2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der aus Rudersdorf stammende Florian Kringe (rechts) spielte am Samstag auch für die BVB-Trditionsmannschaft gegen den FC Ernsdorf mit. Fotos (3): jb
Der aus Rudersdorf stammende Florian Kringe (rechts) spielte am Samstag auch für die BVB-Trditionsmannschaft gegen den FC Ernsdorf mit. Fotos (3): jb

Großer Tag für kleinen FC Ernsdorf

D-Kreisligist spielte gegen Dortmunder Traditionsmannschaft

Es war ein großer Tag in der 36-jährigen Geschichte des kleinen FC Ernsdorf. Die erstaunlich große Zahl von 500 Zuschauern war ins Stadion Stählerwiese gepilgert, um das ungleiche aber dafür umso freundschaftlichere Kräftemessen zwischen dem Tabellenzehnten der D-Kreisliga und der Traditionself von Borussia Dortmund zu verfolgen.

Allein, dass auf dem kaum beanspruchten Rasen endlich auch einmal wieder ein Fußballspiel stattfand, war bereits ein Ereignis in Kreuztal. Für den FC Ernsdorf erst recht. Vor 21 Jahren hatte man gegen eine Schalker Traditionsmannschaft auch auf diesem „heiligen“ Rasen gespielt.

Jetzt kam eine von Günter Kutowski und u.a. vom einstigen Siegener Spieler Reinhold Mathes betreute Dortmunder Traditionself nach Kreuztal. Viele, die leicht als treue BVB-Fans in ihren gelben Trikots auf der Tribüne auszumachen waren, freuten sich dann auch auf ein Wiedersehen mit 13 gealterten, ehemaligen Idolen. Einige Spieler waren aber auch nur noch den ganz eingefleischten Borussia-Fans noch ein Begriff.

Das Ergebnis von 13:1 (6:0) für die Altstars war nebensächlich. Aber erstaunlicherweise hätten die Ernsdorfer nach einer Viertelstunde führen können. Zwei Konterchancen, die jeweils Dominik Holzner und Mark Schmidt gemeinsam mit hohem Tempo durchgezogen hatten, scheiterten an der Latte bzw. wurden noch soeben abgelenkt. Als Reaktion kam ein lautstarkes „Wir müssen mehr tun. Konzentriert euch mal“ von Florian Kringe im BVB-Trikot. Der aus Rudersdorf stammende Ex-Profi hatte den Ehrgeiz, bei der fußballerischen Rückkehr in seine Heimat, durchaus etwas zu zeigen. Statt Ballgeschiebe wurde jetzt auch schneller und gradliniger Richtung gegnerisches Tor gespielt. Jedenfalls begann kurz nach dem Weckruf etwa ab der 20. Minute der Torreigen, den Giovanni Federico eröffnete.

Alsbald ließ sich auch der älteste und vielleicht bekannteste Spieler nicht mehr lange bitten. Frank Mill. der im Juli 60 Jahre jung wird, spielt immer noch schlitzohrig. Ihm gelang sogar der eine oder andere „Beinschuss“ gegen einen Verteidiger. Zwei Mal trug er sich in die Torschützenliste ein. Vier Mal schlug Salvatore Gambino zu. Der 34-Jährige, der nach vielen Verletzungen bei Westfalia Rhynern in der Regionalliga die Fußballerkarriere ausklingen lässt, ist übrigens jetzt Bankkaufmann. Der fast 40-Jährige Antonio da Silva, der von 2010 bis 2012, BVB-Profi war, erzielte ebenfalls zwei Tore. Einen Treffer steuerte Lars Müller bei. Vor 22 Jahren hatte der echte Dortmunder Junge sechs Bundesligaspiele bestritten.

Auch die Ernsdorfer trafen – leider auch einmal ins eigene Tor. Das Ehrentor erzielte unter großem Beifall Tim Roschetzki. Nach toller Vorarbeit von Mark Schmidt traf er zum 1:6-Zwischenstand kurz nach Wiederbeginn. „Auch für uns vom veranstaltenden Förderverein des FC Ernsdorf hat sich die viele Arbeit gelohnt“, fasste der 1. Vorsitzende Karl-Heinz Hadem zusammen. Dank der Unterstützung von zahlreichen Sponsoren bleibt für den Verein einiges hängen. „Wir wollen die maroden Sanitäranlagen in unserem kleinen Vereinsheim komplett erneuern.“

Dieses befindet sich in Ferndorf am Rande des altehrwürdigen Sportplatzes Rosenkamm. Dort wurde von vielen Ferndorfer Handball-Legenden einst Siegerländer Sportgeschichte geschrieben. Heute sind dort die Ernsdorfer Fußballer einige der letzten Siegerländer „Hartplatzhelden“. Wie das aussieht, konnte man drei Tage zuvor erleben. Der freundschaftliche Vergleich gegen ein Team von Radio Siegen (5:1) wurde zu einer staubigen Schlacht. Auch hier ging es neben dem Spaß auch um einen guten Zweck. Am Ende kamen 500 Euro für die Aktion Lichtblicke von Radio Siegen zusammen.

Aufrufe: 04.6.2018, 12:00 Uhr
Jürgen BetzAutor