2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines

Heidenaus neuer Trainer ist schon wieder weg

Heiko Bandulewitz und Heiko Beyer sagen dem HSV ab. Indes feiert Chemie Leipzig den Titel.

Die BSG Chemie Leipzig hat sich in einem packenden Saisonfinale den Titel in der Fußball-Landesliga gesichert und steigt in die Oberliga auf. Die Leutzscher gewannen am letzten Spieltag daheim gegen Glauchau mit 3:0 (0:0) und fingen die punktgleichen Kamenzer noch ab, die als Spitzenreiter nach Markkleeberg gefahren waren, aber nicht über ein 3:3 (0:2) hinauskamen.

Der FC Grimma, der wie Chemie und Einheit in der Endabrechnung auf 60 Punkte kommt, landete auf Rang drei. Vierter wurde Stahl Riesa, wo Daniel Küttner von Coswig ab der neuen Saison Trainer wird.

Die Reserve des FSV Zwickau trat derweil in Eilenburg gar nicht mehr an. Die Westsachsen lösen ihr U-23-Team auf. Der am Ende Elftplatzierte Heidenauer SV kam am Sonnabend bei den zuvor noch abstiegsbedrohten Freibergern nach Toren von Florian Wagner (8. Minute) und Erik Talke per Strafstoß (81.) zu einem 2:2 (1:1).

Trotzdem brennt beim HSV der Baum. Denn am Tag vor dem Spiel informierten Heiko Bandulewitz und Heiko Beyer den Vorstand, dass sie das Traineramt bei den Elbestädtern nicht antreten werden.

Nach der Bekanntgabe von Andreas Haupt, seine Tätigkeit als Cheftrainer und Sportvorstand zum 30. Juni zu beenden, weil der Etat weiter gekürzt wird, hatte Heidenau Bandulewitz als Nachfolger präsentiert. Doch der wurde jetzt damit konfrontiert, dass fast alle Leistungsträger den HSV verlassen werden und die Suche nach neuen Spielern bisher ergebnislos verlief.

„Wir haben in den vergangenen Wochen unzählige Gespräche mit Spielern aus dem aktuellen Kader und etlichen, die wir dazu holen wollten, geführt. Nun müssen wir konstatieren, dass es schier unmöglich ist, eine konkurrenzfähige Truppe auf die Beine zu stellen“, erklärt Bandulewitz.

Für ihn und Heiko Beyer, der als Co- und Torwart-Trainer fungieren sollte, folgte nun ein Schritt, der ihnen extrem schwergefallen sein dürfte. „Uns tut das wahnsinnig weh, denn es war für uns eine Chance, die wir mit viel Freude und Enthusiasmus angegangen sind. Aber leider sehen wir nicht den kleinsten Ansatz, unsere Vorstellungen verwirklichen zu können.“ Die Gründe, warum so viele die Spieler nicht nach Heidenau gehen wollen, obwohl dort Landesliga-Fußball gespielt wird, liegen auf der Hand. In den vergangenen Jahren lebte der Verein über seine Verhältnisse. Die Erste Mannschaft stieg mit ehemaligen Profis wie zum Beispiel Christian Fröhlich oder Pavel Dobry bis in die Oberliga auf. Finanziell ein Kraftakt, den der Verein eigentlich gar nicht stemmen konnte.

„Nach unserer Einschätzung muss der HSV erst einmal grundlegend seine Strukturen, Ziele und vor allem eine Philosophie definieren. Ohne das Vertrauen im Umfeld, der Sponsoren, Eltern und der Spieler, geht es nicht“, so Bandulewitz. Er will das keinesfalls als Kritik verstanden wissen: „Die steht uns nicht zu. Aber es ist die Realität“. Sein Rücktritt unmittelbar vor der Vertragsunterzeichnung weist darauf hin, dass das Problem beim HSV hausgemacht ist.

Im Abstiegskampf zog Schlusslicht Reichenbach den Kürzeren. Im Aufsteigerduell unterlagen die Westsachsen trotz einer 1:0-Führung noch 1:5 beim VfL Pirna-Copitz. Die Elbestädter sorgten so für einen perfekten Abschied ihres Trainers Elvir Jugo, der zu Borea Dresden wechselt. Erik Weskott (39., 54.) und Ronny Kreher (55., 90.) trafen je doppelt. Marcel Reck (59.) erzielte das zwischenzeitliche 4:1.

Aufrufe: 020.6.2016, 13:53 Uhr
Jürgen SchwarzAutor