2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Zweikampf an der Außenlinie: Bingens Levi Mukamba wird vom heranfliegenden Eisbachtaler Lukas Tuchscherer (rechts) attackiert.	Foto: Edgar Daudistel
Zweikampf an der Außenlinie: Bingens Levi Mukamba wird vom heranfliegenden Eisbachtaler Lukas Tuchscherer (rechts) attackiert. Foto: Edgar Daudistel

Hassia Bingen: Konstanz nicht vorhanden

Der Oberligist vom Hessenhaus kann jüngsten Auswärtserfolg nicht veredeln – 2:3 gegen SF Eisbachtal

BINGEN. Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander. Das Einzige, was bei Fußball-Oberligist Hassia Bingen in der laufenden Saison konstant ist, ist die Inkonstanz. Fast schon folgerichtig gab es deshalb auf den 3:0-Erfolg in der vergangenen Woche bei der U 21 des FCK diesmal vor heimischem Publikum eine 2:3-Niederlage gegen die Sportfreunde Eisbachtal. Mit dem Ergebnis waren die Rheinhessen über 90 Minuten gesehen auf dem für sie ungewohnten Kunstrasen gut bedient.

„Zweimal gute 15 Minuten zu Beginn jeder Halbzeit reichen nicht. So gehörst du nicht unter die ersten Sechs. So musst du jeden Anspruch abhaken.“ Hassia-Trainer Thomas Eberhardt war ebenso wie der Sportliche Leiter Klaus Schuster bedient. Beide sahen die Spieler in der Pflicht. „Jeder muss sich an die eigene Nase fassen“, fordert Eberhardt Selbstkritik.

Dabei begann das Spiel perfekt für die Hassia, die dem Gegner keinerlei Räume bot, stattdessen selbst bereits vor der Mittellinie presste. Chancen folgten auf dem Fuß. Ein Chip-Freistoß von Patrick Haag auf Pierre Merkel, doch dessen Kopfball ging auf die Latte (3.). Wieder Haag, der ablegte, und Shai Neal traf satt und trocken aus zwölf Metern von halblinks ins untere rechte Eck zur Führung (10.). Die Gäste torkelten von einer Verlegenheit in die nächste. Mit dem Treffer war es mit der Binger Herrlichkeit aber vorüber. Ein individueller Fehler ermöglichte den Ausgleich. Fabian Haas kam aus seinem Tor heraus, Maximilian Hannappel war auf der linken Seite schneller als Georgios Roumeliotis beim Rettungsversuch. Das Leder hoppelte ins leere Hassia-Gehäuse (15.). Die Mannschaft von Eberhardt fand nun keine Mittel mehr gegen ein immer präsenteres Team aus dem Westerwald, für das Lukas Reitz (24., 31.) und Julius Duchscherer (39.) vor der Pause drei „Hundertprozentige“ liegen ließen.

Nach Wiederanpfiff, mit Baris Yakut und Ioannis Vassiliou für die angeschlagenen Axel Neumann und Marcel Radschuweit, schienen die Hassiaten vor allem in Person von Levi Mukamba die Eisbachtaler nieder rennen zu wollen. Die absolute Chance zur Führung ließ der 22-Jährige ungenutzt, schoss aus spitzem Winkel und kürzester Entfernung drüber (51.). Kurz darauf wurde auch noch sein Drehschuss geblockt.

Eisbachtal befreite sich, konterte stark. Luis Hesse aus der eigenen Hälfte heraus bis zur Grundlinie, zurück auf Reitz, quer zu Duchscherer, fertig war das 1:2 (70.). Und weil’s so schön war gleich noch mal: Hannappel durch, zurück auf Reitz, quer zu Duchscherer, Doppelpack (81.). „Danach mussten wir noch zwei Konter setzen“, hatte Gäste-Trainer Marco Reifenscheidt das Haar in der Suppe gefunden. Stattdessen betrieb Pierre Merkel in der Nachspielzeit auf Flanke von Yakut noch Ergebniskosmetik für enttäuschende und enttäuschte Binger.

Gleich dreimal musste Thomas Eberhardt verletzungsbedingt wechseln. Bei Neumann, Radschuweit und dem lange Zeit souveränen Julian Hohns traten alte Wehwehchen wieder auf. Ihre Einsätze in Gonsenheim am Mittwoch und gegen Karbach am Samstag sind ungewiss.

Hassia Bingen: Haas – Hohns (71. Yüksel), Radschuweit (46. Vassiliou), Roumeliotis, Amoako – P. Haag, Neumann (46. Yakut) – Mukamba, Neal – Merkel, Mehnatgir (61. Seo).

Aufrufe: 023.10.2021, 08:00 Uhr
Jochen WernerAutor