2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Foto: System/ Stock.Adobe
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"Habe viele Freunde gewonnen"

Nachspielzeit mit Christopher "Jimmy" Umbs +++ Für den 39-Jährigen endet bei der SG Disibodenberg seine Trainertätigkeit +++ Als Vorsitzender des SC Odernheim weiter involviert +++ Familie hat Priorität

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Christopher „Jimmy“ Umbs. Nach vier Jahren legte der Trainer der SG Disibodenberg sein Amt nun nieder. Ganz geht er dem A-Klassist aber trotzdem nicht verloren, wie er im Gespräch mit uns verrät.

Jimmy, 2017 kamst du zur SG Disibodenberg. Nun endet dein Engagement als Trainer dort mitten in der Corona-Pandemie. Wie kam es dazu?

Der Hauptgrund ist, dass sich die Prioritäten verschoben haben. Im Dezember bin ich Papa geworden und war jetzt auch schon so lange Zeit – eigentlich mein ganzes Leben – voll und aktiv im Fußball dabei, dass ich jetzt einfach auch etwas Abstand und eine Pause vom operativen Geschäft brauche. Irgendwann spürt man da tatsächlich auch eine gewisse Müdigkeit.

Wie blickst du zurück auf diese intensiven Jahre?

Insgesamt war es auf jeden Fall eine sehr schöne Zeit. Ich habe viele gute Jungs kennengelernt, die auch richtig gut kicken konnten. Es hat mir großen Spaß gemacht. Ich wohne ja mittlerweile auch in Odernheim und habe dort viele Freunde gewonnen. Natürlich hätte ich mir sportlich etwas mehr Erfolg gewünscht, da waren es Jahre mit Höhen und Tiefen. So die wirkliche Konstanz rein zu bringen, ist mir nicht geglückt, aber ich bin mir sicher, dass es uns gelungen ist, etwas für die Zukunft aufzubauen.

Wie kam es eigentlich damals zu deinem Engagement bei der SGD?

Nach langer Zeit in der Verbandsliga in Ingelheim war es mein Anreiz, mal einen unterklassigen Verein zu übernehmen. Da habe ich natürlich schnell gemerkt, dass die Herangehensweise eine andere ist. Je höher du spielst, desto mehr Spieler sind auch regelmäßig im Training. Das ist in den unteren Klassen natürlich anders, weil dort nicht nur für den Fußball gelebt wird. Das muss man ganz klar sagen, die Ambitionen sind da natürlich andere.

Beim SC Odernheim bist du mittlerweile auch im Vorstand. Du bleibst irgendwie also doch an Bord, wenn auch nicht auf dem Platz…

Genau, ich bin dort nach wie vor auch 1. Vorsitzender. Das werde ich auch nicht aufgeben, gerade jetzt in der Pandemie würde ich den Verein da niemals im Stich lassen. Man merkt ja auch, wie Corona die ganzen Vereine getroffen hat. Je länger nichts möglich ist und je weniger passiert, desto träger und lethargischer wird man auch. Deswegen ist es ganz wichtig, dass alles Stück für Stück wieder geöffnet wird und wieder Dampf hinter den Amateursport kommt. Dann kommt auch schnell die Lust wieder zurück.

Mit Christoph Wagner und Jonas Suhr steht das Spielertrainerduo schon fest, das dich beerben wird. Warum sind die beiden die richtigen für den Job?

Weil sie sich beide sehr gut ergänzen. Jonas hat schon die A-Jugend trainiert, Christoph steigt neu ins Trainergeschäft ein, aber beide sind jung und werden ihren Weg gehen. Das wird auch für die Zukunft bei der SGD gut passen, da es im letzten Jahr ja einen großen Umbruch mit vielen A-Jugendlichen gab. Die gilt es weiter zu etablieren.

Du bist jetzt 39, wie ist es um deine aktive Laufbahn bestellt?

Ich hatte ja mit meinem Schienbeinbruch eine richtig schwere Verletzung, die ich zum Glück gut überstanden habe. Ich gehe regelmäßig Tennis spielen und bin mir sicher, dass auch die Lust irgendwann wieder kommt. Dafür müssen aber noch ein paar Pfunde purzeln, doch wenn ich mich ins Zeug lege und aufraffe, wird das relativ schnell klappen. Ich habe es auf jeden Fall vor, aber jetzt lasse ich erstmal alles auf mich zukommen und nehme privat alles mit, was geht.

Aufrufe: 025.5.2021, 12:00 Uhr
Martin ImruckAutor