2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Michael Schneiders

Gegner sehen massig Rot

GL FFM WEST: +++ Fauerbach und Gronau profitieren bei starken Auswärtsauftritten zusätzlich von einigen Platzverweisen +++ TSV Bad Nauheim zu Hause in Überzahl nur mit Unentschieden +++ Beienheim - Karben abgesagt +++

Nichts war es mit dem erneuten prominenten Vorlegen des FC Karben in der Gruppenliga Frankfurt West. Das Spiel in Beienheim wurde am Freitag abgesagt. Dafür sorgten andere im Keller für Ausrufezeichen: Olympia Fauerbach setzte sich mit 5:1 bei Konkurrent Vatanspor durch. Und der SV Gronau präsentierte sich gut erholt von der bitteren 4:5-Pleite gegen die Usinger TSG. Die Schwing-Elf siegte bei den Sportfreunden Friedrichsdorf mit 3:0. Der spielfreie SC Dortelweil siegte unterdessen am Freitag im Testkick gegen das KOL-Team TuS Hornau mit 3:2 (1:2).

Sportfreunde Friedrichsdorf - SV Gronau 0:3 (0:2): Furioser Auftrittt der jungen Gronauer Mannschaft im - mal wieder - Kellerduell. Es ist unten einfach brutal spannend in dieser Gruppenliga-Saison, gerade mit gleich drei Friedberger Teams, die involviert sind. Die Gäste präsentierten sich von Beginn weg gut, standen defensiv konsequent gut und kamen vorne zu Abschlüssen. Eine rote Karte für den Gegner wegen Nachtretens in der 23. Minute erbrachte dem SVG gleich noch mehr Raum für gefährliche Aktionen. Und er packte die Gelegenheit beim Schopfe und netzte gleich doppelt. Erst vollendete Leon Gallm nach einem gewonnenen zweiten Ball erfolgreich (26.), nur zwei Minuten später legte Fabio Pinto da Silva für Nico Gasch auf und dieser veredelte die starke Umschaltaktion des Teams von Florian Schwing.

Bis zur Halbzeit ließen die Gäste allerdings nach und konnten vereinzelt froh sein, nicht den Anschlusstreffer hinnehmen zu müssen. In der 66. Minute dann eine Notbremse der ohnehin schon dezimierten Gäste (Gronau war schon einschussbereit), die junge Gäste-Elf spielte den Vorsprung danach zwar einigermaßen souverän herunter, versäumte es aber lange Zeit, den Deckel draufzumachen. Nach einer Vorlage von Leon Gallm traf Marco Greco schließlich zru lang ersehnten Entscheidung (81.). "Unter dem Strich ein verdienter Sieg", freute sich Trainer Schwing, "allerdings haben wir das nach dem 2. Platzverweis etwas zu konfus gespielt", hatte der Coach auch etwas zu Bemängeln. Der sportliche Leiter Stephan Firla war ebenfalls angetan vom Auftritt der Gronauer Youngster: "Ganz wichtig für uns! Wir brauchen jeden Punkt und haben das Ding ganz gut über die Zeit gebracht. Im Grunde fiel der Sieg etwas zu niedrig aus, aber das ist nicht zentral. Wir haken das ab und müssen schauen, dass wir weiterpunkten." Als nächstes wartet die starke FG Seckbach. Firla atmet tief durch mit Blick auf deren 9:0 gegen Niederrad. "Wir haben zumindest nichts zu verlieren ..."

TSV Bad Nauheim - Spvgg. Fechenheim 2:2 (1:1): Eigentlich hatten die Kurstädter einen Dreier eingeplant. Doch Fechenheim nahm den Aufwind vom Sieg in Fauerbach mit in Partie und spielte gut mit. Wobei man trotzdem festhalten muss, dass der TSV beileibe nicht den besten Tag erwischt hatte. "Von unserer Seite kam nach ersten ordentlichen Minuten selten echter Spielfluss zustande", monierte der verletzte Volkan Kirim, "es war ein turbulentes Spiel, und das Remis ist denke ich für beide Seiten verdient, wenn auch für uns ärgerlich".

