2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Nora Reineke

Hitziges Spiel in Steinheim, Detmold erobert Spitze zurück

Der Post TSV Detmold findet am 11. Spieltag in die Erfolgsspur zurück. In dieser befindet sich auch der SV Höxter, der ein nickeliges Spiel beim TSC Steinheim für sich entscheidet.

Da der SV Dringenberg an diesem Wochenende spielfrei hat, zieht Detmold mit einem Sieg wieder am SVD vorbei auf Platz 1. In Barntrup braucht der Post TSV aber eine Halbzeit Anlaufzeit. Den Lippern auf den Fersen bleibt der SV Höxter, der mit dem TSC Steinheim seine Mühe hat. Die einzig torlose Partie dieses Spieltags sehen die Zuschauer in Lemgo.

Der Post TSV Detmold hat nach der ersten Saisonniederlage eine passende Antwort gegeben und sofort in die Erfolgsspur zurückgefunden. Beim RSV Barntrup hatten die Postler in der ersten Halbzeit Probleme und mussten sich zur Pause mit einem 0:0 zufriedengeben. Im zweiten Durchgang sorgten allerdings Fynn Luca Vollmer (52. und 71.), Zalem Özmen (73. und 86.) sowie Robert Fiorilli (63.) für den letztendlich standesgemäßen Erfolg über den Abstiegskandidaten. TSV-Obmann Michael Grundmann war zufrieden über die gezeigte Reaktion seiner Mannschaft: „Nach der Niederlage gegen Hiddesen war der 5:0-Sieg ein sehr gutes Zeichen von den Jungs. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen, sehr eng und sehr zerfahren von beiden Mannschaften. Barntrup hat absolut leidenschaftlich gekämpft, wir fanden nicht so richtig ins Spiel. In der zweiten Hälfte haben wir den Druck erhöht und gewinnen am Ende völlig verdient. Wir haben super Tore gemacht. Özmen trifft aus 40 Metern, das war schon echt gut. Nach dem 1:0 hat man bei Barntrup einfach gemerkt, dass die Unsicherheit da ist. Das tut mir schon leid. Ich glaube, wenn Barntrup immer die Leidenschaft zeigt wie in der ersten Hälfte, dann kommen sie da unten raus. Das wünsche ich ihnen auch. Letztendlich bin ich aber natürlich sehr glücklich, dass wir das schwere Spiele heute für uns entscheiden konnten und die drei Punkte mit nach Detmold nehmen.“

Für den RSV war es die vierte Niederlage in Folge. Allein in den letzten drei Partien kassierte das Team satte 17 Gegentore. Co-Trainer Jannik Schalofsky gab zu Protokoll: „Wir spielen eine starke erste Halbzeit und sind der Führung näher als der Gegner. Zu Beginn der zweiten Hälfte bekommen wir nach einem eigenen Fehler das Gegentor. In der Folge passte beim Gegner vieles zusammen. Bezeichnend dafür das Gegentor aus 40 Metern, welches der Postler stark erzielt. Wir waren heute nicht fünf Tore schlechter, haben den Post TSV aber selbst auf die Siegerstraße gebracht. Die kommenden Partien werden für uns wichtig, um zu sehen, wo wir stehen.“ Barntrup trifft vor der Winterpause noch auf Borgentreich, Brakel II, Oerlinghausen und Lügde.



Die Niederlagenserie des TSC Steinheim geht weiter. Das 0:2 gegen Höxter war bereits die sechste Pleite in Folge für die Mannen von Trainer Rytis Narusevicius. Georg Gorges in der 37. Spielminute und Torjäger Nico Trepschick nach exakt einer Stunde Spielzeit sorgten für den SVH-Erfolg. Damit bleiben die Gäste in Schlagdistanz zu Tabellenführer Detmold, während die Durststrecke des TSC weiterhin anhält. Für TSC-Coach Narusevicius stand der Grund für die Niederlage schnell fest: „Es ist zwar hart das zu sagen, aber heute hat uns der Schiedsrichter die Punkte geklaut. Beim Stand von 0:0 bekommt Lukas Plat im Strafraum den Ellbogen des Gegenspielers ins Gesicht gehauen – eine klare Rote Karte und Elfmeter. Das war fast schon kriminell. Auch in der zweiten Hälfte muss ein Höxter-Spieler zwingend Gelb-Rot bekommen. Wieder bleibt die Pfeife stumm. Als ich den Schiedsrichter dann sage, er soll meinen Spieler schützen, schickt er mich vom Platz. Der Mann hat heute zu einseitig gepfiffen. Wir waren heute nicht schlecht, Einsatz und Bereitschaft haben gestimmt. Und wenn wir dann über eine Stunde berechtigterweise in Überzahl gespielt hätten, wäre die Partie vielleicht auch anders gelaufen.“

