2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Herausragender Stute und brutale Effizienz

Hertha gewinnt Lokalderby in Witterschlick

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Jedes Jahr aufs Neue zählt das Nachbarschaftsderby beim Turnerbund aus Witterschlick zu einem der prestigeträchtigsten und wichtigsten Spiele im Kalenderjahr. Immer hart umkämpft aber selten unfair, duellieren sich Witterschlick und Buschhoven seit Jahren in der B-Klasse auf annähernd gleichem spielerischen Niveau.

Seit langer Zeit reiste der Hertha Tross an diesem Sonntag als ungeschlagener Tabellenführer zu den Blau-Weißen und traf auf einen motivierten Gegner, der die makellose Bilanz von Schwarz-Weiß unbedingt zerstören wollte.
Auf dem Platz sah das so aus, dass sich beide Mannschaften in der Anfangsphase zunächst auf ihre taktischen Ausrichtungen konzentrierten. In beiden zentralen Räumen konnten beide Mannschaften teils ungestört agieren, weiter ging es jedoch erstmal nicht.

Die erste gute Chance des Spiels hatte nach zehn Minuten Nico Dreßler, der nach guter Ballverarbeitung und Zuspiel von Jonas Walther vergab. Auf der Gegenseite kam fünf Minuten später Witterschlick zu einer ersten 100%igen Möglichkeit. Nach Ballverlust von Walther im Mittelkreis, marschierte Tim Gran durch die Abwehr und legte vor dem Tor quer, auf der Linie kratzte der mit zurück geeilte Walther den Schuss des Stürmers für den schon geschlagenen Simon Stute aber noch von der Linie.

Zwar wirkten die Gäste leicht feldüberlegen, die zwingenderen Chancen hatten aber die Gastgeber - und was für welche! Ohne Torwart Simon Stute, wäre die Partie wohl zur Halbzeit schon zugunsten der Witterschlicker entschieden gewesen. Mit atemberaubenden Paraden brachte er die Hausherren zur Verzweiflung und hätte schon zum Pausenpfiff die Auszeichnung zum "Man of the match" sicher gehabt. Bis zum Seitenwechsel fielen aber noch drei Tore.

Zunächst der Führungstreffer für die Hertha durch Nico Dreßler (29.). Auf der linken Seite nahm er mit Ball Fahrt auf zog nach innen und vollendete mit einem satten Schuss ins Eck aus 16 Metern. Der Ausgleich fünf Minuten später resultierte aus ungenügendem Zweikampfverhalten auf der linken Seite und einer Flanke von Thorsten Müller in die Mitte zum freistehenden Mahmut Kahraman, der den Ball technisch anspruchsvoll verarbeitete und unhaltbar für Stute aus kurzer Distanz ins rechte Eck beförderte, wenngleich der Buschhovener Keeper mit seinen Fingerspitzen auch an diesem Ball noch dran war (36.). Die erneute Führung für Schwarz-Weiß dann in der Nachspielzeit zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt. Nach starker Vorarbeit von Brünagel nahm Roschan Monsef den Ball im Sechzehner an und schloss eiskalt ab (45.+1).

Die zweite Halbzeit war keine Minute alt, da klingelte es erneut im Kasten von TBW-Keeper André Spicher. Ecke Robin Hilgert, Kopfball Dennis Schönenstein - 3:1 (47.). Und wieder dauerte es keine Minute und die Hertha legte noch einen drauf. Dreßler wieder über links täuscht einen Schuss an, schlägt einen kurzen Haken und verlädt damit Abwehrspieler und Torhüter - 4:1 (48.). Der Buschhovener Anhang und die Mannschaft kamen aus dem jubeln nicht mehr heraus, es sollte die Vorentscheidung gewesen sein.

Witterschlick brachte in den verbleibenden 40 Minuten nicht mehr genug zwingende Aktionen auf den Platz, um das Spiel nochmal spannend zu machen. Einmal wurde es schließlich noch unsportlich, als Monsef ohne Ball von hinten umgetreten wurde und im anschließenden Handgemenge bei einigen Akteuren im Frust die Sicherungen durchbrannten, Schiri Bonczek hatte die Gemüter aber schnell wieder unter Kontrolle.

Einmal noch durfte sich auch Stute nochmal auszeichnen, nach einem Kopfball aus fünf Metern in Folge eines Eckballes lenkte er die Kugel reaktionsschnell über die Latte - herausragend!

Am Ende gingen die drei Punkte also nach Buschhoven, die den Sieg erst auf und dann neben dem Platz ausgiebig feierten. Schließlich gab es neben dem 15. von 15 möglichen Punkten auch zwei kleine Abschiede zu feiern. Carsten Brünagel und Roschan Monsef stehen der Hertha berufs- und studienbedingt in der laufenden Spielzeit vorerst nur noch eingeschränkt zur Verfügung.

Auch unter diesen Bedingungen wird es spannend sein, ob die Hertha die Tabellenführung am nächsten Sonntag, den 8.10. um 15 Uhr zu Hause gegen Niederbachem II weiter verteidigen kann. Ohne einen Simon Stute in Höchstform und eine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wie an diesem Sonntag von Dreßler, Monsef oder Schönenstein hätte die makelllose Bilanz beim Turnerbund beinahe ihre ersten Schönheitsfehler erlitten.

Es spielten: Stute, Dremluk, Schönenstein (C) (70.Schuster), Vetter, Gryczka, Hilgert, Monsef (76.Schmitz), Walther, J.Brünagel (82.Wolters), Dreßler, F.Brünagel

Tore:

0:1 Dreßler (30.)
1:1 Kahraman (36.)
1:2 Monsef (45.+1)
1:3 Schönenstein (47.)
1:4 Dreßler (48.)
Aufrufe: 04.10.2017, 08:34 Uhr
Severin WoltersAutor