Zurück auf Anfang: Mit vielen langen Bällen statt feinen Spielzügen agierten die Hausherren gegen einigermaße kompakte Fechenheimer, die wiederum versuchten, die berühmten Nadelstiche zu setzen. Nach einem Torschuss von Kamil Yikilmaz prallte der abgewehrte Ball zu Joschua Lyzcarz ab, der die Gästeführung markierte (22.). Nadeltisch gesetzt. Jasmin Emrovic stellte nur fünf Minuten später nach Freistoßflanke per Kopf den Ausgleich her. Bis zur Halbzeit steigerte sich die Elf von Spielertrainer Tufan Tosunoglu dann, ohne den Ball allerdings versenken zu können. Eine rote Karte für die Gäste in der 48. Minute samt folgendem Elfmetertor (Ugur Albayrak war gefoult worden, Spielercoach Tosunoglu übernahm das 2:1 persönlich) beflügelte die Bad Nauheimer komischerweise nicht, das Spiel geriet eher wieder ins Stocken. Als in der 61. Minute Giovanbattista Pedace zum Distanzschuss ansetzte und den TSV-Keeper im aus dem Tor schreiten auf dem falschen Fuß erwischte, war das 2:2 nicht unverdient für die gut zustellenden Gästespieler. "Wir hatten dann noch 1-2 Chancen, aber es ist nichts mehr dabei herausgesprungen", bedauerte Kirim, "wir waren nicht konstruktiv genug im Kreiieren der Chancen."

Vatanspor Bad Homburg - Olympia Fauerbach 1:5 (0:3): Abgezockt im Abstiegskampf - so könnte man den Auftritt der Olympioniken aus Fauerbach in Bad Homburg vielleicht zusammenfassen. Schon in der dritten Minute netzte Vasile Bodea flach ins lange Eck zur Führung. Aus einer Pressingwelle heraus kam Spielertrainer Andreas Baufeldt an den Ball und schlenzte ihn aus 20 Metern in den Winkel zum 0:2 (27.). Kein Zufall: "Wir sind hohes Tempo gegangen und haben den Gegner erfolgreich zu Fehlern gezwungen. Die Mannschaft hat heute fast alles 1:1 umgesetzt, wie ich es gefordert habe", so Baufeldt nach dem Spiel voller Lob. Nach einem Konter traf Paul Wischtak gar zum 0:3.

In der 38. Minute dann das erste mal Rot für die Gastgeber - allerdings für einen Spieler auf der Bank. Wegen Schiedsrichterbeleidigung schoss der rote Karton das erste von drei Malen in die Höhe. "Es ist echt kurios, denn eigentlich war das Spiel sehr fair und nicht hektisch", erläutert Baufeldt, "natürlich haben uns die Platzverweise aber sehr in die Karten gespielt". Die zweite Hinausstellung traf Sefa Usta, der eine Getränkeflasche in der Halbzeit wegtrat. Als schließlich Ömer Hotaman, der gerade erst eingewechselt worden war, in der 50. Minute wegen zu hohen Beines im Zweikampf auch noch glatt rot sah, war das Spiel gelaufen. Bodeas Distanzschuss in der 58. Minute schien nicht unhaltbar, schlug aber zum 0:4 ein. Zwei Abseitstoren der Gastgeber folgte Bodeas dritter Streich nach Flanke von der rechten Seite (74.). "Da war das Spiel längst auseinandergefallen, aber wir haben es in meinen Augen in der zweiten Halbzeit nicht so gut heruntergespielt", hatte Baufeldt dann doch noch einen dicken Kritikpunkt. Sein Team fing sich in der Schlussphase durch Sami Rachdi in doppelter Überzahl tatsächlich noch den 1:5-Ehrentreffer ein.

Änderte nur ein bisschen was am Torverhältnis, aber nicht am dominanten Spiel der Gäste am Ende eines kuriosen Nachmittags. Ein Sonderlob gab es noch für den zurückgekehrten Kapitän Michael Walther. "Seine Ruhe auf der Sechs tut uns unheimlich gut, man hat direkt gemerkt, dass der Captain wieder an Bord ist", so Baufeldt, der die Erinnerung an die rumpeligen Schlussminuten längst verdrängt hatte, "die Freude überwiegt natürlich, die Punkte waren sehr wichtig!"

Aufrufe: 08.3.2020, 18:24 Uhr
Dennis BellofAutor