Auf der anderen Seite hatte SVH-Coach Uwe Beck eine andere Sicht auf die Dinge: „Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Wir haben heute eine Herangehensweise gewählt, die nicht spielerisch orientiert war. Die Mannschaft hat das, bis auf kleine Phasen, gut umgesetzt. Defensiv ist nichts angebrannt - bis auf eine Szene, in der Julian Förster herausragend hält. Offensiv haben wir einige gute Chancen herausgearbeitet und bei effektiver Chancenverwertung geht das Spiel 4:0 oder 5:0 aus. Jürgen Streitbürger als Schiedsrichter hat das heute gut gemacht. Der TSC Steinheim hatte vereinzelt ein paar richtig gestörte Aktionen außerhalb des Spielgeschehens dabei. H****sohn und F*** dich hab ich heute mindestens 15 Mal gehört. Unsere Jungs sind auf ihrem hohen charakterlichen Niveau geblieben und haben es über sich ergehen lassen. Wir lachen hinterher über solch widerliche Beleidigungen.“



Der FC Peckselheim-Eissen-Löwen feiert den zweiten hohen Sieg in Folge. Nach dem 6:0 in der Vorwoche beim TSC Steinheim gab es heute ein 5:1 gegen TuS WE Lügde. Aber wie bereits am vergangenen Sonntag machte die Mannschaft von Trainer Matthias Rebmann den deutlichen Erfolg erst in der zweiten Halbzeit klar. Nils Nehrig (25.) brachte die Gäste sogar mit 1:0 in Führung, die Kai Stolte erst kurz vor der Pause egalisierte (41.). Eben jeder Stolte war heute der Matchwinner für den FC PEL. In der zweiten Hälfte brachte er mit zwei weiteren Treffern (69. und 75.) sein Team auf die Siegerstraße. Noah El Mazria (76.) und Max Jonietz (86.) schraubten das Resultat weiter in die Höhe. Heim-Coach Rebmann sah in vielen Phasen ein Spiel auf Augenhöhe: „Der Sieg hört sich deutlich an, aber das war der Spielverlauf nicht ganz so. Gerade in der ersten Halbzeit war es ein ziemlich ausgeglichenes Spiel – obwohl wir die besseren Chancen hatten. Paboy Fanneh allein vor dem Tor und Jonas Riepe aus 16 Metern hatten gute Einschussmöglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Wir kriegen dann aus dem Nichts das 0:1 – ein Volleyschuss in den Winkel. Da kannst du nichts machen und wir mussten hinterherlaufen. Dann hat die Mannschaft heute Moral bewiesen. Nach einem Fehler des Lügder Außenverteidigers legte Fanneh klasse in die Mitte und Stolte brauchte nur noch einschieben. Wir haben uns in der Halbeit vorgenommen, noch aggressiver zu spielen, aber das haben wir nicht gut hinbekommen. Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gehörten Lügde. Da verhindert unser Keeper sogar das 1:2. Wenn wir da ein Gegentor bekommen, kann das Pendel auch in die andere Richtung ausschlagen. Dann machen wir in einer Phase, wo wir nicht für ein Tor in Frage kamen, das 2:1. Schindler setzt sich auf rechts sehr gut durch und in der Mitte verwertet Stolte erneut. Das hat so ein bisschen die Moral des Gegner gebrochen. Mit einem Doppelschlag machen wir das 3:1 und 4:1, am Ende nutzt Jonietz noch einen Torwartfehler zum 5:1. Fazit: Am Ende verdient, aber es hätte Anfang der zweiten Hälfte auch anders laufen können.“

Lügdes verletzter Akteur Jens Kröger sagte zur Partie: „Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen – mit leichten Vorteilen für uns. Wir gehen durch Nehrig durch einen Schuss aus 16 Metern in Führung, bekommen aber kurz vor der Pause nach einem individuellen Fehler das 1:1. Aber der 50. Minute bestimmen wir das Spiel, drängen auf das Führungstor, bekommen aber durch einen Konter den Rückstand. Beim 3:1 setzte sich Peckelsheim auf der rechten Seite durch und macht das Tor aus dem spitzen Winkel. Ab dann waren wir von der Rolle und kassieren noch das 4:1 und das 5:1.“



