die Kräfte schwanden.

„Die Mannschaft hat das gut umgesetzt“, lobte Gäste-Trainer Ingo Frees. „60 Minuten lang haben wir es Holstein schwer gemacht, dann war der Kräfteverschleiß zu hoch.“

Fußballerisch war der Unterschied von Beginn an zu sehen. Der Regionalligist nahm das Spiel in die Hand und zeigte auch einige gute Ballpassagen. Die Kielerinnen machten richtig Druck und schnürten den Außenseiter teilweise in der eigenen Hälfte ein. Allerdings verteidigten die Steinburgerinnen ihr Tor mit großem Engagement. Um letztlich mit dem glücklichen 0:0 in die Pause zu kommen, waren aber eine großartige Torhüterin Franziska Kielack („Was sie gehalten hat, war phänomenal“, so Frees) und eine Portion Glück notwendig.

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Chancen gab es nämlich von Beginn an zuhauf für den Favoriten. Schon nach drei Minuten tauchte Samanta Caone erstmals vor Kielack auf, scheiterte aber an der Torfrau. Eine Minute später spielte Sarah Begunk Lina Staben herrlich frei, doch die verzog nach ihrem Solo. Kielack war wieder gefragt, als Lisa Block nach einem Pass von Louisa Brauer frei vor ihr auftauchte (13.). Dann kam Glücksgöttin Fortuna für die Gäste hinzu. Paula Dieckmanns Schuss war abgeblockt worden, und Block hatte quasi das leere Tor vor sich – doch die Holstein-Stürmerin zimmerte den Ball an die Latte (21.). Liv Karlitschek schoss noch einmal freistehend vorbei (28.). Als Kielack wieder einmal stark vor Staben geklärt hatte, setzte Tabea Lycke den Nachschuss zwar über die Torfrau hinweg, aber nur an den Pfosten (40.).

Schließlich scheiterte auch noch Spielmacherin Begunk zwei Mal – erst an Kielack (43.), dann setzte sie einen 16-Meter-Schuss knapp links vorbei (44.). „Bei uns ist das leider schon Normalität“, sagte Holstein-Trainer Bernd Begunk, „deshalb bleibe ich da ruhig. Aber der Gegner hat es auch lange Zeit sehr gut gemacht.“

Mit viel Glück hätten sogar die Neuenbrookerinnen führen können. Zwar kamen sie bis zur Pause kaum einmal über die Mittellinie. Doch bei einem gefährlichen Konter setzte sich Eileen Näwie energisch gegen Begunk durch, zögerte frei vor dem Tor aber zu lange, sodass Lis Pirotton im Tor den Schuss letztlich zur Ecke klären konnte (32.).



Auch im zweiten Abschnitt hatte der Außenseiter seine Chance. Bei einem Konter enteilte Jule Marrit Mohr ihrer Gegenspielerin Luiza Zimmermann und stand plötzlich frei vor dem Tor, schob den Ball allerdings rechts vorbei (60.). Es war die letzte Chance, das Blatt zu wenden. Quasi im Gegenzug traf Bianca Hennings nach Vorlage von Karlitschek zum 1:0 (62.). Schon zwei Minuten später legte erneut Hennings nach Pass von Carone zum 2:0 nach (64.). Spätestens entschieden war die Partie, als ein Konter über Zimmermann bei Staben landete und die auch Kielack zum 3:0 umkurvte (69.). Die eingewechselte Sandra Müller (71., 75.), Staben (82.) und die vor dem Spiel verabschiedete Kapitänin Louisa Brauer (88.) schraubten das Resultat am Ende noch in standesgemäße Höhe.

„Dieses Finale war eine schöne Plattform für den Frauenfußball“, sagte Siegertrainer Begunk. „Man hat gesehen, dass alle mit viel Leidenschaft dabei sind und auch spielerisch teilweise den Männern nicht nachstehen, auch wenn die Dynamik natürlich eine andere ist.“ Beide Seiten freuten sich zudem über die Atmosphäre im Stadion des Zweitliga-Aufsteigers. „Auch wenn noch nicht so viele Zuschauer da waren, hat uns die Atmosphäre doch sehr beeindruckt“, hielt Frees fest.


Holstein Kiel: Pirotton – Karlitschek, Brauer, Zimmermann (70. Müller), Evers – Begunk – Staben, Thien, Carone, Dieckmann (23. Lycke, 77. Bendt) – Block (41. Hennings).
SV Neuenbrook/Rethwisch: Kielack – Haack (60. Klischies), Voß, Thormählen, Möscher – Hermann (76. Friedberg-Stein), Knudsen (76. Rechner) – Correia de Almeida, Katkowski, Näwie (70. Paulsen) – Mohr (76. Näwie).
SR: Peters (TSV Siems).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Hennings (62.), 2:0 Hennings (64.), 3:0 Staben (69.), 4:0 Müller (71.), 5:0 Müller (75.), 6:0 Staben (82.), 7:0 Brauer (88.).
Aufrufe: 025.5.2017, 16:15 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor