2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Sebastian Gunkel, Trainer der Stuttgarter U19-Junioren, freut sich auf den Junior Cup im Sindelfinger Glaspalast. F: Lommel
Sebastian Gunkel, Trainer der Stuttgarter U19-Junioren, freut sich auf den Junior Cup im Sindelfinger Glaspalast. F: Lommel

Gunkel: "Das Turnier ist ein Highlight"

Interview mit dem Trainer der U19-Junioren des VfB Stuttgart vor dem Junior Cup

Seit einem halben Jahr ist Sebastian Gunkel Trainer der A-Junioren des VfB Stuttgart. In dieser Zeit hat er den letztjährigen Abstiegskandidaten auf Tabellenplatz drei der U19-Junioren-Bundesliga, Staffel Süd/Südwest, geführt. Wir unterhielten uns mit dem 40-Jährigen über den bisherigen Saisonverlauf sowie den am 5. und 6. Januar stattfindenden Mercedes-Benz Junior Cup im Sindelfinger Glaspalast.

Herr Gunkel, sechs Monate als Trainer der A-Junioren des VfB Stuttgart sind vorbei. Haben Sie sich mittlerweile eingelebt in der Landeshauptstadt?
Sebastian Gunkel:
„Das habe ich. Ich bin von meinen Kollegen beim VfB sehr gut aufgenommen worden und fühle mich sowohl beruflich, als auch privat sehr wohl in Stuttgart.“

Wie fällt bislang Ihr sportliches Fazit aus?
Sebastian Gunkel:
„Ich habe beim VfB sehr gute Bedingungen vorgefunden, insbesondere das neue Nachwuchsleistungszentrum ist beeindruckend. Dazu kommt ein sehr gut aufgestelltes Trainer- und Funktionsteam, von dem ich viel Unterstützung erfahre und mit dem es viel Spaß macht zusammen zu arbeiten.“

Sie haben ein Team, das in der vergangenen Saison erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte, nicht nur in ruhigere Gefilde geführt sondern es klammheimlich als dritte Kraft in der Staffel Süd/Südwest etabliert. Was läuft dieses Jahr besser als noch in der vergangenen Saison?
Sebastian Gunkel:
„Ich möchte da keinen Vergleich ziehen. Die Mannschaften setzen sich jedes Jahr neu zusammen und es gibt immer wieder Schwankungen zwischen den Jahrgängen. Auch in diesem Jahr hatten wir Leistungsschwankungen, haben uns aber im Laufe der Hinrunde stabilisiert und sind als Mannschaft immer besser zusammengewachsen.“

Der Kern Ihrer Mannschaft stand im letztjährigen Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Wie schlagen sich die Jungs bislang eine Altersklasse höher?
Sebastian Gunkel:
„Grundsätzlich unterschiedlich, aber insgesamt gut. Es gibt einige Spieler, die sich sehr schnell angepasst haben und die schon von Beginn der Runde viel Spielzeit bekommen haben. Andere haben länger gebraucht oder brauchen noch, um sich an das Niveau anzupassen und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Im letzten Spiel gegen Eintracht Frankfurt standen sieben Spieler aus dem jungen Jahrgang in der Anfangself.“

Im Jugendbereich ist es das Hauptziel der Vereine, den Spielern das nötige Rüstzeug mitzugeben und sie an die Aktiven heranzuführen. Welcher Ihrer Spieler steht denn als nächster für höhere Aufgaben – etwa beim Drittligateam oder sogar in der 1. Bundesliga – bereit?
Sebastian Gunkel:
„Ich möchte da keinen einzelnen Spieler herausnehmen und den Druck auf einen Spieler erhöhen. Grundsätzlich wollen wir jeden Spieler so gut wie möglich begleiten und weiterentwickeln, aber der Flaschenhals wird immer enger, je höher es geht. Auch das Niveau in der 3. Liga ist schon sehr hoch, insbesondere für einen 18- oder 19-Jährigen. Für den Sprung in diese Regionen muss ein Spieler kontinuierlich und beharrlich an sich arbeiten und sich in vielen Faktoren weiterentwickeln. Wir freuen uns über jeden Spieler, der den nächsten Schritt beim VfB geht.“

Wie ist denn generell der Austausch mit besagten Teams und den beiden verantwortlichen Trainern Walter Thomae sowie Jürgen Kramny?
Sebastian Gunkel:
„Sehr gut. Wir sehen uns ja fast täglich, daher ist der Austausch sehr eng.“

Derzeit befindet sich Ihr Team in der Winterpause. Das nächste Highlight steigt am 5. und 6. Januar mit dem Mercedes-Benz Junior Cup im Sindelfinger Glaspalast. Was wissen Sie über das Traditionsturnier vor den Toren Stuttgarts?
Sebastian Gunkel:
„Ich war vor zwei Jahren mit der U19 des SC Freiburg im Glaspalast und freue mich, wieder hier zu sein. Das Turnier ist für alle Teilnehmer ein Highlight, es ist hervorragend organisiert und mit tollen Jugendmannschaften aus dem In- und Ausland besetzt.“

Wie ernst nehmen Sie im Hinblick auf die im Februar beginnende Rückrunde dieses Turnier, bei dem der VfB nicht nur stets Heimvorteil genießt sondern mit fünf Titeln auch Rekordsieger ist?
Sebastian Gunkel:
„Wir freuen uns auf das Turnier, die tolle Kulisse, die Unterstützung der VfB-Fans und die Vergleiche mit den anderen Teams. Wir wollen uns von der besten Seite zeigen, wissen aber auch, dass die Konkurrenz sehr groß ist.“

Traditionell beginnt nach dem Junior Cup die Vorbereitung auf die Rückrunde. Wie ist da der genaue Fahrplan?
Sebastian Gunkel:
„Wir spielen im Anschluss an das Hallenturnier gegen die U19 von Manchester United, dann gegen die Männermannschaft von CfR Pforzheim. Im weiteren Verlauf der Vorbereitung geht es gegen die U19-Teams vom FC Augsburg und dem 1. FC Kaiserslautern. Anfang Februar geht es in der Junioren-Bundesliga gegen den SV Darmstadt 98 wieder um Punkte.“

Was ist in dieser Saison noch möglich?
Sebastian Gunkel:
„Wir haben eine gute Hinrunde gespielt und wollen an den gezeigten Leistungen anknüpfen und uns weiterentwickeln. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ist bei der Stärke der Liga ein gutes Ergebnis. Hauptaufgabe aber bleibt die Ausbildung der Spieler.“

Eine Teilnahme an der DM-Endrunde käme für Ihre Mannschaft demnach noch zu früh?
Sebastian Gunkel:
„Es gibt mit 1860 München und der TSG Hoffenheim zwei Mannschaften, die bisher sehr konstant gespielt haben und zu Recht da oben stehen. Das muss man neidlos anerkennen. Konstant über eine ganze Saison zu spielen, ist das Schwierigste im Fußball.“

Aufrufe: 02.1.2016, 12:00 Uhr
Edip ZvizdicAutor