2024-05-02T16:12:49.858Z

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Christoph Grabinski gibt jetzt die Richtung beim FSV Barleben vor.
Christoph Grabinski gibt jetzt die Richtung beim FSV Barleben vor. – Foto: Christian Meyer

Grabinski: "Wollen jede Position doppelt besetzen"

Verbandsliga +++ Interview mit Barlebens neuem Cheftrainer Christoph Grabinski

Christoph Grabinski war die logische und die erste Wahl beim FSV Barleben für die Nachfolge von Christoph Schindler. Im Interview mit Sportredakteur Christian Meyer spricht der 31-Jährige über die Entscheidung Cheftrainer zu werden, seinen favorisierten Spielstil und seine Pläne für die kommenden Wochen.

Herr Grabinski, was dauerte länger? Das Gespräch mit dem FSV-Vorstand oder das Gespräch mit Ihrer Frau?

Gute Frage, das Gespräch mit meiner Frau war auf jeden Fall intensiver. Spaß beiseite, mit dem Vorstand stehen wir regelmäßig im Austausch, so dass es gar nicht so viel Redebedarf gab. Schinti (Christoph Schindler, Anm. d. Red.) hatte mich auch schon vorzeitig in seine Entscheidung eingeweiht und den Wunsch geäußert, dass ich den Posten übernehmen soll.

War es am Ende aufgrund der Umstände auch eine emotionale Entscheidung das Traineramt anzunehmen?

Ein Stück weit ja. Schinti und ich haben in den letzten Jahren mit dem Ziel begonnen, eine Mannschaft in Barleben aufzubauen, die mittelfristig wieder um den Landesmeistertitel mitspielen kann. Von daher ist es mir auch ein Bedürfnis, dieses Vorhaben weiterzuführen.

Als Co-Trainer ist man ja eigentlich eher der Kumpeltyp, während der Cheftrainer auch mal unangenehme Entscheidungen kommunizieren muss. Werden Sie ihre Art und Weise gegenüber der Mannschaft verändern?

Da ich mit vielen aus der Mannschaft selbst noch zusammengespielt habe, besteht sowieso ein enges Verhältnis zu den Spielern, das ist aus meiner Sicht unabhängig von der Position. Ich würde mich aber trotzdem nicht als klassischen Co-Trainer beschreiben, der Hütchen aufstellt, alles abnickt und nur für gute Laune zuständig ist. Sowohl im Trainerteam als auch gegenüber der Mannschaft habe ich auch als Assistent immer meine Ansichten deutlich gemacht. Das galt auch für Gespräche, die wir in den letzten Jahren stets gemeinsam geführt haben, auch wenn sie mal unangenehm waren. Ich habe damit keinerlei Probleme.

Hatten Sie, als Sie die Position des Co-Trainers antraten, schon das mittelfristige Ziel, mal Cheftrainer zu sein?

Nein, daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Ich war bisher sehr zufrieden mit der Konstellation, deswegen gab es vorher diesbezüglich gar keine Gedankenspiele.

Wird ihre alte Position auch neu besetzt? Wie sieht der Trainerstab zur neuen Saison aus?

Ja, die Stelle wird zeitnah neu besetzt, allein würde ich es gar nicht schaffen. Wir sind in sehr positiven Gesprächen mit meinem Wunschkandidaten, aktuell ist da aber noch nichts spruchreif.

Wie würden Sie ihre Fußball-Philosophie beschreiben? Wie soll ihre Mannschaft auftreten, was soll sie verkörpern?

Generell lege ich als ehemaliger Abwehrspieler natürlich Wert darauf, dass wir eine gesicherte Defensive haben. Das soll aber nicht heißen, dass wir mauern wollen. Vielmehr ist das aus meiner Sicht die Grundlage, um attraktiven Fußball bieten zu können. Ich möchte, dass wir aus einer guten Ordnung nach Ballgewinn schnell und zielorientiert nach vorne spielen, aber auch im eigenen Aufbauspiel Lösungsmöglichkeiten haben. In entscheidenden Momenten wird es über das Fußballerische hinweg aber auch auf die mannschaftliche Geschlossenheit ankommen, die wir in Barleben bisher immer verkörpert haben.

Worauf legen Sie ihr Hauptaugenmerk in den kommenden Wochen und Monaten?

Da die Saison jetzt abgebrochen ist, können wir besser planen. In der nächsten Zeit geht es vor allem um die Vorbereitung der neuen Saison, wann sie auch immer starten kann. Konkret sind das aktuell die Gespräche mit dem bestehenden Kader und Betreuerteam und selbstverständlich potenziellen Neuzugängen. Gerade vom Großteil der derzeitigen Mannschaft gab es schon positive Rückmeldungen.

In der abgebrochenen Saison holte der FSV nur zehn Punkte aus acht Partien. Was waren die Gründe für diese wechselhafte Phase?

Schaut man sich unsere Aufstellungen an, wird man feststellen, dass wir kaum zwei Partien hintereinander mit der identischen Aufstellung spielen konnten. Gerade im zentralen Abwehrverband mussten wir aus unterschiedlichen Gründen permanent wechseln, was ein Einspielen unmöglich machte. In diesem Bereich ist es aber eigentlich unerlässlich, dass man aufeinander abgestimmt ist und bestimmte Abläufe kennt, die einer Mannschaft dann auch die nötige Sicherheit verleihen. Das muss sich in der neuen Saison unbedingt ändern.

Wenn alles kommt wie geplant, wird die Verbandsliga weiter aufgestockt. Schon in der vergangenen Saison war der Kader des FSV oft dünn besetzt. Wie wollen Sie dieser noch höheren Belastung begegnen?

Wie bereits erwähnt, befinden wir uns mitten in den Vorbereitungen für die neue Saison. Unabhängig von einer Aufstockung der Liga ist es das Ziel, jede Position mindestens doppelt zu besetzen. Über die komplette Saison sind immer wieder Spieler durch Verletzungen, Sperren oder die Arbeit nicht einsatzfähig, worauf ich als Trainer gerne angemessen reagieren möchte. Dazu stehen in den nächsten Wochen zahlreiche Gespräche an.

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Aufrufe: 027.3.2021, 13:05 Uhr
Christian MeyerAutor