2024-05-29T12:18:09.228Z

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– Foto: Günter von Ameln

Hilden: Sport­an­la­gen blei­ben ge­büh­ren­frei

Der Schul­aus­schuss hat ei­ne Ak­tua­li­sie­rung der Richt­li­nie „Zu­schüs­se an Sport­ver­ei­ne“ am Freitagabend von der Ta­ges­ord­nung ge­nom­men und auf No­vem­ber ver­tagt. Die Sit­zungs­vor­la­ge sei schlecht vor­be­rei­tet und miss­ver­ständ­lich ge­we­sen, kri­ti­sier­ten FDP und Grü­ne.

„Die Stadt Hil­den för­dert die Sport­ver­ei­ne durch die un­ent­gelt­li­che Be­reit­stel­lung von städ­ti­schen Sport­an­la­gen“, steht in der gel­ten­den Richt­li­nie. In der Neu­fas­sung ist das Wort „un­ent­gelt­lich“ ge­stri­chen. Weil es for­mal falsch sei, er­läu­tert Stadt­spre­che­rin Hen­ri­ke Lu­des-Lo­er. Die Stadt ha­be durch­aus Auf­wen­dun­gen wie Zu­schüs­se, An­schaf­fun­gen und Be­triebs­kos­ten. „Un­se­re Ab­sicht ist nicht, dar­aus Nut­zungs­ge­büh­ren ab­zu­lei­ten“, be­tont Sport­de­zer­nent Sön­ke Eich­ner auf Nach­fra­ge.

Es ge­he um das Um­satz­steu­er­ge­setz, sag­te er in der Sit­zung. Die CDU schlug vor, den Be­schluss von der Ta­ges­ord­nung zu neh­men und erst im No­vem­ber zu be­ra­ten. Bis da­hin sol­le die Ver­wal­tung mit den Sport­ver­ei­nen spre­chen. Da­für spra­chen sich auch FDP und Grü­ne aus. Die SPD stell­te klar: Über ei­ne Nut­zungs­ge­bühr für die städ­ti­schen Sport­an­la­ge ent­schei­de nicht die Ver­wal­tung, son­dern al­lein der Sport­aus­schuss und der Stadt­rat. So wur­de die Än­de­rung der Richt­li­nie ein­stim­mig ver­tagt. Bis da­hin gel­ten die ge­wohn­ten Re­ge­lun­gen.

Rund 12.000 Sport­ler, da­von et­wa 4400 Kin­der und Ju­gend­li­che, sind in Hil­den in knapp 50 Sport­ver­ei­nen or­ga­ni­siert. Die Stadt stellt ih­nen die Sport­an­la­gen kos­ten­frei zur Ver­fü­gung. Da­für über­neh­men die Ver­ei­ne die Pfle­ge und er­hal­ten ei­nen Zu­schuss. Die­ses Mo­dell gibt es be­reits seit 1983. Es hat Vor­tei­le für bei­de Sei­ten. Die Zu­schüs­se, die die Stadt den Ver­ei­nen zahlt, sind güns­ti­ger, als wenn die Kom­mu­ne die Pfle­ge selbst über­neh­men wür­de. Vor­teil für die Ver­ei­ne: Sie müs­sen kei­ne Nut­zungs­ge­büh­ren zah­len. Die Kom­mu­ne hat mit je­dem Ver­ein ei­nen Ver­trag ge­schlos­sen in dem ge­nau fest­ge­hal­ten ist, wie und was un­ter­hal­ten und ge­pflegt wird.

Ein­mal im Jahr be­ge­hen das Sport­bü­ro so­wie Mit­ar­bei­ter des städ­ti­schen Ge­bäu­de­ma­nage­ments, des Grün­flä­chen­amts mit Ver­tre­tern der Ver­ei­ne und des Stadt­sport­bun­des ge­mein­sam die An­la­gen und schau­en sich de­ren Zu­stand an. Er­geb­nis für 2019: Die Sport­plät­ze (in­klu­si­ve der Be­zirks­sport­an­la­ge Am Bands­busch) so­wie die Um­klei­de­ge­bäu­de sind in ei­nem „über­wie­gend gu­ten bis sehr gu­ten Pfle­ge­zu­stand“, be­rich­tet die Ver­wal­tung im Schul- und Sport­aus­schuss.

