2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Grupe: "Unsere Fans unterstützen uns phantastisch"

Lübecks Kapitän im Interview

Sechs Spiele sind es noch im Abstiegskampf für unsere Mannschaft. Die Tendenz der Leistungen in den vergangenen Wochen war positiv, allerdings folgte auf fünf Spiele ohne Niederlage zuletzt ein 2:3 bei Waldhof Mannheim, sodass das VfB-Team statt mit direktem Anschluss an die Nichtabstiegsränge weiter mit vier Punkten Rückstand auf Platz 16 dasteht. In Mannheim nicht dabei sein konnte unser Kapitän Tommy Grupe, der aller Voraussicht nach gegen den FC Ingolstadt 04 wieder in die Mannschaft rücken wird. Wir sprachen zuvor mit dem 29-jährigen Abwehrchef.

Tommy, in Mannheim musstest Du eine Sperre wegen der fünften Gelben Karte absitzen. Du warst aber trotzdem im Stadion dabei. Wie war die veränderte Perspektive?

Durch den Charterflug mit Lübeck Air war die Anreise ja sehr professionell und es waren auch noch genügend Plätze im Flieger frei. So habe ich die Chance gerne genutzt, um möglichst dicht an der Mannschaft zu sein und die Jungs zumindest moralisch zu unterstützen. Die Perspektive war für mich tatsächlich ungewöhnlich, denn so oft hatte ich die Situation ja bislang nicht. Ich habe auf der Bank gesessen, da sieht man zwar nicht so viel wie von oben, ist aber näher am Geschehen dran.

War die Sperre sehr ärgerlich für Dich?

Natürlich ist das ärgerlich. Aber als Verteidiger weiß man, dass eine solche Sperre kommen kann, zumal ich ja schon seit Januar mit vier Gelben Karten vorbelastet war. Und letztlich haben wir genau dafür ja auch einen großen Kader.

Wie beurteilst Du im Rückblick das Spiel in Mannheim?

Wir sind gut reingekommen und ja auch verdient früh in Führung gegangen. Danach haben wir uns aber schwergetan und das Spiel aus der Hand gegeben, weil wir zu schnell zwei Gegentore hintereinander bekommen haben. Dazu kam noch dieser fragwürdige Elfmeter kurz vor der Pause. Wenn man dann 1:3 hinten liegt, dann ist es natürlich schwer, noch einmal zurückzukommen. Aber die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt und auch verdient das 3:2 gemacht. Das hätte auch schon eher fallen können, es gab ja einige Möglichkeiten. Dann wäre Ryans Tor vielleicht das 3:3 gewesen. So gab es am Ende nicht mehr die ganz großen Ausgleichschancen. Aber von der Einstellung her kann sich die Mannschaft absolut nichts vorwerfen. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Auf der zweiten Halbzeit können wir auf jeden Fall aufbauen.

Wie ordnest Du das Ergebnis mit Blick auf die Tabelle ein?

Der Abstand ist gleich groß geblieben, natürlich ist es keine bessere Lage für uns. Denn die Spiele werden ja weniger. Wir wissen, dass uns in der jetzigen Phase nur Dreier wirklich weiterhelfen. Sechs Mal haben wir noch die Möglichkeit dazu, wir wollen so viele wie möglich davon holen. Zu rechnen, wie viele Punkte wir vielleicht noch brauchen, macht wenig Sinn. Erst am Ende sollten wir auf die Tabelle schauen und bis dahin den Fokus immer auf die nächste Aufgabe richten.

Nun kommt mit Ingolstadt eine Spitzenmannschaft mit einem starken Kader und vielen Spielern mit Erst- und Zweitliga-Erfahrung. Wie schwer wird die Aufgabe?

Ingolstadt ist auf jeden Fall eine Spitzenmannschaft und steht ja nicht zufällig mit da oben. Die Qualität der Einzelspieler ist schon höher als bei einigen anderen Drittligisten. Aber wir können auch optimistisch auf diese Partie schauen, wenn wir uns an das Hinspiel erinnern. Da haben wir verdient einen Punkt geholt. Wir müssen ähnlich spielen und gut und kompakt in der Defensive stehen und selbst im richtigen Moment die Konter starten.

Auf Dich wird es da unter Umständen besonders ankommen. Schon im Hinspiel gab es viele heiße Duelle mit FCI-Stürmer Stefan Kutschke…

Ob ich wieder reinrutsche, wird der Trainer entscheiden. Es wird auf jeden Fall darauf ankommen, dass wir die langen Bälle auf Kutschke, die Ingolstadt gerne als taktisches Mittel einsetzt, konzentriert verteidigen und die Duelle für uns entscheiden und auch präsent genug sind, um die zweiten Bälle zu gewinnen. Wir wissen auf jeden Fall, was auf uns zukommt.

Kann es Mut machen, dass Ihr gegen Mannschaften von oben in dieser Saison oft gut ausgesehen habt?

Ja, schon. Es ist eine ausgeglichene Liga, auch in den Duellen zwischen Mannschaften von ganz oben und unten entscheiden oft nur Kleinigkeiten, oft die Effektivität. Es waren für uns auch gegen diese Gegner immer enge Spiele. Gegen Rostock haben wir das vor einigen Wochen gut gemacht und mit 1:0 gewonnen. Ähnlich müssen wir auch gegen Ingolstadt auftreten.

Es wirkt so, als sei die Mannschaft in den letzten Wochen noch enger zusammengerückt, auch weil die Fans inzwischen wieder sehr präsent sind. Wie sehr hilft Euch das?

Ja, das nehmen wir natürlich sehr positiv wahr. Die Fans unterstützen uns phantastisch. Wir wissen, dass sie komplett hinter uns stehen, auch wenn sie aktuell leider nicht im Stadion dabei sein dürfen. Wir können das mit Leistung zurückzahlen. Und wenn die Leistung über 90 Minuten stimmt, werden wir auch Spiele gewinnen – das ist für uns wie auch für die Fans in der momentanen Situation das Wichtigste.

Aufrufe: 020.4.2021, 19:03 Uhr
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