2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Hebi, zwischen Pressemitteilungen und Eigenheim

In der nächsten Ausgabe vom "Leben & Leiden im Lockdown" beim FSV Schleiz steht der Initiator der Serie Alexander Hebenstreit Rede und Antwort.

Der 31-jährige Torwart spricht dabei über die Idee und den Erfolg der Vereinsserie, seine Treue zum FSV Schleiz, die Corona-Pause und seinen Beruf.

VEREINSINTERVIEW des FSV Schleiz

FSV Schleiz: Die FSV-Fangemeinde, ich eingeschlossen, lauert jede Woche darauf, wer als nächstes in Deiner unterhaltsamen Serie "Leben & Leiden im Lockdown" im Porträt ist. Wie kamst Du auf diese Idee?
Alexander Hebenstreit: Ein Vögelchen hatte mir gezwitschert, dass es auf unserer Webseite langweilig sei und ich da doch mal etwas tun könnte. Stimmt schon, denn durch den Lockdown gibt es nicht viel in Sachen Fußball zu berichten. Wie genau ich darauf kam, weiß ich gar nicht mehr. Aber für einen gelernten Jounalisten gehört es dazu, sich auch mal was einfallen zu lassen. So eine Serie ist dann ein funktionierendes Konzept für einen längeren Zeitraum.

FSV: So im Schnitt 500-600 Leser schauen sich Deine unterhaltsamen Stories über unsere FSV-Kicker an. Wie bewertest Du das Interesse?
Alex: Für den unterhaltsamen Part sind mindestens zur Hälfte diejenigen zuständig, die die Antworten geben, aber klar: Ich freue mich, wenn wir damit ordentlich Klickzahlen generieren. Interessant wäre es zu wissen, wie viele die Beiträge dann tatsächlich komplett lesen und nicht nach ein paar Sekunden weiterklicken. Trotzdem: Luft nach oben gibt es noch! In den wenigen Wochen, in denen wir im Spätsommer 2020 tatsächlich über Fußball berichten konnten, waren die Zugriffszahlen deutlich höher. Da wollen wir wieder hin - und am liebsten noch höher!

>> zum FuPa-Profil von Alexander Hebenstreit

FSV: Alex, Du bist, wie ein Großteil der Mannschaft, ein Eigengewächs des FSV Schleiz. Was hält Dich die vielen Jahre in unserem Verein und hattest Du auch schon mal Gedanken zu wechseln?
Alex: Vermutlich genau die Tatsache, dass ich, seit ich denken kann, beim FSV aktiv bin. Keine Ahnung, ob es in unserem Verein irgendwie besonders zu geht. Ich weiß ja nicht, wie es woanders aussieht. Ich versuche meinen Beitrag zu leisten, dass wir ein erfüllendes Vereinsleben haben. Die Tatsache, dass in den letzten Jahren so viele Spieler zum FSV zurückkamen, zeigt mir, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Ein Wechsel stand für mich nie ernsthaft zur Debatte. Lediglich nach der D-Jugend war der Sprung nach Jena für kurze Zeit ein Thema und in der A-Jugend habe ich mit einem Wechsel nach Tanna geliebäugelt, weil ich keine Perspektive auf einen Stammplatz in der Ersten gesehen hatte. Allerdings habe ich mich dann recht schnell mit der Zweiten arrangiert. Dann im Männerbereich wollte ich nie mehr weg. Die ein oder andere Anfrage von einem anderen Verein hat mir aber schon geschmeichelt.

FSV: Wie geht es Dir denn so in der Pandemie-Zeit? Vermisst Du das Training & Spiel sowie den Kontakt zu Deiner Mannschaft?
Alex: Ich will mich nicht beklagen. Klar nerven die Einschränkungen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn ich an die vielen Menschen denke, die mit gesundheitlichen Folgen einer Erkrankung zu kämpfen haben, um ihre wirtschaftliche Existenz bangen, Angehörige verloren haben oder monatelang Homeoffice und Homeschooling unter einen Hut bringen müssen. Was den sportlichen Bereich angeht, kam mir die Unterbrechung Anfang November gar nicht so unrecht. Ich hatte davor wochenlang mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und mich mehr oder weniger von Spiel zu Spiel gequält. Den Fußball selbst habe ich somit anfangs gar nicht so sehr vermisst. Auch dass das halbe Jahr Schlacke-Training weggefallen ist, lässt sich verschmerzen. Der Kontakt zur Mannschaft und das gesellige Bierchen nach dem Training fehlt dagegen schon sehr... Doch wie auf dem Bild zu sehen ist, habe ich an unserem Haus immer irgendwas zu werkeln. Die freie Zeit nutze ich jetzt.

FSV: Was manch einer unserer Leser nicht weiß, Du bist vom Beruf Pressesprecher im Landratsamt SOK, hast somit tagtäglich hautnah mit der aktuellen Situation zu tun. Wie gehst Du damit um?
Alex: Vermutlich bekomme ich durch meinen Beruf ein paar Dinge mehr mit als die breite Öffentlichkeit. Letztlich ist die Pandemie schlicht und einfach eine Zumutung für uns alle. Aber nur weil man keine Lust mehr darauf hat oder sie verharmlost, ist sie halt auch nicht vorbei. Zu dem Thema könnte ich jetzt eine ganze Menge loswerden, aber ich belasse es mal bei einem Aspekt: Was ich häufig zu erklären versuche ist, dass es in dieser Situation kein Richtig oder Falsch gibt. Jede Verschärfung bringt genauso wie jede Lockerung Vor- und Nachteile mit sich. Es ist immer ein Abwägungsprozess, an dessen Ende eine Entscheidung steht, die für den einen besser und für den anderen schlechter ist. Aber, um auf den Kern der Frage zu kommen: Ich persönlich nehme die Sache sehr ernst und sehe in diesem Zusammenhang viele Probleme, auch abseits des gesundheitlichen Aspekts. Für mich selbst habe ich keine allzu großen Bedenken. Ich halte mich strikt an die Regeln und bin zuversichtlich, gesund bis zur Impfung zu kommen.

Aufrufe: 014.4.2021, 08:00 Uhr
FSV SchleizAutor