2024-05-10T08:19:16.237Z

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Burkhard Holst ist Schiedsrichter des Hunteburger SV und Ansetzer im Landkreis.
Burkhard Holst ist Schiedsrichter des Hunteburger SV und Ansetzer im Landkreis. – Foto: Thomas Mönter

Hochzeit im Mittelkreis

Unsere Schiedsrichter, Teil 26: Burkhard Holst vom Hunteburger SV

Burkhard Holst, Schiedsrichter des Hunteburger SV und Ansetzer, hat als Schiedsrichter eine interessante Karriere hinter sich, denn lange Zeit pfiff er unter anderem in Frankreich. 2017 hat er mit dem Job an der Pfeife wieder in Osnabrück begonnen - und die ein oder andere nette Anekdote erlebt. Bei einem Spiel in Heilbronn musste er die Partie sogar für eine Hochzeit unterbrechen.

Wie bist Du Schiedsrichter geworden?

Als ich noch in der Jugend der Stuttgarter Kickers spielte, bewunderte ich immer die Schiedsrichter, wie manche mit ihrer Geduld unsere wilde Rasselbande mit eindrucksvollen Gesten zur Vernunft brachten. Da der berufliche Werdegang mich nach Toulouse brachte, konnte ich auch dort dem Fußballsport und vor allem dem Schiedsrichterwesen treu bleiben.

Was war das beste und größte Spiel, das Du bisher gepfiffen hast?

Da gab es eine ganze Menge. Es für mich immer wieder eindrucksvolle Erfahrungen und Begegnungen mit den Spielern/Innen und den Offiziellen und den Zuschauern gab, ob vor oder nach dem Spiel und deshalb waren alle, ob mit viel Zuschauern oder nur mit weniger als 10, alle die besten und größten Spiele für mich. Na ja, es gab mal ein Spiel in Heilbronn, wo es nach 10 Minuten eine Unterbrechung gab, da eine Hochzeitsgesellschaft den Platz betrat und sich am Mittelpunkt ihr Ja Wort geben wollten. Keiner der Verantwortlichen sowie wir als Schiedsrichtergespann wussten davon. Nun, wir haben es dann zugelassen, und wir kamen danach sehr, sehr spät oder früh nach Hause….

Wie sieht für dich als Schiedsrichter das perfekte Spiel aus?

Gottseidank wird es nie das perfekte Spiel geben, da wir alle, unterschiedliche Sichtweisen und Ansichten haben. Aber wir haben Regel, welche es gilt, bei Vergehen nun mal anzuwenden.

Was war das lustigste/kurioseste Ereignis, dass Dir als Schiedsrichter passiert ist?

Als ich nach langer inaktiver Pause, vor vier Jahren, als alter Hase wieder eine Ansetzung zu einem Spiel nach Rieste um 14:00 Uhr bekam, fuhr ich nach meinem Navi von Bremen aus kommend fast eine Stunde im Kreis Bersenbrück umher und konnte den Platz nicht finden, bis ich bemerkte, dass ich den falschen Ort eingegeben hatte. Den Trainer von Rieste hielt ich telefonisch auf den Laufenden. Fast 45 Minuten später hat das Spiel angefangen. Es war mein peinlichster Auftritt, doch es hatten alle mit Humor genommen……na ja, um einen Nichtantritt bin ich gerade so mal davongekommen.

Was sind die drei besten Gründe für Dich, Schiedsrichter zu sein/zu werden?

Man lernt in stressigen Momenten ruhig zu bleiben.

Schnelle und kontrollierte Entscheidungen zu treffen.

Trotz großem Regelwerk das Menschliche und den Spaß am Fußballsport als Schiedsrichter mitzugestalten.

Worauf freust Du dich am meisten, wenn es endlich wieder losgeht?

Natürlich, dass man wieder dabei ist und bei den Lehrabenden auch mal die Schiedsrichter/Innen trifft und sich über Spiele austauschen kann.

Einmal Meckern ist ok: Was nervt dich als Schiedsrichter oder neben dem Platz auf?

Nun, Emotionen gehören meiner Ansicht zum Sport dazu. Hier sollte das Augenmaß stimmen. Beleidigungen und rassistische Äußerungen haben im Sport nichts zu suchen.

Wer ist dein persönliches Vorbild als Schiedsrichter?

In meiner Jugend Zeit war es Dr. Gerd Siepe. Ich war beeindruckt von seiner Leistung beim Spiel Westfalia Herne gegen Borussia Mönchengladbach. Es war ein sehr kampfbetontes und sehr hektisches Spiel, was dann auch gerechterweise 4:4 endete.

Dann, natürlich Pierluigi Collina.

Natürlich sind auch unsere Jungen und Ältere Schiedsrichter/Innen Vorbilder für mich.

Aufrufe: 04.3.2021, 15:00 Uhr
Lennart AlbersAutor