Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Die SpVgg Hankofen-Hailing ist mit der Maximalausbeute von sechs Punkten aus zwei Partien in die neue Saison der Bayernliga Süd gestartet - und hat damit wieder einmal alle überrascht. Nun zählt der TSV Schwabmünchen gewiss nicht zur Laufkundschaft, wohin der Weg des SV Donaustauf führen soll, beweisen die spektakulären Transferaktivitäten der Regensburger Vorstädter. Trotzdem haben die "Dorfbuam" beide Partien auf beeindruckende Weise für sich entschieden. Warum das allerdings nur auf den ersten Blick erstaunlich ist, das verrät uns Abwehrkante Benedikt Gänger im FuPa-Gespräch.
Seit seinem Wechsel von der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf 2017 verteidigt der gebürtige Aholfinger (Lkr. Straubing-Bogen) für Hankofen. Mit seinen 1,97 Metern Körpergröße hat er sich zu einer echten Abwehrkante der Bayernliga entwickelt. Sein spielender Trainer Tobias Beck sagt über ihn: "Bene ist mit seiner körperlichen Präsenz eine Wucht hinten in der Viererkette und ein ganz wichtiger Baustein für unseren Spielaufbau, weil seine offensiven Pässe unser Spiel sehr positiv beeinflußen. Er hat sich in den letzten Jahren in Hankofen vom "Jugendspieler" zu einem gestandenen Bayernliga-Spieler entwickelt und hat noch viel Potential, was wir noch weiter ausschöpfen wollen."
FuPa: Benedikt, den Start haben euch nur die allerwenigsten zugetraut. Zwei Siege gegen Schwabmünchen und Donaustauf, das war so nicht unbedingt zu erwarten.
Benedikt Gänger (23): Gegen Schwabmünchen war für uns eher weniger überraschend, in den letzten Jahren sind sie zuhause zu einer Art Lieblingsgegner von uns geworden. Wir haben fast immer gewonnen. (lacht) Donaustauf würde sehr schwierig werden, das wussten wir. Aber wir haben eine sehr gute erste Halbzeit erwischt. Zudem ist Donaustauf noch nicht so richtig eingespielt. Das hat wiederum uns in die Karten gespielt.
Gutes Stichwort: Auch Corona-bedingt hat es bei einigen Vereinen große Umbrüche gegeben, bei euch nicht. Die Abläufe passen schon. Ist das zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison euer großer Vorteil?
Wir spielen seit Jahren zusammen. Jeder weiß, was er zu tun hat, um in der Bayernliga punkten zu können.
Ein junger Spielertrainer auf dem Platz, ein erfahrener 'alter Hase' an der Seitenlinie. Ist diese Konstellation für euch optimal?
Man muss nur auf die Statistik schauen. Seit Oktober - auch wenn die Coronapause dazwischen war - haben wir kein Spiel mehr verloren. (lacht) Spaß beiseite, Tobi und Heri (Ketterl, Anm.d.Red.) stellen uns top ein. Die Mischung ist ideal. Wir sind körperlich topfit und psychisch sehr stark. Im Training gibt jeder alles, der Konkurrenzkampf ist hoch.
Allein durch deine Erscheinung flößt du Respekt ein. Bist du auch am Platz der Typ, der die Truppe führt?
Da muss ich zugeben, dass ich eher der zurückhaltende Charakter bin. In der Hinsicht muss ich sicherlich noch an mir arbeiten. Ich muss lauter werden. Meine Stärken liegen aufgrund meiner Größe in der Luft und in der Spieleröffnung von hinten raus.