2024-06-06T11:30:11.560Z

Ligabericht
Timo Wolff bot für den Aufsteiger auf der Sechserposition eine solide Leistung. Foto: Volker Schmidt
Timo Wolff bot für den Aufsteiger auf der Sechserposition eine solide Leistung. Foto: Volker Schmidt

Hektische Schlussphase im Derby

Aufsteiger FC Land Wursten und TV Langen trennen sich im Nachbarschaftsduell torlos

DORUM. „Das war ein emotionales Derby mit den besseren Torchancen für uns, dass wir nach der 1:2-Hinspiel-niederlage mit aller Gewalt gewinnen wollten, aber die guten Möglichkeiten nicht entscheidend genutzt haben“, resümierte Langens Co-Trainer Timo Franke nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Henning Meyer (Bremervörde) nach 96 Minuten das torlose Unentschieden vor 140 Zuschauern auf dem bei zwölf Grad gut zu bespielenden Rasenplatz.

Der Aufsteiger von Trainer Yusuf Sahin kann sich bei Torhüter Muharrem Gülec bedanken, der vor und nach der Pause mit Glanzparaden gegen Langens Stürmer Christian Zimmermann (42./56.) noch einen Punkt rettete. Erst parierte der Schlussmann nach einem Diagonalpass von Ricardo Riemann das 0:1 aus halbrechter Position und nach dem Wechsel einen Kopfball aus Nahdistanz vom Offensivspieler reflexartig zur Ecke. Mit diesen beiden „Hochkarätern“ hätte die Elf von Stephan Penning das Spiel entscheiden können, ja müssen. Seine Elf war in den ersten 45 Minuten die spielerisch bessere und reifere Mannschaft und ließ in der Defensive nicht eine ernsthafte Möglichkeit der Gastgeber zu, weil vor der solide aufspielende Viererkette mit Marcel Göddert, Marc Bittorf, Niklas Müller und Ricardo Riemann Kevin Steinhöfel und Kapitän Arne Kossak auf der Sechserposition alles fest im Griff hatten und Egzon Sula, Flamur Ramadani, Marvin Güven und Faruk Arslan überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließen.

Sahin forderte mehr „Körpersprache“ von seinen Männern (36.), die gegen den Tabellensechsten vom Nordeschweg keine spielerischen Mittel fanden. Zudem fehlte ohne Torjäger Florian Alexander (Bänderriss) die Durchschlagskraft.

Nach dem Wechsel zeigte die Heimelf mehr Elan und agierte mutiger, aber die Partie wurde von Minute zu Minute giftiger. Nicht durch böse Fouls, sondern durch verbale Attacken, da sich viele Spieler beider Mannschaften auf dem Feld und auf den Reservebänken auf Wortgefechte einließen, anstatt Fußball zu spielen. Darunter litt die Qualität nach dem Lattentreffer von Jannik Bark (51.) und der Glanzparade von Gülec gegen Zimmermann durch zig Fouls und sieben Gelben Karten unterbrochen wurde. Die größte Chance zum Siegtreffer für den FC vergab Marvin Güven (71.), als er alleine auf Koch zulief, der Sieger blieb und auch beim Freistoß von Faruk Arslan auf dem Posten war. In der hektischen Schlussphase versuchten die Langener alles, um sich zu belohnen, doch der Aufsteiger wehrte sich mit Mann und Maus gegen die Derbyniederlage. In der Nachspielzeit forderten die Gäste einen Foulelfmeter, als Sebastian Söhl mit Tempo in den Strafraum lief und von drei Spielern gestoppt wurde, doch der Unparteiische abwinkte. Langens Co-Trainer Franke zeigte nach dem Schlusspfiff Verständnis für die Entscheidung Meyers: „Ein Elfmeterpfiff wäre zu hart gewesen.“

Penning resümierte das Remis so: „Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser und hatte auch nach dem Wechsel die besseren Möglichkeiten. Ab der 60. Minute haben wir ein wenig nachgelassen, so dass Land Wursten besser in die Partie kam.“

„Langen war in der ersten Halbzeit besser. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat eine sehr gute Vorrunde gespielt und 34 Punkte aus 17 Spielen geholt“, war Sahin mit der schmeichelhaften Nullnummer nicht unzufrieden.

FC Land Wursten: Gülec – Müller (46. Tolxdorf), Gens, Holst, Martin – Sula, Ramadani, Wolff, Westhoff (90. Jusuf Simsek) – Güven (87. Kapici), Faruk Arslan.

TV Langen: Koch – Göddert, Bittorf, Müller, Riemann – Steffens, Steinhöfel, Kossak, Lüders (74. Söhl) – Barg, Zimmermann.

Drei Fragen an Mittelfeldspieler Kevin Steinhöfel:

Kevin, haben Sie heute zwei Punkte verschenkt?

Ja, weil wir schon vor der Pause die klar bessere Mannschaft waren, aber drei gute Möglichkeiten nicht genutzt haben.

Wir bewerten Sie die Elfmeterszene gegen Sebastian Söhl in der Nachspielzeit?

Für mich kann man Strafstoß geben, da ein Arm eines FC-Spielers draußen war.

Wie fällt Ihre Vorrunden-Bilanz aus? Nach fünf Auftaktniederlagen haben wir uns enorm gesteigert und wollen am Ende der Saison besser als im letzten Jahr abschließen, wo wir Sechster oder Siebter geworden sind.

Aufrufe: 021.12.2015, 07:24 Uhr
Volker SchmidtAutor