Großes Zittern in Spaden und Wulsdorf

Das wäre nach dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte vor zwei Jahren ein sportliches Waterloo. Die Spadener haben mit 29 Punkten die schlechtesten Karten. Selbst zwei Siege gegen Sebaldsbrück und nächste Woche bei der Leher TS könnten am Ende nicht reichen, da auch das Torverhältnis eindeutig für die TSV Wulsdorf um Trainer Thomas Penshorn spricht, der mit seiner Mannschaft am finalen Spieltag noch beim FC Sparta Bremerhaven II antreten muss, der wie der FC Oberneuland schon seit Wochen als Absteiger feststeht.

In Wulsdorf setzt man auf das „Wir-Gefühl“. Die Mannschaft tanzte geschlossen mit Anhang und ehemaligen Spielern gemeinsam in den Mai und setzt vor den beiden wichtigsten Saisonspielen auf die Kameradschaft, die sich von Woche zu Woche nach dem Neuanfang verbessert hat. Vor allem seit der Winterpause spielt das Penshorn-Team solide und braucht sich vor keiner Mannschaft in der Liga zu verstecken. Die Leher TS konnte sich bei der 1:5-Niederlage in Wulsdorf ein Bild machen, wie heimstark das Team aus dem Süden der Stadt geworden ist. Genau dort wollen die Wulsdorfer am Sonnabend anknüpfen und mit einem Heimsieg den Klassenerhalt ganz nahe kommen.

„Wir werden nicht gucken, was Spaden macht, da wir es selbst in der Hand haben“, gibt sich TSV-Coach Thomas Penshorn zuversichtlich. Hinter Hüseyin Cokluk (vorderes Kreuzband) steht ein Fragezeichen, ansonsten haben die Wulsdorfer alle Mann an Bord.

Die Spadener ärgern sich noch über das unnötige 3:3 vor zwei Wochen bei Germania Blumenthal, als die Apholz-Schützlinge nach einer 3:1-Führung noch zwei ganz wertvolle Punkte abgeben mussten, die am Ende das Aus bedeuten können. Die Tendenz der letzten Wochen mit drei Siegen, zwei Remis und der 2:3-Niederlage in Woltmershausen kann sich sehen lassen, doch die Hypothek aus der Hinrunde scheint die Meersen-Elf das Genick zu brechen. Nach dem Abstieg aus der Bremen-Liga kam der neuformierte Kader nicht in Schwung. Dazu musste Apholz immer wieder verletzungsbedingt auf Leistungsträger verzichten. Das alles ist Schnee von gestern. Jetzt gilt es, die Ärmel hochzukrempeln und sich an den letzten Strohhalm zu klammern.

„Wir gehen den Sonntag ganz entspannt an. Ich habe mit der Mannschaft gesprochen. Sie bleibt zusammen. Sollte Wulsdorf gegen Huchting gewinnen, werden wir absteigen. Da müssen wir uns auch nichts mehr vormachen, da sie noch gegen Sparta II spielen. Vielmehr ärgert mich, dass die Spartaner im Hinspiel acht Spieler aus der Ersten eingesetzt hatten“, gibt sich Trainer Apholz realistisch. Auch seine Mannschaft hat sich auf dem 30. Geburtstag von Christian Winkler noch einmal auf den Abstiegskampf eingeschwört. Laut Apholz waren vier Spieler seines Kaders vom OSC, FTG, LTS und Sievern umworben, die aber signalisiert haben, dass sie in Spaden bleiben.

Da nur noch der letzte Spieltag zeitgleich angepfiffen wird, können die Wulsdorfer am Sonnabend vorlegen und die Spadener mit einem „Dreier“ weiter unter Druck setzen. Aber vielleicht scheint ja am Sonntag in Spaden wieder die Sonne, wenn die TSV patzen und der SC Lehe gegen Sebaldsbrück gewinnen sollte. Dann hätten die Apholz-Schützlinge am letzten Spieltag mit einem Punkt Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz den Vorteil auf ihrer Seite. Die Fans beider Lager können sich auf ein spannenden Sonnabend und Sonntag freuen.