Am vergangenen Wochenende feierte der FCA den ersten Liga-Sieg der Saison. Mit dem zweiten Erfolg wurde es beim Heimspiel-Comeback von Trainer Matthias Heymann allerdings nichts. Der TSV Oerlinghausen entführte die drei Punkte vom Schlingsbruch. Matchwinner für die Gäste war Jan-Justin Johannhörster, der erst in der 29. Minute die 1:0-Führung besorgte und in der Schlussminute (90.) per Strafstoß zum umjubelten Sieg traf. Joel Weber konnte für den FCA in der 60. Minute zwischenzeitlich ausgleichen. Da spielte Augustdorf aufgrund eines Platzverweises bereits in Unterzahl. FCA-Trainer Heymann sah einen couragierten Auftritt seines Teams: „Ein ganz bitteres Ergebnis heute. In der ersten Halbzeit war Oerlinghausen besser und ist verdient in Führung gegangen. Nach 35 Minuten haben wir dann besser ins Spiel gefunden. Die zweite Hälfte war dann deutlich stärker von uns. Wille und Laufbereitschaft waren von Anfang an da. Nach der leider berechtigen Roten Karte ging noch einmal ein Ruck durch die Truppe. Jetzt erst Recht war das Motto. In Unterzahl waren wir dann die bessere Mannschaft und hatten auch Chancen zur Führung. Unser gutes Spiel und den verdienten Punkt hat dann leider der von Anfang an schwache Schiedsrichter zunichte gemacht. Nach einem Pressschlag springt der Ball einem unserer Spieler an den Arm. Absolut lächerlich, da Elfmeter zu geben. Schade, dass der Schiedsrichter am Ende so ein Spiel entscheidet. Dagegen kannst du dich nicht wehren. Wir nehmen jetzt die positiven Dinge mit und bereiten uns auf das Spiel in Lügde vor. Auf die Leistung von heute lässt sich aufbauen. Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie es in Unterzahl durchgezogen haben.“

Oerlinghausen ist aktuell so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Es war bereits der fünfte Sieg in Folge für die Mannschaft von Miron Tadic, der folgendes zum Spiel sagte: „Ich glaube, dass der Sieg unter dem Strich in Ordnung geht. In der ersten Halbzeit waren wir drückend überlegen, hätten vier, fünf Tore machen müssen. Da war es eine sehr einseitige Geschichte. Nach dem Halbzeitpfiff und mit der Überzahlsituation haben wir aber leider ein bisschen den Faden verloren. Augustdorf hatte in der zweiten Hälfte eine ganz andere Körpersprache, spielte sehr aggressiv, hat die Zweikämpfe gut angenommen und uns so ein bisschen den Schneid abgekauft. Dadurch fiel folgerichtig das 1:1. Aber wenn man dann aktuell so eine Serie hat wie wir, dann hat man auch ein bisschen Spielglück – das was uns am Anfang der Saison fehlte. Wir bekommen kurz vor Schluss einen Elfmeter zugesprochen, der Schiedsrichter hatte ein Handspiel gesehen, da machen wir dann das 2:1. Den Sieg nehmen wir natürlich gerne mit. Verdient aufgrund der ersten Halbzeit, durch den späten Elfmeter aber auch ein bisschen glücklich.“



Keine Tore fielen im Lippe-Derby zwischen dem TBV und dem TuS. Die Tabellennachbarn teilten sich die Punkte und trugen bei ungemütlichem Wetter nicht zur Erwärmung der Zuschauer bei. Nach dem 2:4 in der Vorwoche in Dringenberg blieb Lemgo jetzt erstmals in dieser Saison in zwei aufeinanderfolgenden Spielen sieglos. „Ich denke, dass das Ergebnis absolut in Ordnung geht. Es war im Grunde ein Spiel ohne klare Torchancen. Lipperreihe hat richtig gut begonnen, ohne wirklich Torgefahr auszustrahlen. Leider ist uns das auch nicht gelungen, nachdem wir nach ungefähr 30 Minuten besser ins Spiel gekommen sind. Lipperreihe ist eine richtig gute Mannschaft, die viel erreichen kann“, zollte TBV-Akteur Simon Schneidermann dem Gast um Coach Frank Fulland Respekt.