Aus­nah­me: Die Um­klei­de- und Funk­ti­ons­ge­bäu­de auf dem Sport­platz Hof­feld­stra­ße be­fan­den sich bei der Be­ge­hung im Sep­tem­ber und Ok­to­ber 2019 in ei­nem „un­zu­rei­chen­den Rei­ni­gungs­stand“ (die RP be­rich­te­te). Der be­treu­en­de Ver­ein (VfB 03 Hil­den) ha­be die an­ge­zeig­ten Män­gel bis zur Nach­be­ge­hung im Ja­nu­ar 2020 be­sei­tigt.

Die sys­te­ma­ti­sche Kon­trol­le der Hil­de­ner Sport­plät­ze ge­mein­sam mit den nut­zen­den Ver­ei­nen ist für die Ver­wal­tung ein Er­folgs­mo­dell. Flä­chen und Ge­bäu­de sei­en auch des­halb in ei­nem gu­ten bis sehr gu­ten Zu­stand, weil Män­gel oder Pfle­ge­rück­stän­de früh­zei­tig er­kannt und be­ho­ben wer­den könn­ten. Wer für was zu­stän­dig ist, sei ei­nem Leis­tungs­ver­zeich­nis fest­ge­legt.

Seit 2019 wer­den auf Vor­schlag der Ver­wal­tung auch die Kunst­ra­sen­plät­ze ein­mal im Jahr kon­trol­liert. Die Be­ge­hung in die­sem Jahr soll­te ei­gent­lich be­reits am 26. März statt­fin­den, muss­te aber we­gen der Co­ro­na-Pan­de­mie ver­scho­ben wer­den. Bis Mit­te März hät­ten die Ver­ei­ne kei­ne Män­gel an den sechs Kunst­ra­sen­plät­zen ge­mel­det. Sie sei­en im All­ge­mei­nen in ei­nem „gu­ten Zu­stand“, so die Ver­wal­tung.

Die CDU-Frak­ti­on woll­te wis­sen, wie viel Geld ge­nau wel­cher Ver­ein für den Un­ter­halt wel­cher Sport­an­la­ge er­hält. Für die Be­treu­ung der Sport­an­la­gen ha­ben Ver­ei­ne im ver­gan­ge­nen Jahr 158.336,50 Eu­ro er­hal­ten: Die Sport­ver­ei­ni­gung 05/06 rund 27.000 Eu­ro, der SV Hil­den-Nord 41.000 Eu­ro, der VfB 03 26.000 Eu­ro, der AC Ita­lie Süd gut 25.000 Eu­ro und der SV Hil­den-Ost rund 26.000 Eu­ro. Die HAT 64 be­treut die Dr.-El­len-Wie­der­hold-Sport­hal­le und er­hielt da­für gut 12.000 Eu­ro.

Da­ne­ben er­hiel­ten Ver­ei­ne noch rund 22.500 Eu­ro Un­ter­halts- Zu­schuss im ver­gan­ge­nen Jahr. Der Bil­lard-Club Hil­den hat bei­spiels­wei­se 850 Eu­ro er­hal­ten, die DLRG Hil­den 750 Eu­ro, die HAT von 1864 3450 Eu­ro, der Ka­nu-Club Hil­den 1700 Eu­ro, der Sho­to­kan Ka­ra­te Do­ja Sa­to­ri 2250 Eu­ro, der Ten­nis­club Stadt­wald 3700 Eu­ro der Reit- und Fahr­ver­ein 1000 Eu­ro, der Boule-Club Fan­ny 300 Eu­ro oder der Hil­de­ner Sport- und Pis­to­len­schüt­zen­ver­ein 150 Eu­ro.

Ent­we­der sei­en die An­la­gen im Ei­gen­tum der Ver­ei­ne, er­läu­tert die Ver­wal­tung. Oder es ge­be zwi­schen Ei­gen­tü­mer und Ver­ein ei­nen Pacht- oder Miet­ver­trag. Ver­wen­dungs­nach­wei­se müs­sen die Ver­ei­ne nicht vor­le­gen. Die Ein­schät­zung des Zu­stan­des der Sport­an­la­gen bei der Be­ge­hung rei­che aus.

In­fo: Wer pflegt wel­che Sport­an­la­ge

Sport­platz Hof­feld­stra­ße – VfB 03 Hil­den

Furt­wäng­ler­stra­ße– SV Hil­den Nord

Kals­tert – SV Hil­den Ost

Schüt­zen­stra­ße – AC Ita­lia Hil­den Süd

Weid­nweg – Sport­ver­ei­ni­gung Hil­den 05/06

Be­zirks­sport­an­la­ge Am Bands­busch – Stadt Hil­den

Aufrufe: 015.6.2020, 11:30 Uhr
RP / Christoph SchmidtAutor