2024-04-30T13:48:59.170Z

FuPa Portrait
Michael Guggumos aus Kissing spielt derzeit für das Regionalliga-Team des FC Augsburg. Der 18-Jährige hat sich den Sprung zu den Profis zum Ziel gesetzt ? hat aber auch Pläne für den Fall, dass daraus
Michael Guggumos aus Kissing spielt derzeit für das Regionalliga-Team des FC Augsburg. Der 18-Jährige hat sich den Sprung zu den Profis zum Ziel gesetzt ? hat aber auch Pläne für den Fall, dass daraus

Guggumos fährt zweigleisig

18-Jähriger wurde von den A-Junioren ins Regionalliga-Team hochgezogen +++ Er träumt vom Profifußball, hat aber auch Alternativpläne

Für Michael Guggumos gibt es kaum einen Tag ohne Sport. Sechsmal pro Woche trainiert der 18-Jährige beim FC Augsburg II. Und wenn er mal nicht Fußball spielt, schwingt er in seiner Freizeit den Tennisschläger oder rast auf Skiern Berge hinunter. Als Kind holte er in allen drei Sportarten Preise. „Doch wenn du in einer erfolgreich sein möchtest, musst du bei den anderen zurückstecken“, sagt Guggumos. Er entschied sich für den Fußball, da dort die Aussichten für eine Profi-Karriere am besten seien.

Früher spielte er beim Kissinger SC in seiner Heimatgemeinde. Doch als dann 2006 ein Angebot aus Augsburg kam, nahm er das sofort an. Dort kannte er bereits einige Spieler. „Dennoch war der Wechsel eine Umstellung, da das Trainingspensum stieg“, sagt Guggumos.

Er ist seiner Familie dankbar, die ihn damals zum Training gefahren und immer unterstützt habe. Seine Eltern sind selbst begeisterte Hobbysportler. Die Mutter spielt Tennis, der Vater Fußball. Beide beschreibt Guggumos als exzellente Skifahrer. „Mir wurde also alles in die Wiege gelegt“, sagt er.
In Augsburg gehörte er immer zu den Stammspielern. 2010 schaffte er mit den U17-Junioren den Sprung in die Bundesliga. Im Jahr darauf war der Klassenerhalt eine Zitterpartie, da Augsburg dafür im letzten Spiel unbedingt den Tabellenzweiten schlagen musste. Als das gelang, war die Freude bei Guggumos zuerst groß. Doch dann musste er in die U19 wechseln und landete damit auf einmal wieder in der Bayernliga. „Das war frustrierend“, sagt er.

Seit dem vergangenen Herbst spielt Guggumos für den FCA II in der Regionalliga. Er ist der jüngste Spieler im Team – und mit 1,70 Metern Körpergröße auch der kleinste. Wegen seiner geringen Körpergröße wanderte seine Position immer weiter nach hinten. Er kam als Stürmer nach Augsburg, heute ist er linker Verteidiger. „Vorne muss man Körperpräsenz zeigen, aber ich bin eher der schnelle Spieler“, sagt der 18-Jährige.

Zurzeit steht der FCA II in der Regionalliga einen Rang vor dem Relegationsplatz und kämpft um den Klassenerhalt. „Der Verbleib in der vierthöchsten Liga ist als Basis für den Profifußball wichtig“, sagt Guggumos. Er ist stolz darauf, es mit gerade einmal 18 Jahren so weit geschafft zu haben. Doch er hat noch höhere Ziele.

Der 18-Jährige möchte den Sprung ins Profitum bald schaffen. Er macht im Juni sein Abitur an der Friedberger Fachoberschule und denkt daher zurzeit viel über seine berufliche Zukunft nach. „Sollte ich in den kommenden Monaten kein Angebot für die 2. Liga erhalten, werde ich einer anderen Arbeit nachgehen“, sagt Guggumos. Er könne sich vorstellen, Marktforschung zu studieren. Er ist sich aber nicht sicher, ob seine Noten dafür ausreichen. Die sind zwar nicht schlecht, bei sechsmal Fußballtraining pro Woche aber auch nicht herausragend. Guggumos hat einige Angebote für die 3. Liga. „Doch dafür müsste ich weit wegziehen und das möchte ich nicht.“ Außerdem sei die Bezahlung nicht gut. Der Fußball sei ihm wichtig, doch er möchte nicht alles auf eine Karte setzen. Schließlich bestehe auch immer das Risiko einer Verletzung. Wie sehr einen Fußballspieler das zurückwerfen kann, erfuhr Guggumos in der Augsburger C-Jugend. Er riss sich zweimal direkt hintereinander das Kreuzband und konnte monatelang nicht mehr Fußball spielen. „Das war eine schwierige Leidenszeit für mich“, sagt er.

Guggumos wünscht sich ein Angebot aus der Region, das ihn zumindest in die 2. Liga bringt. „Natürlich wäre es für mich perfekt, wenn die erste Mannschaft aus Augsburg anfragen würde“, sagt er. Beim FCA gebe es aber keine Stammspieler, die aus der eigenen Jugend kommen. Sollte sich die erste Mannschaft aber doch nach Nachwuchs aus dem eigenen Verein umsehen, rechnet sich Guggumos gute Chancen aus. „Ich bin der Jugendspieler, der am längsten im Verein ist“, sagt er. In den kommenden Monaten könnten sich also viele unterschiedliche Möglichkeiten für den 18-Jährigen ergeben. Er sagt: „Ich befinde mich zurzeit in einer heißen Phase, in der sich meine Zukunft entscheidet.“

Drei Fragen an Michael Guggumos

Wen würden Sie gerne einmal treffen oder kennenlernen?

„Ich würde mich gerne mal mit dem Sportreporter Sigi Heinrich unterhalten. Der kommentiert Biathlon und Leichtathletik immer mit so lockeren Sprüchen.“

Mit welcher Sportart können Sie gar nichts anfangen?

„Zählt Schach als Sport? Damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Ich finde, dass zum Sport einfach Bewegung gehört.“

Womit kann man Sie so richtig auf die Palme bringen?

„Ich hasse es, wenn man Gerüchte über mich verbreitet. In der Vergangenheit gab es immer mal wieder welche über einen Wechsel von mir zu anderen Vereinen.“

Aufrufe: 011.4.2013, 17:30 Uhr
Friedberger Allgemeine / Sascha GeldermannAutor