2024-05-02T16:12:49.858Z

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Budenheim (in Weiß) und Aksu-Diyar (in Schwarz) trennen sich im Topspiel der A-Klasse Ost mit 2:2.
Budenheim (in Weiß) und Aksu-Diyar (in Schwarz) trennen sich im Topspiel der A-Klasse Ost mit 2:2. – Foto: Benedikt Palm

Hitzige Schlussphase im Topspiel: Aksu gleicht spät aus

Turini trifft mitten ins Herz der Ex +++ Budenheim mit starker zweiter Halbzeit +++ die Mainzer mit dem späten 2:2

Mainz. Es war das Topspiel der A-Klasse Ost. Während der FV Budenheim vor dem Duell gegen Aksu-Diyar in die Spitze des Tableaus vorstoßen wollte, schielte der FC auf die vorläufige Tabellenführung. Die Zeichen standen also auf Spannung und diese erhielten die rund 70 Zuschauer auch, doch mussten sie sich hierfür bis zur Schlussviertelstunde gedulden. Durch einen Doppelschlag der Budenheimer innerhlab von fünf Minuten ging der FV mit 1:2 in Führung und wähnte sich bereits als Sieger. Der Mainzer Enis Alija miemte allerdings den Spielverderber und glich kurz vor Ende der Partie zum 2:2 aus.

Den Live-Ticker zum Spiel findet ihr hier.

Seit bereits vier Spieltagen wartete der FV Budenheim auf einen Dreier. Dies sollte sich ausgerechnet beim stark aufspielenden FC Aksu-Diyar ändern, der bereits sechs Siege in dieser Saison einfahren konnte - Topwert. Doch der FC konnte keines der letzten vier Spiele gegen die Budenheimer für sich entscheiden. Es bahnte sich also bereits vor der Partie ein umkämpftes Gipfeltreffen an. Und gemäß dieser Erwartungen begann auch das Spiel. Ohne großes Abtasten starteten die Mannschaften bei Nieselregen und dementsprechend auf feuchtem Kunstrasen in die folgenden 90 Minuten. Die anfängliche Spieldynamik flachte kurz darauf allerdings wieder ab. Das Mittelfeld war stark umkämpft, Annäherungen in Richtung der gegnerischen Strafräume selten.

Die Trainerstimmen zum Topspiel gibts hier.

Den ersten Torschuss fand man auf Seiten Aksus. Aus 25 Metern prüfte Marco Kurek die Wachsamkeit von Budenheim-Keeper Jean-Marie Heßler mittels Bogenlampe (12.). Das war allerdings keine Herausforderung für den Torhüter. Auf den ersten nenneswerten Abschluss der Budenheimer warteten die FV-Fans bis zur 20. Minute. Da sich die Mannschaft von Trainer Dennis Engel schwer tat, Chancen in der Box der Mainzer zu kreieren, versuchte es Philipp Völckers mit einem Distanzschuss. Dieser ging jedoch einge Meter am Kasten des FC-Schlussmanns Faissal Dahhou vorbei.

Das Spiel drohte bereits als umkämpfte und teilweise sogar überharte, aber insgesamt ereignisarme Partie in die Halbzeit zu gehen, als wie aus dem Nichts die Führung für Aksu fiel (45.+2). Ein Freistoß der Mainzer wurde vom FV nur halbherzig geklärt und landete genau dort, wo ein Abwerversuch nicht landen sollte: in der Mitte. Duilio Turini fackelte nicht lange und zog aus knapp 20 Metern per Dropkick ab. Nahe des rechten Knicks knallte das Ding an die Unterlatte und landet nach einem Bodenpraller im Netz. Jean-Marie Heßler hechtete dem Ball hinterher, doch flog vergebens. Das Tor durch den ehemaligen Budenheimer Turini war ein Treffer mitten ins Herz des Ex-Vereins - und ein wunderschöner obendrauf.

