2024-05-02T16:12:49.858Z

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Plötzlich steht der Oberligist ohne Trainer da. Marc Heidenmann wechselt zum FSV Mainz 05. Foto: Dinger
Plötzlich steht der Oberligist ohne Trainer da. Marc Heidenmann wechselt zum FSV Mainz 05. Foto: Dinger

Heidenmann kehrt zu Mainz 05 zurück

TSG Pfeddersheim muss drei Wochen vor Beginn der Vorbereitung auf Trainersuche gehen +++ Marc Heidenmann wechselt als U15-Trainer ins NLZ von Mainz 05

Pfeddersheim. Erfolg weckt Aufmerksamkeit. Von daher kommt es nicht überraschend, dass Marc Heidenmann nach einem furiosen Trainerjahr bei der TSG Pfeddersheim das Interesse anderer Vereine weckte. Mit der TSG, im Jahr zuvor nur knapp dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga entgangen, stand der 28-Jährige für begeisternden und auch noch erfolgreichen Offensivfußball. Sogar die Aufstiegsspiele zur Regionalliga waren greifbar, unterm Strich stand Platz drei. Etwa der FK Pirmasens klopfte deshalb an. Und jetzt konnte Heidenmann dem Werben des FSV Mainz 05 nicht widerstehen. Beim Bundesligisten übernimmt er die U 15, die gerade die Meisterschaft in der Regionalliga gefeiert hat.

In Mainz, wo Heidenmann schon vor seinem Wechsel nach Pfeddersheim als „Co“ der A-Junioren tätig war, steigt er hauptberuflich ein. Es ist die nächste Sprosse der Karriereleiter, auf der er klettern möchte. Die Annahme des Angebots war für ihn wohl folgerichtig. Er sagt: „Es gibt mir die Möglichkeit, dort Fußballtrainer zu sein. Das ist jetzt mein Beruf.“ Als Coach in Pfeddersheim war er halbtags für eine Versicherung tätig.

Ein Punkt, der zum Wechsel geführt hat, sind sicher die bei der TSG fehlenden Strukturen. Argen Frust geschoben hatte Heidenmann etwa ob der mangelnden Platzqualität. Die Idee, für Heimspiele auf den neuen Kunstrasen auszuweichen, war beim Vorstand mit Hinweis auf Bandenwerbung und die Bewirtung am Rasenplatz nicht auf Gegenliebe gestoßen. Auch dürfte mit Platz drei in der Oberliga im Uwe-Becker-Stadion das Maximum erreicht sein, was die Diskussion um eine mögliche Bewerbung zur Regionalliga gerade erst zementierte. Ihren Antrag zogen die TSGler zurück. Durchaus habe dies „eine Rolle gespielt“, leugnet Heidenmann nicht. Er betont aber, Hauptgrund für den Wechsel sei „das Positive in Mainz“.

Wichtig ist dem scheidenden Coach noch, das prima Verhältnis zum Sportlichen Leiter Dennis Dell zu betonen. „Ich bin ihm dankbar für den Mut, dass er mich installiert hat.“ Heidenmann weiß, dass es schnell Stimmen gab, dies könne nicht funktionieren. Er weiß, dass diese lauter wurden, als die Ergebnisse zu Beginn fehlten. Seitens Dell seien das Vertrauen und die Unterstützung aber stets vorhanden gewesen, was auch mit Blick auf die Mannschaft gelte. Dass er diese jetzt kurzfristig verlässt, sei ihm sehr schwer gefallen. Er unterstreicht: „Wir hatten zusammen ein ganz besonderes Jahr.“ Wichtig sei es ihm deshalb gewesen, sich von jedem zu verabschieden: „Ich habe mit allen gesprochen, wollte nicht nur eine Whatsapp verschicken.“

Ob durch seinen Wechsel kurz vor dem geplanten Trainingsbeginn am 21. Juni etwas hängen bleibt, vermag der 28-Jährige nicht zu sagen. Vermutungen, er werde das Premierenjahr im Aktivenlager bei der TSG ohnehin nur als Sprungbrett nutzen, gab es von Beginn an. Er betont aber: „Das war nie meine Absicht. Sonst hätte ich nicht schon im Winter gesagt, es gibt ein zweites Jahr bei der TSG.“

Das Hintertürchen für einen Abschied bei einem lukrativen Angebot blieb aber stets offen. Und jetzt ist Marc Heidenmann hindurchgeschritten. An Dennis Dell ist es deshalb, einen neuen Trainer aus dem Hut zu zaubern. „Der Zeitpunkt ist natürlich krass“, gesteht er ein, betont aber, es sei alles „sehr offen“ gelaufen. Schon während der Abschlussfahrt habe ihn Heidenmann über das 05-Angebot informiert. „Wir gönnen es ihm. Wir haben gewusst, dass das der Weg ist, den er gehen möchte.“ Und immerhin: Weil der Kader steht, zeigt sich der Sportliche Leiter zuversichtlich, schnell einen Trainer finden zu können. Dabei gilt: „Es muss ein Trainer sein, der zur Mannschaft und unserer Idee passt.“ Die TSGler möchten weiter für Aufmerksamkeit sorgen.

Aufrufe: 05.6.2019, 12:30 Uhr
Carsten SchröderAutor