2024-05-10T08:19:16.237Z

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Wie Salchendorf und Dreis-Tiefenbach sollte Netphen einen neuen Kunstrasenplatz bekommen. Zu Beginn der Arbeiten stellte sich jedoch heraus, dass der Unterbau komplett ausgetauscht werden muss.
Wie Salchendorf und Dreis-Tiefenbach sollte Netphen einen neuen Kunstrasenplatz bekommen. Zu Beginn der Arbeiten stellte sich jedoch heraus, dass der Unterbau komplett ausgetauscht werden muss. – Foto: sos

Glück im Unglück für den SV Netphen

Unterbau des Kunstrasens deutlich schlechter als erwartet

Schlechter hätte es für den SV Netphen kaum laufen können – allerdings nicht auf dem Platz, sondern darunter. Eigentlich sollte der Verein nur einen neuen Kunstrasen bekommen, doch „als der grüne Belag runter war, hat sich der Unterbau viel schlechter präsentiert als gedacht“, erinnert sich Tiefbauamtsleiter Rainer Schild. Aufgrund des Alters von 30 Jahren und der vorherigen Stichproben des Gutachters hatte man zwar mit kleineren Schäden gerechnet, doch die hätten behoben werden können.

Nachdem alle betroffenen Punkte jedoch mit Farbe markiert und das tatsächliche Ausmaß aus der Luft mithilfe einer Drohne erkannt worden sei, sei schnell klar gewesen, dass hier nur ein kompletter Austausch infrage komme – und der kostet. „Aber das ist alles keine Katastrophe, auch finanziell nicht“, betont Schild. Denn die Stadt hatte Glück im Unglück.

Denn nicht nur Netphen sollte in diesem Jahr einen neuen Kunstrasenplatz bekommen, sondern auch Salchendorf und Dreis-Tiefenbach standen auf dem Programm. Für den Unterbau, also die mineralische sowie die elastische Tragschicht, der drei Plätze hatte die Verwaltung insgesamt 190 000 Euro einkalkuliert. Und im Gegensatz zu Netphen sorgten Salchendorf und Dreis-Tiefenbach für eine ungeahnt positive Überraschung: Der Zustand war gar nicht mal so schlecht.

Was hier eingespart wurde, konnte also für den stark sanierungsbedürftigen Platz in der Schmellenbach verwendet werden, zudem hätten auf dem Investitionskonto Sportanlage ausreichend Mittel zur Verfügung gestanden, um die Mehrkosten zu decken, erklärt Rainer Schild. Wie hoch diese Summe ist, dazu wollte er keine Auskunft machen. Unterm Strich aber sei es dann eine Punktlandung gewesen.

Wie Bürgermeister Paul Wagener berichtet, hatte der Rat im nichtöffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Aufträge entsprechend zu ändern. „Da hat keiner was gegen gesagt.“ Trotzdem hätte es natürlich besser laufen können: Ohne den großen Schaden in Netphen hätte das Geld eingespart werden können.

An den Kosten für den Kunstrasenbelag selbst beteiligen sich im Übrigen auch die Vereine, der Zuschussanteil der Stadt beträgt 60 Prozent. Für die drei Plätze sind das insgesamt 340 000 Euro. Mit dem Unterbau hat das allerdings nichts zu tun, dafür kommt die Stadt allein auf. Entsprechend seien durch den größeren Sanierungsbedarf in Netphen keinem Verein Nachteile entstanden, betont Rainer Schild.
Die neuen Kunstrasenplätze in Salchendorf und Dreis-Tiefenbach sind inzwischen schon bespielbar, bei dem in Netphen wird das wegen der Verzögerung durch den neuen Unterbau noch ein bisschen dauern. Die großen Säcke mit dem Füllmaterial aus Kork stehen aber schon bereit.

Aufrufe: 04.7.2020, 16:00 Uhr
Sonja SchweisfurthAutor