Hertens Coach Eike Elsasser meistert drei Herausforderungen parallel

Es war ein großer Erfolg damals: „Die Hochzeit meines besten Freundes“. Die Filmkomödie aus den 1990ern mit der großen Julia Roberts in der Hauptrolle war ein echter Kassenschlager. Die Hochzeit des besten Freundes spielt derzeit auch im Leben des Eike Elsasser eine gewichtige Rolle. „Mein bester Freund heiratet, und ich organisiere vieles“, sagt er. Der Trainer des SV Herten war dieser Tage in Vorfreude. „Ich bin Trauzeuge von Tunahan Kocer, der am Freitag seine Theresa vor den Traualtar führt.“

Seit Kindesbeinen kennen sich die Beiden, haben beim SV Warmbach gemeinsam in der Jugend das Fußballspielen erlernt, sie sind auch zusammen zur Schule gegangen. Und wie trällerte einst Franz Beckenbauer mit seinem einzigen „Welthit“ als Gesangstalent: „Gute Freunde kann niemand trennen.“ Denn seit Sommer des vergangenen Jahres sind die beiden Kumpels auch auf dem Fußballplatz wieder vereint. Nachdem Elsasser beim Hertener Bezirksligisten als Co-Trainer eingestiegen war und mittlerweile seit der Winterpause als Chefcoach fungiert, weil die Zusammenarbeit mit Musa Musliu beendet worden war, steht der eine beim SVH auf dem Platz und der andere an der Seitenlinie. Der 29-jährige Elsasser hat die meisten Hochzeitsvorbereitungen organisiert. „Es wird einige Überraschungen geben“, sagt er. Nebenbei leitet er das Training beim derzeitigen Tabellenzehnten, „und ich selbst bin noch mit meinem eigenen Wohnungsumzug beschäftigt“.

Mit Ginter und Schwolow beim SC Freiburg

Elsassers zweite Trainerstation nach einem Intermezzo beim Kreisligisten SV Karsau 2018/19 steht im Moment unter keinem guten Stern. Denn nach drei Spielen seit dem Ende der Winterpause wartet Herten immer noch auf den ersten Sieg. Zwei Niederlagen und ein Unentschieden werden dem Anspruch des Clubs, der als einer der Aufstiegsaspiranten in die Saison startete, nicht gerecht. Aber Elsasser ist ein Kämpfer. Das Wort Aufgeben zählt nicht zum Wortschatz des früheren beharrlichen Abwehrspielers des SV Weil, der seine Kickstiefel verletzungsbedingt früh an den berühmten Nagel hängen musste, nachdem seine Karriere in der Jugend beim FC Basel und SC Freiburg unter Trainer Christian Streich vielversprechend begonnen hatte.

Mit dem heutigen Torhüter von Hertha BSC, Alexander Schwolow, oder Gladbach-Profi Matthias Ginter aus March stand er gemeinsam auf dem Trainingsplatz. „Tolle Erfahrungen waren das“, denkt Elsasser gerne an seine Jugendzeit als Fußballer zurück. Im Hier und Jetzt gilt seine Konzentration dem SV Herten – an diesem Freitag aber auch der Hochzeit seines besten Freundes. Vor seinem stressigen Wochenende tippte Elsasser für die BZ den Spieltag:

Die Weilheimer schätze ich einen Tick stärker ein. Es wird umkämpft sein, ich tippe 3:2 für die Gastgeber.

Beim TuS scheint sich der Trainerwechsel bezahlt zu machen. Den Aufwärtstrend werden sie fortsetzen, 3:2.

Hier möchte ich kein Ergebnis tippen, hoffe aber auf einen Sieg für uns.

Die Zeller haben im Moment einige personelle Probleme. Buch ist heiß, das könnte für die Gäste von Vorteil sein, 1:2.

Der VfB ist zuhause eine gute Elf, aber Jestetten hat eine gute Form – 2:2.

Tiengen hat eine tolle Qualität. Sie sollten keine Probleme haben: 1:3.

Schönau ist im Moment im Tief, während der FVLB mit seinem neuen Coach Thorsten Meier stärker wird, 1:2.

Mettingen/Krenkingen hat zwar auch Probleme, aber Wehr-Brennet ist auswärtsschwach – 2:0.