2024-05-17T14:19:24.476Z

Testspiel
Jonas Krautschneider hat die Lauterer Julian Oestreicher und Dennis Marohn überlistet und schließt zum 1:0 für den TSV Gau-Odernheim ab. Das Testspiel endete 2:2.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Jonas Krautschneider hat die Lauterer Julian Oestreicher und Dennis Marohn überlistet und schließt zum 1:0 für den TSV Gau-Odernheim ab. Das Testspiel endete 2:2. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Hoch motiviert

JONAS KRAUTSCHNEIDER Der Ex-Mauchenheimer hängt sich beim TSV Gau-Odernheim mächtig rein

Gau-ODernheim. 60 Minuten sind gespielt. Bei brütender Hitze auf dem Fußballplatz des TSV Gau-Odernheim. Jonas Krautschneider sieht man es an. Fußball ist bei diesem Wetter kein Vergnügen. Und schon gar nicht, wenn man, wie er, aus der A-Klasse kommt. Nun ist der ehemalige Mauchenheimer Schwarz-Weiße drei Klassen höher am Ball, in der Verbandsliga.

Gut stelle er sich an, lobt TSV-Coach Christoph Hartmüller den 21-Jährigen. Und das nicht nur, weil er in diesem Testspiel gegen den VfR Kaiserslautern das 1:0 markiert hat. Nein, bei dem engagierten Zerspanungstechniker ist der Wille vorhanden, sich weiterzuentwickeln. Das wird auch gegen die Lauterer deutlich. Obwohl Krautschneider nach einer anspruchsvollen dreiwöchigen Vorbereitung bei 30 Grad im Schatten stehend K.o. wirkt, rafft er sich immer wieder auf. Sich anbieten, den Ball bekommen, ihn sauber weiterspielen, fast läuft es ab wie bei einem Roboter. Und sich dann wieder nach hinten orientieren, mit an der Verteidigung arbeiten. „Daran muss ich mich noch gewöhnen. Das brauchte ich bei meinem alten Verein in Mauchenheim nicht so häufig machen“, sagt der Beidfüßer schmunzelnd.

Bislang hat sich Jonas Krautschneider in Gau-Odernheim voll reingehängt. Jede Trainingseinheit war er da. Und an allen Vorbereitungsspielen beteiligt. Also auch gegen RWO Alzey beim Turnier in Albisheim, wo Krautschneider mit den Petersbergern 0:2 verlor. Gerne hätte er auch gegen den Lokalrivalen einen Treffer erzielt. So wie jetzt gegen Kaiserslautern. Deren Abwehr erlaubte sich einen Fehler. Krautschneider antizipierte die Situation, schnappte sich das Leder und schloss ganz cool ab. Genauso wie in seinen Zeiten bei Schwarz-Weiß Mauchenheim, wo er trotz seiner Jugendlichkeit eine Institution war.

Das ist nun in Gau-Odernheim anders. Der Kader ist groß und Krautschneider nur noch einer von vielen, die das gleiche Ziel verfolgen: Möglichst in der Startaufstellung von Christoph Hartmüller stehen. Für den Ex-Mauchenheimer eine völlig neue Situation, die allerdings Reize habe: „Sie war zu erwarten. Und sie war einer der Gründe, weshalb ich wechseln wollte“. Das sagt Krautschneider spontan, aus dem Bauch heraus. Und es klingt überzeugend. Der junge Mann will besser werden und hat eine Veränderung im Umfeld gebraucht, um als Fußballer zu wachsen.

Letztlich muss er dafür auch in Kauf nehmen, dass er nicht auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum spielt. „Da haben wir Ali Bülbül“, sagt der Neue im grellgelben Shirt: „Und Lukas Knell“. Und irgendwann vielleicht auch mal noch Björn Grimm, der noch verletzt ist.

Erst einmal auf der rechten Seite im Einsatz

Krautschneiders Platz ist zunächst einmal auf der rechten Seite. Was ihn keineswegs stört. „Da kann ich meine Schnelligkeit gut ausspielen“, reflektiert er. Womöglich rückt er irgendwann auch einmal die linke Seite. Da er keine Schokoladenseite hat, ist er ohne Qualitätsverlust variabel beidseitig einsetzbar. Spieler mit dieser Fähigkeit sind selten und deshalb für jeden Trainer wertvoll.

Ali Bülbül, Gau-Odernheims treffsicherster Stürmer, freut sich, mit Krautschneider einen Teamgefährten zu haben, mit dem er sich gut ergänzt. „Jonas wird seinen Weg machen. Es braucht nur seine Zeit, bis er seinen Platz in der Mannschaft gefunden hat, bis er weiß, wie die anderen funktionieren und die anderen wissen, wie er funktioniert“, prophezeit der 23-Jährige. Und er weiß, wovon er spricht. Bülbül hat Erfahrung mit exorbitanten Leistungssprüngen. Er klopfte in Krautschneiders Alter an der Tür zur Regionalliga an.

So hoch hinaus braucht es für Jonas Krautschneider nicht gehen. Er wäre froh, wenn er im Auftaktspiel im Kader des TSV stünde. Und der Aufsteiger in Rieschweiler ein Erfolgserlebnis feiern würde. Knapp drei Wochen sind es noch bis dahin.



Aufrufe: 024.7.2018, 20:00 Uhr
Claus RosenbergAutor