2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
F: Rinke
F: Rinke

Guido Quakatz: "Gehen sicherlich als Underdog in das Finale"

Interview mit Guido Quakatz, Spieler und Abteilungsleiter Herrenfußball der Spielvereinigung Leipzig

Die ein oder andere namhafte Kerbe konnte sich der diesjährige Stadtklasse-Zweite von der Spielvereinigung 1899 Leipzig bereits in den Bettpfosten ritzen, denn auf dem Weg ins Endspiel des Leipziger Stadtpokals watschte man gleich mehrere gute Vertretungen ab und kassierte dabei, ähnlich wie der Finalgegner SV Eintracht Leipzig-Süd, keinen einzigen Gegentreffer in der regulären Spielzeit. Wenn es nach Spieler und Abteilungsleiter Fußball Guido Quakatz geht, soll diese Serie nach Möglichkeit nach dem Match weiter Bestand haben und die SpVgg den Pokal in die Höhe stemmen.
Im FuPa-Interview stand der Verantwortliche der Lindenauer Rede und Antwort:

Die Saison 2017/2018 ist nun fast vorbei. Die SpVgg hat mit dem Aufstieg in die Stadtliga bereits einen Riesenerfolg landen können und könnte mit dem Stadtpokalsieg eine überragende Spielzeit noch krönen.
Ist der Sekt schon kalt gestellt? Wie sehen Sie ihre Chancen gegen den Kontrahenten aus dem Leipziger Süden?

Quakatz: Sicherlich gehen wir als Underdog in das Finale, aber wir fühlen uns wohl in dieser Rolle. Da viele "Fussballkenner" davon ausgehen, dass ELS das Finale für sich entscheiden wird, liegt der Druck nicht bei uns. Wir können nur gewinnen. Von daher: Der Sekt ist, unabhängig vom Ausgang des Finale, kalt gestellt. Der langersehnte Aufstieg wurde direkt in der ersten Saison unter dem Trainergespann Genthe / Bachmann geschafft. Dies ist ein Erfolg, den uns keiner mehr nehmen kann.

Zum Thema Siegchancen fällt mir nur die alte Weisheit ein: Der Pokal schreibt seine eigenen Gesetze. Als wir vor ein paar Jahren im Stadtpokalfinale als unterklassige Mannschaft gegen die bis dato unbesiegte Mannschaft von SV Liebertwolkwitz antraten, hat keiner auf uns gesetzt. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, viel Leidenschaft und Kampf, konnten wir über 120 Minuten das Ergebnis offen halten, ehe wir im Elfmeterschießen das Finale für uns entscheiden konnten. Diese Tugenden wollen wir auch diesmal für uns in die Waagschale werfen.
Die Mannschaft ist willig, die Mannschaft hat Bock - die Vorfreude ist bei allen Beteiligten spürbar.
Das Team von Eintracht-Süd kennen wir aus diversen Begegnungen der letzten Jahre. Es waren immer enge Spiele. Ich denke, dass es auch am Samstag ein sehr spannendes Finale werden wird.
Der Trainer hat hierfür einen Schlachtplan entworfen, mit welchem wir bislang immer sehr gut gefahren sind.

Was viele nicht wissen: Die beiden Teams trafen in dieser Saison schon einmal aufeinander und zwar im Rahmen eines Testspiels in der spielfreien ersten Pokalrunde, welches ihr Team mit 2:1 für sich entscheiden konnte.
Nun schließt sich der Kreis und man kreuzt im Endspiel erneut die Klingen - Was erwarten Sie vom Gegner, schließlich konnte man die bisher noch höherklassige Eintracht schon einmal in die Schranken weisen?

Quakatz: "Wollen das Spiel an uns reißen und druckvoll nach vorne spielen"

Einen Vergleich zwischen dem Vorbereitungsspiel und dem Finale zu ziehen, fällt schwer. Am Anfang der Saison mussten sich noch beide Mannschaften finden, einspielen, die nötige Fitness für den Wettkampfbetrieb holen. Es wurde auf beiden Seiten viel ausprobiert. Keine der beiden Mannschaften hat mit der vollen Kapelle gespielt oder 120% gegeben, keiner wollte sich verletzen. Von daher werden wir keinerlei Erkenntnisse aus diesem Spiel ziehen. Wir erwarten, dass die ELS-Kicker versuchen das Spiel zu bestimmen. Aber das wollen wir auch. Wir wollen den Ball, das Spiel an uns reißen und dann druckvoll nach vorn spielen. Wir werden uns nicht hinten verbarrikadieren und vorn auf Glück hoffen.

Die Saison war lang, die Saison war kräftezehrend und nach dem der Spielvereinigung der Aufstieg in die Stadtliga nicht mehr zu nehmen war, konnte man einen gewissen Leistungsknick beobachten, sodass man mit drei teils deutlichen Niederlagen in dieses Endspiel geht.
Hat das Team für das Finale nun noch einmal besondere Maßnahmen ergriffen, um komplett fokussiert und motiviert ins Match zu gehen? Wie sieht es personell aus? Sind alle Kicker an Bord?

Es ist richtig, dass nach dem feststehenden Aufstieg ein Leistungsknick zu beobachten war. Viele Spieler hatten ihren Fokus bereits auf das Finale gelegt. Hinzu kamen viele Blessuren / Verletzungen und sonstige Abwesenheiten von Führungsspielern. Sicherlich ist es auch ein Stück weit menschlich, dass dann nicht mehr jedes Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit bestritten wird. Das Trainergespann hat das Training angezogen und deutliche Worte gefunden. Aber auch bei den Spielern merkt man das Kribbeln. Die Anzahl der am Training teilnehmenden Spieler sprang deutlich nach oben, alle sind bis in die Haarspitzen motiviert. Jeder wollte sich beim Trainer für das kommende Spiel ins Gedächtnis rufen. Das Trainergespann kann auf die volle Kapelle zurückgreifen, sodass dieser ein Luxusproblem bei der Zusammenstellung des Kader hat.

Vielen Dank für das kurze Interview und viel Erfolg für das Endspiel.

Aufrufe: 022.6.2018, 14:45 Uhr
mnaAutor