Nach dem Coup beim Tabellenführer Post TSV Detmold am letzten Wochenende wollte die SG im Heimspiel gegen Borgentreich nachlegen. Und die Mannschaft vom Trainer-Duo Markus Rüschenpöhler und Dennis Wieder wurde ihrer Favoritenrolle auf dem heimischen Geläuf gerecht. Mit 4:1 musste der VfR die Heimreise antreten. Jan Block brachte die Gastgeber in der 11. Minute in Führung, die allerdings durch Youngster Florian Herbold (20.) gekontert wurde. Den Ausgleich schüttelte Hiddesen-Heidenoldendorf schnell wieder ab, Marvin Louis Wiebe (22.) erzielte postwendend die erneute Führung. Nach der Pause erhöhte Jonas Sprengelmeyer (52.) auf 3:1, Jan-Niklas Aulbur (80.) machte endgültig den Deckel drauf. „Das Ergebnis ist vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen. Leider haben wir hinten wieder völlig unnötige Tore bekommen und im Gegenzug vorne die Chancen nicht im Gehäuse untergebracht“, haderte VfR-Sportdirektor Thomas Schulte mit dem Resultat. „Beim Stand von 3:1 waren wir näher am Anschlusstreffer als die SG dem 4:1. Am Ende hat Hidessen-Heidenoldendorf gut gekontert und wir hatten zweimal Glück, nicht noch mehr Gegentreffer zu kassieren. Insgesamt, trotz des deutlichen Ergebnisses, kein schlechtes Spiel von Trainer Jörg Mackenbachs Truppe.“

Trotz des Sieges mit drei Treffern Vorsprung war SG-Coach Dennis Wieder nicht vollends zufrieden mit der gezeigten Leistung: „In der erste Halbzeit haben es die Jungs noch ganz gut gemacht. Die zweite Hälfte war allerdings sehr schleppend. Da haben wir in vielen Situationen den Gegner wieder ein bisschen stark gemacht und ihn zu Abschlüssen kommen lassen. Aber wie bereits in den letzten Wochen war Keeper Bukowski da, wenn etwas Gefährliches auf das Tor kam. Der ist seit Wochen überragend drauf. Ansonsten war unsere Leistung grundsolide. Wenn man das phasenweise zielstrebiger und souveräner ausspielen würde, hätte man deutlich höher gewinnen können. Für mich war Borgentreich im bisherigen Saisonverlauf die fußballerisch schlechteste Mannschaft gegen die wir gespielt haben. Am Ende sind es einfach die nächste drei Punkte, über die wir natürlich sehr glücklich sind. Zuhause sind wir weiterhin ungeschlagen und haben eine richtig gute Bilanz. So soll es weitergehen. Die Teams von oben haben wir alle gespielt, jetzt geht es gegen die unteren Platzierungen. Und da müssen wir uns draufeinstellen, dass wir öfter einmal das Spiel gestalten müssen.“



Mit 5:2 besiegten die Gastgeber das Kellerkind aus Brakel. Zwar spricht das Ergebnis eine deutliche Sprache, aber die Partie war hart umkämpft – vor allem in der ersten Halbzeit. Diese bot beste Unterhaltung. Satte fünf Treffer bekamen die Zuschauer im ersten Durchgang zu sehen. Die Führung durch Ben Luca Hünkemeier (4.) konnte Kevin Koch (10.) ausgleichen. Marius Jans mit einem Doppelschlag (14. und 21.) brachte Jerxen-Orbke wieder auf die Siegerstraße. Aber Dorian Schmand (25.) hielt die Gäste im Spiel. Erst nach der Pause brachten Hünkemeier mit seinem zweiten Treffer (56.) und Tim Bertram (88.) den Heimsieg endgültig unter Dach und Fach. Trotz der Niederlage war Brakel-Coach Norbert Dölitzsch mit dem Auftritt seiner Rumpf-Elf zufrieden: „Auch wenn das Ergebnis es nicht vermuten lässt, haben wir eine gute Partie abgeliefert. Nur mit elf Spielern angereist, konnten wir das Spiel lange Zeit offen gestalten. Verstärkung kam in der Halbzeitpause durch zwei Spieler der dritten Mannschaft. Kevin Koch hat zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen, Dorian Schmand verkürzte noch vor der Pause zum 3:2. Koch und Tony Norberts trafen zudem noch den Pfosten.“

„5:2 Heimsieg! Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir erreicht: Einen Sieg und drei Punkte auf heimischen Platz. Wir haben uns in der ersten Halbzeit noch etwas schwer getan und haben auch ein, zwei Konter zu viel für Brakel zugelassen. Aber unter dem Strich ist es ein gerechtes Ergebnis und ein verdienter Erfolg für uns“, fasste Marco Schlobinski die Partie nüchtern zusammen.

Aufrufe: 07.11.2021, 18:57 Uhr
André WinkelhagenAutor