2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines

Heinlein gibt das Traineramt beim DSV 1900 ab

Die Perspektive fehlt

Heiko Heinlein, Trainer des Landesligisten DSV 1900, hat ein Deja-vu ausgelöst. Nach zwei Jahren hat sich der Übungsleiter entschieden, den Fußball-Landesligisten im Sommer zu verlassen. Vor seinem Engagement an der Düsseldorfer Straße war Heinlein Trainer der Sportfreunde Hamborn 07. Auch damals verkündete er vorzeitig seinen Abschied. Der Grund ist derselbe: die fehlende Perspektive.

"Als ich beim DSV angefangen habe, war der Plan, innerhalb von zwei Jahren in die Oberliga aufzusteigen. Dies ist uns aus verschiedenen Gründen nicht gelungen", schildert Heinlein, der im Gespräch mit DSV-Vorstand Thomas Brag auf keinen grünen Zweig kam: "Er hat mir das Konstrukt für die kommenden Jahre vorgestellt. Demnach ist der Aufstieg kein Ziel mehr. Das ist nicht meine sportliche Perspektive." Heinlein betont, dass "wir nicht im Bösen auseinandergehen, sondern einfach nur unterschiedliche Ambitionen haben".

Wie es für Heinlein weitergeht, ist noch offen. "Ich habe noch keinen neuen Verein", betont der Coach, der eine klare Vorstellung von seiner nächsten Station hat: "Mit einem Oberligisten sowie einem ambitionierten Landesligisten, der aufsteigen will, könnte ich mich sehr gut anfreunden." Auch ein Engagement bei einer hochklassigen Jugendmannschaft schließt der junge Familienvater nicht aus. Vor seinem Wechsel zum DSV stand Heinlein mit dem A-Junioren-Bundesligisten Rot-Weiß Oberhausen in Kontakt. "Das wäre schon eine interessante Aufgabe gewesen", sagt er und will "verschiedene Optionen abklopfen". Das Risiko, vorerst keinen neuen Verein zu finden, nimmt der 36-Jährige in Kauf: "Dann werde ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und mich etwas intensiver als Autor beschäftigen", nennt er seinen "Plan B", auch wenn er sagt: "Am besten gefällt mir die Arbeit auf dem Trainingsplatz." Er ergänzt: "Ich finde es nur gerecht, wenn ich den Spielern und dem Vorstand gegenüber ein frühes und ehrliches Bekenntnis abgebe. So besteht für die Verantwortlichen genügend Zeit, einen Nachfolger zu suchen."

Klubchef Brag wünscht sich einen Trainer aus dem Umfeld, der die Liga kennt und mit jungen Spielern umgehen kann. Die Zeit drängt: Ein Gros des Kaders hat Heinlein an die Düsseldorfer Straße gelotst. "Dabei", erklärt der scheidende Trainer, "habe ich vielen Spielern eine gute Perspektive versprochen. Einige haben dafür auf gutes Geld verzichtet. Nun wird ihnen die Perspektive genommen. Dennoch haben wir eine gute Truppe aufgebaut." Ein personeller Umbruch wäre für den DSV wohl finanziell nur schwer zu stemmen. "Viele Spieler kommen nun ins Grübeln und werden ihre Ambitionen abklopfen. Ich denke, dass ein Drittel die Mannschaft verlassen könnte", meint Heinlein, der aber an Brag glaubt: "Er wird sich zeitnah mit den Spielern zusammensetzen und eine Lösung finden."

Ein Unterschied zum Abschied aus Hamborn vor rund zwei Jahren: Die Löwen setzten Heinlein vorzeitig vor die Tür, beim DSV hält man bis Saisonende an ihm fest: "Das hat mir Thomas Brag fest zugesichert. Wir wollen unser Ziel, den sechsten Platz, gemeinsam erreichen."

Aufrufe: 012.2.2014, 22:00 Uhr
Rheinische Post / Tim WinterAutor