Danach pfiff der routinierte Schiedsrichter Siegfried Heidenreich in die Halbzeit. Das 1:0 der Mainzer war nicht absehbar, das Spiel eigentlich sehr ausgeglichen. Doch die Budenheimer gerieten hierdurch in Zugzwang, wodurch eine attraktivere zweite Hälfte vorprogrammiert war. Der FV kam motiviert aus der Kabine. Es war spürbar, dass Dennis Engel seine Mannschaft in der Pause angestachelt hatte. Doch damit rechnete auch Aksu-Trainer Ugur Yildrim, der sein Team umgehend stark pressen ließ, wodurch die Budenheimer Aufbauversuche verebbten. Das Spiel war nun allerdings deutlich temperamentvoller und es dauerte nur knapp fünf Minuten bis es zur ersten Großchance der zweiten Hälfte kam. Aksus Marco Kurek platzierte das Spielgerät nach Vorlage von Duilio Turini knapp neben dem Tor (49.). Im direkten Gegenzug kam auch Budenheim zu einem vielversprechenden Abschluss. Thorben Trabolds strammer Spannstoß verfehlte sein Ziel allerdings haarscharf (51.).

Bei den Zuschauern keimten Hoffnungen auf einen offene Schlagabtausch auf, doch viele Unterbrechungen brachten die Partie aus dem Fluss. Dieser abflachenden Spieldynamik passte sich die Elf von Ugur Yildirim an und schaltete in den Verwaltungsmodus. Budenheim dagegen stemmte sich gegen die nahende Niederlage und setzte immer mehr Nadelstiche nach vorne. Die Offensivbemühungen zahlten sich aus. Einen Fernschuss der Budenheimer ließ der Mainzer Keeper Dahhou abklatschen. Sicherte er noch in der vorangegangenen Aktion stark die Führung seiner Mannschaft, gab er in dieser Situation keine gute Figur ab. Die misslungene Parade landete vor den Füßen des goldrichtig positionierten Nick Pio Murana, der nur noch einschieben musste (75.). Es war der hochverdiente Ausgleich und die postwendende Bestrafung für die zunehmende Passivität Aksu-Diyars.

Nun kam Feuer ins Spiel. Der Kampf wurde hitziger und auch die Foulspiele nahmen zu. So holte sich beispielsweise Turini durch ein übertriebens Einsteigen den gelben Karton ab (78.). Es war die bereits vierte gelbe Karte im Spiel. Doch die Budenheimer ließen sich dadurch in ihrem Offensivdrang nicht beirren und zogen ihr Spiel weiter geradlinig und schnörkellos durch. So war der 1:2-Führungstreffer durch David Höhndorf in der 80. Minute nur folgerichtig. In einem stark vorgetragenen Angriff wurde der Ball mit einem Steckpass zu Höhndorf buxiert, der den direkten Weg in den Sechzehner suchte und den Mainzer Schlussmann Dahhou abgezockt tunnelte. Das Spiel war innerhalb von fünf Minuten gedreht und die Euphorie auf der Budenheimer Bank nicht zu bremsen.

Alles sah nach einem Erfolg für den FV aus. Doch möglicherweise wähnten sich die Budenheimer bereits zu sehr als Sieger des Spiels, denn in der 86. Spielminute wirkte die Hintermannschft des FV alles andere als geordnet. Im Getümmel nahe der Budenheimer Box landete der Ball bei Enis Alija, der einfach draufhielt. Durch alle Beine hindurch fand die Kugel ihren Weg ins Tor und schlug mittig neben dem Budenheim-Torhüter ein. Ein kurioses Tor, das nicht nur das Spiel erneut auf Null setzte, sondern auch die Emotionen auf und neben dem Platz zum überkochen brachte. Hiervon angetrieben warfen die Teams noch einmal alles nach vorne - beide wollten den Erfolg und beide hatten die Gelegenheit dazu. Erst verpasste es Turini in der 90.+1 den Sieg für Aksu klar zu machen, dann rutschte Vincent Xaver Weiss im Gegenangriff an einer scharfen Hereingabe vorbei (90.+2), was wiederum das 2:3 für Budenheim hätte bedeuten können.

So blieb es beim 2:2. Es war die Schlussphase eines Topspiels, wie sie im Buche steht. Mit der Punkteteilung kann Aksu letztendlich aber vermutlich besser leben, als dies Budenheim kann.

Aufrufe: 021.11.2021, 18:16 Uhr
Benedikt PalmAutor