2024-05-02T16:12:49.858Z

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Marcus Helmstedt vom CFC Germania (links) hat sich kürzlich einer neuen sportlichen Herausforderung abseits des Fußballplatzes verschrieben.
Marcus Helmstedt vom CFC Germania (links) hat sich kürzlich einer neuen sportlichen Herausforderung abseits des Fußballplatzes verschrieben. – Foto: Marco Möllers

Helmstedt: "Ich brauchte eine neue sportliche Herausforderung"

Landesliga Süd +++ Marcus Helmstedt vom CFC Germania mit besonderer Trainingseinheit

Marcus Helmstedts Eltern im beschaulichen Cörmigk, zwischen Köthen und Bernburg gelegen, haben am Donnerstagnachmittag große Augen gemacht. Eigentlich wähnten sie ihren 25 Jahre alten Sohn, der seit Sommer 2019 in der Landesliga für den CFC Germania im Mittelfeld aufläuft, in seiner Wahlheimat Magdeburg, wo er in den letzten Zügen seines Masterstudiums ist und als Werkstudent bei einem großen Dienstleister arbeitet. Nun war Helmstedt am Donnerstagnachmittag jedoch nicht in der Landeshauptstadt, sondern auf einem spontanen Heimatbesuch, um seine Eltern zu überraschen - und mit, im wahrsten Sinne des Wortes, zehn Stunden Vorlauf.

„Neue Herausforderung“

Nun gewinnen Familienbesuche in Zeiten der Coronapandemie und Kontaktbeschränkungen zwar an emotionalem Wert, eigentlich sind sie aber nichts, was explizit herausgestellt werden müsste. Im Fall von Marcus Helmstedt ist das allerdings anders. Denn Köthens Mittelfeldspieler ist nicht einfach mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Cörmigk gereist, sondern gewandert. 57 Kilometer, in knapp zehn Stunden. „Ich brauchte eine neue sportliche Herausforderung“, sagt der Kreativspieler. Und: „Dadurch, dass wir sicher noch etwas länger warten müssen, bis wir wieder Fußball spielen dürfen, entstand dann die Idee.“ Zum Spielerprofil:

Marcus Helmstedt

Während sich andere Fußballer in der aktuellen Zwangspause - seit Anfang November ist der Spielbetrieb im Landesverband FSA ausgesetzt - mit Laufen gehen oder Kraftübungen fit halten, und versuchen, sich darin zu steigern, war für Helmstedt der verkehrmittellose Heimatbesuch der ganz große Reiz. Die grundlegende Idee, „mal einen etwas längeren Spaziergang zu unternehmen“, wie er es nennt, war nicht neu. „Ich hatte mich bereits im letzten Jahr, relativ spontan, zusammen mit dem Bruder meiner Freundin für einen 100-Kilometer-Marsch im Thüringer Wald angemeldet“, so der 25-Jährige.

Die Veranstaltung fiel damals allerdings der Pandemie zum Opfer, so dass Marcus Helmstedt das Experiment Weitwanderung nun für sich allein ausprobiert hat. „Mit der Wanderung nach Cörmigk weiß ich jedoch, dass ich die 100 Kilometer auf keinen Fall geschafft hätte“, erzählt Köthens technisch beschlagener Mittelfeldmann, der in dieser Saison in sieben von bisher acht CFC-Spielen zum Einsatz gekommen und mit zwei Toren einer der besten Torschützen ist.

Zurück als Beifahrer

Gestartet ist er am frühen Donnerstagmorgen um 4.30 Uhr in der Nähe des zentralen Hasselbachplatzes Magdeburg in Richtung Süden. Durch Schönebeck und Zens ging weiter über Feldwege nach Brumby und Neugattersleben, dann folgten Strenzfeld und Bernburg. Entlang der Fuhne ging es dann nach Baalberge, Plömnitz und Preußlitz, bis Helmstedt schließlich in 9:58:30 Stunden die 56,85 Kilometer bewältigt hatte und bei seinen Eltern vor der Tür stand. „Sie fanden die Aktion ganz amüsant“, erzählt der Student, der als Folge seines Marsches „Wadenschmerzen und unzählige Blasen an den Füßen“ hatte.

Zurück von Cörmigk nach Magdeburg ging es für Marcus Helmstedt übrigens bereits wieder am Donnerstagabend. Dann hat er sich aber für die bequeme Variante als Beifahrer entschieden. „Meine Freundin hat mich freundlicherweise abgeholt.“

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
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Aufrufe: 028.2.2021, 09:00 Uhr
Tobias Große/ MZAutor